Der ungewöhnliche Name des Pilzes beruht auf einer Sage. Demnach soll sich Judas, nachdem er Jesus verraten hat, sich selbst das Leben genommen haben: an einem Holunderbaum, an dem die Pilze besonders häufig zu finden sind.

Der Mu-Err-Pilz, wie das Judasohr auch genannt wird, findet man sowohl auf europäischem als auch auf asiatischem Boden. Sie wachsen auf Birken- und Walnussbäumen, vor allem aber auf Holunderbäumen. 

Die Hauptsammelzeit ist im Frühjahr. Wenn die Witterung es zulässt, ist er sogar das ganze Jahr über erhältlich.

Das Judasohr gehört zur Gattung der Ohrlappenpilze und der Familie der Ohrlappenpilzverwandte. 

Wie der Name schon verrät, hat der Pilz eine ohrförmige Struktur. Er hat eine gallertartige Konsistenz und trägt keinen typischen Pilzhut. Der Fruchtkörper kann eine gelb-braune Farbe annehmen und hat keinen Stiel. 
Besonders interessant: Wenn der Pilz austrocknet verkleinert er sich und verschrumpelt. Bei Zugabe von Feuchtigkeit nimmt er wieder seine ursprüngliche Form an.
 

Das Judasohr ist vor allem in asiatischen Gerichten zu finden. Da es ein besonders mildes Aroma hat und die Gewürze und Aromen der Zutaten aufnimmt, ist es eine beliebte Zugabe in der Küche.  

Die Waldpilze haben einen hohen Gehalt an Eisen, Kalium, Magnesium und etwas Vitamin B1. 

Sie können frische Pilze in Papier eingewickelt 2 bis 3 Tage in der Kühlung lagern. Man kann sie jedoch auch locker liegend in einem Gefrierbeutel einfrieren. So halten sie sich mehrere Monate.

Meistens werden Judasohren in getrockneter Form verkauft. Sie sollten ein durchschimmerndes, bräunliches Fleisch aufweisen. 

Der Mu-Err-Pilz soll das Immunsystem stimulieren und wird deshalb auch als Nahrungsergänzungsmittel verkauft. Er soll vor Herz- und Gefäßerkrankungen schützen.