Versicherer zahlen für die Corona-Police
Maßnahme soll Liquidität versicherter Gastronomen sichern

Nach der tagelangen Debatte, ob Versicherungen Hoteliers und Gastronomen bei Betriebsschließungen aufgrund der Corona-Pandemie finanziell unter die Arme greifen müssen, haben sich Assekuranzen, Branchenverbände und Politik auf einen Kompromiss geeinigt. Demnach erhalten Gastronomen und Hoteliers geschlossener Betriebe vereinbarte Tagessätze von ihrer Versicherung – in der Regel bis zu einem Monat.

Tagelang hatten sich viele Versicherer geweigert, bei Betriebsschließungen durch die Corona-Pandemie zu zahlen. Der Grund: das Virus sei nicht in der Deckung enthalten. Diese Argumentation erntete enorme Kritik seitens des Bundesverbandes deutscher Versicherunsmakler, des Hotel- und Gaststättenverbandes DeHoga sowie durch die bayerische Landesregierung. Ein Domino-Effekt war die Folge: Zunächst knickte die Allianz ein, weitere Versicherungen folgten. Bundesweit zahlen nun Versicherer für die Corona-Police!
Wie die Lösung genau geregelt ist, haben Politik, Branchenverbände und Versicherer gemeinsam verhandelt:
- Von Hotels und Gaststätten, die zwangsweise geschlossen werden mussten, übernehmen Bund und Länder 70 Prozent der finanziellen Ausfälle durch Kurzarbeitergeld und Soforthilfe.
- Von den restlichen 30 Prozent sollen Assekuranzen auf freiwilliger Basis zwischen 10 und 15 Prozent übernehmen. Dadurch wäre eine Liquidität der Versicherungskunden gesichert.
Im Klartext bedeutet das, dass geschlossene Gastronomien und Hotels Tagessätze erhalten, die in der Police für einen bestimmten Zeitraum vereinbart wurden, in der Regel von bis zu 1 Monat. Unternehmen sollen die bayerische Initiative nun bundesweit übernehmen – auch wenn sie nicht konkret mitverhandelt haben.

Obwohl die Maßnahme erfreulich ist, bleibt der DeHoga-Bundesverband skeptisch, denn höhere Leistungsanteile kann der Versicherte nicht beanspruchen. Eine solche Forderung könne nur per Gericht durchgesetzt werden, was eine lange Zeit dauern könnte. Und Zeit haben weder Hoteliers noch Gastronomen ...