Convenience

Es duftet nach Weihnachtsmarkt. Nicht etwa, weil bei der Firma Frankenberg in Würselen Lebkuchen gebacken werden, sondern weil der Mitarbeiter in der Reisküche gerade einen Sud aus Lorbeerblättern, Nelken und Zimt angesetzt hat. „Davon geben wir ein wenig in das Kochwasser“, erklärt Sebastian Schlaadt. „Damit der Reis nicht nur nach Reis schmeckt, sondern auch das vom Kunden gewünschte, authentisch indische Aroma annimmt.“ Obwohl hier täglich bis zu 150 000 Essen die Hallen verlassen, betonen die Chefs: „Wir sind und bleiben eine Küche.“ Und das schmeckt man! 

An Bord der LTU

Innovativ war man bei Frankenberg schon immer. 1985 übernahmen die Eheleute Helga und Rüdiger Friedrichs einen damals strauchelnden Produzenten von Essen auf Rädern, schafften dank einer Kooperation mit dem Ferienflieger LTU den Einstieg in die Produktion von Airline-Menüs und bauten ihr Netzwerk kontinuierlich und erfolgreich aus. Heute kämpfen Tochter Laura Schlaadt und Schwiegersohn Sebastian als Geschäftsführer an vorderster Front. Dem Motto der Eltern bleiben sie treu: „Wer einen exzellenten Ruf will, muss exzellent kochen.“ Deshalb ist Frankenberg mit seinem riesigen Rezeptur-Knowhow für CHEFS CULINAR der ideale Partner beim High-Convenience-Konzept HI TASTE.

Den Beginn der erfolgreichen Zusammenarbeit markierte zunächst die MEISTERFRISCH-Linie, also hochwertige Fleischartikel, für die man gemeinsam eine eigene Produktrange entwickelte – Tiefkühl Convenience wie Rouladen, Gulasch und Sauce Bolognese. Später folgte schließlich die Manifestierung der Partnerschaft durch die Gründung des Joint Ventures CHEFS CULINAR Convenience Solutions, an dem beide Unternehmen zu gleichen Teilen beteiligt sind: Frankenberg als Produzent und CHEFS CULINAR als Logistik- und Vertriebsprofi. „Diese Aufgabenteilung unterstreicht unsere gemeinsame Stärke“, erklärt Sebastian Schlaadt. „Wir produzieren, aber den Vertrieb und den Bereich Logistik überlassen wir denen, die das wirklich gut können – CHEFS CULINAR. Fachlich wie menschlich sei die Kooperation ein großer Gewinn für beide Seiten. „Weil einfach auch die weichen Faktoren zusammenpassen – zum Beispiel das Teilen der gleichen Werte, der Respekt für jeden einzelnen Mitarbeiter und die Passion für das, was man tut.“ 
 

Convenience

Viele Preisklassen und Märkte

Heute umfasst die Zusammenarbeit viele Projekte. Von MEISTERFRISCH über eine breite Gastro-Range hochwertiger Speisen auch in Portionsbeuteln, Komponenten-Artikeln in Großbeuteln für Gastronomie, Kantinen und Krankenhäuser bis hin zu Komplettmenüs in Schalen – beispielsweise für Klinikpatienten oder die Nachtverpflegung von Hotelgästen. „Unter der Marke HI TASTE geht Tiefkühl-Kulinarik von Frankenberg fast überall dorthin, wohin CHEFS CULINAR liefert. „Das macht uns stolz“, sagt Laura Schlaadt. Damit ist Frankenberg neben dem Frischepartner Huuskes das zweite große Standbein der HI TASTE-Linie. 

Jeder Mitarbeiter bei uns verdient Respekt – egal wie groß oder klein seine Aufgabe ist.

Sebastian Schlaadt, Geschäftsführer
 

Eigene Entwicklungsküche

Viele der Gerichte, die Frankenberg entwickelt und zubereitet, entstehen in der hauseigenen Produktentwicklung, die sich eigentlich gar nicht so sehr von einer gewöhnlichen Küche unterscheidet – allenfalls in der Größe. Hier schwingt Küchenchef Christian Quadflieg das Zepter, der gerade mit viel Liebe zum Detail ein Porzellanschälchen zurechtrückt, in dem eine glasierte Lammkeule in Knoblauchjus neben einem Kartoffelplätzchen glänzt. „In zwei Wochen kommen die Vertreter einer großen skandinavischen Fluggesellschaft zu uns zum Probeessen“, erklärt er. Die Hingabe, mit der Quadflieg und sein Team an der Entwicklung neuer Gerichte arbeiten, beruht auf Frankenbergs Unternehmensphilosophie: Trotz der Produktion in Größtmengen ist der Charakter einer echten Manufaktur erhalten geblieben. „Bei uns wird noch richtig gekocht“, erklärt Sebastian Schlaadt. Köche aus aller Welt erfinden hier gemeinsam neue Menüs, entwickeln Saucen, spielen mit Aromen, Gewürzen und Geschmacksrichtungen, brutzeln, braten und frittieren. „Wir haben gelernt, die Geschmäcker der Menschen aus der ganzen Welt zu bedienen“, fügt Laura Schlaadt an. „Ein Japaner schmeckt, ob der Reis auf europäische oder japanische Art – also mit vorherigem Waschen – gekocht wurde.“ Das entsprechende Know-how holt sich das Unternehmen von allen Kontinenten. „Wir reisen auch mal nach Indien, um neue Rezepte auszuprobieren. Oder wir lassen einen Koch aus Südkorea kommen, der uns zeigt, wie Speisen in seiner Heimat korrekt gewürzt werden.“ Im Gewürzzimmer mischt Suresh Sridhar grammgenau die einzelnen Zutaten für die Menüs, die anschließend von den Köchen gemischt und verkocht werden. „Hier muss alles passen“, sagt er. „Die Menge der Gewürze entscheidet anschließend über den Geschmack.“ 


Nach dem Kochen werden die Gerichte in den verschiedenen Produktionshallen von den Mitarbeitern zusammengestellt. Während hier Menüs für den Lebensmitteleinzelhandel anrichten, wird dort die Kokos-Curry-Suppe für CHEFS CULINAR verpackt. Am Band der Halal-Straße rollt indes das Hühnchen mit Risotto für eine Luxusairline aus dem Nahen Osten. Ein Großteil der Essen aus Würselen geht an deutsche und europäische Airports, wo sie anschließend von den Flughafencaterern in die Jets verladen werden. Die Belieferung von Airlines ist zusammen mit der Produktion für HI TASTE ein wichtiger Geschäftszweig von Frankenberg. Zu den Kunden gehören renommierte Fluggesellschaften aus Europa, Asien, Nordamerika und dem arabischen Raum.  Vor dem Abtransport erfolgt noch eine mikrobiologische Untersuchung durch ein externes Labor. Mit diesem Know-how hat Frankenberg viele wertvolle Impulse, gerade auch in Sachen Kulinarik und Regenerationstechnik, mit ins HI TASTE-Programm bringen können. Für alle Beteiligten, vor allem für die Abnehmer, ein großer Gewinn.