Food Waste war gestern
So smart hilft Ihnen das Start-up KITRO, Lebensmittelabfälle zu reduzieren
Kosten reduzieren, mit dem anhaltenden Personalmangel umgehen und den Betrieb zugleich nachhaltiger aufstellen – die Anforderungen an Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung sind hoch. Die Abfallvermeidung stellt dabei einen Bereich dar, der auf viele aktuelle Herausforderungen eine Antwort liefern kann. Denn: Ein Drittel aller Lebensmittel weltweit geht verloren oder wird verschwendet. In Großküchen machen Lebensmittelabfälle etwa 20% des Lebensmitteleinkaufs aus. Hier können Sie mit einer modernen Speiserücklaufanalyse große Potenziale ausschöpfen. Das Schweizer Start-up KITRO hat einen Weg gefunden, mit dem Sie Ihre Lebensmittelabfälle nicht nur ganz einfach erfassen, sondern auch gleich noch analysieren können. Möglich wird das durch Künstliche Intelligenz – ganz ohne Mehraufwand für Sie und Ihre Mitarbeitenden.
Auch intelligente Lösungen können auf den ersten Blick ziemlich banal daherkommen: „Das Prinzip ist denkbar einfach“, erläutert Anastasia Hofmann. „Unter dem Müllbehälter ist eine Waage, darüber die höhenverstellbare Kamera, die nicht nur aufnimmt, sondern mit einer KI auch die hineingeworfenen Abfälle identifiziert“, sagt die Gründerin des Schweizer Start-ups KITRO. Einfach, aber clever… Übriggebliebene Pommes, Brot, Gemüse – alles wird so erfasst, mit Uhrzeit und Gewicht. Dass die Software nicht alles erkennen kann – klar. „Bei Joghurt und Crème fraîche wird eine Unterscheidung schwer, aber das wird dann unter einem Sammelposten erfasst und bei Relevanz mit dem lokalen Team anhand der Bilder und Uhrzeit analysiert.“, sagt Anastasia Hofmann. Der Rest sei Datenübertragung und -analyse, die mit der dazugehörigen Software per W-Lan einhergehe, ergänzt Mitgründerin Naomi MacKenzie. „Wenn man Food Waste reduzieren möchte, sollte man ja wissen, wo man ansetzen muss.“ Ein hoher Aufwand für die Erfassung habe aber bislang viele Betriebe abgeschreckt.
Messen mit wenig Aufwand
Beim Erfassen von nicht verzehrten Lebensmitteln kann sich dann über einen längeren Zeitraum herausstellen, dass die ein oder andere Beilage in eher zu großen Mengen auf den Tellern landet. Oder dass ein Produkt so überhaupt nicht angenommen wird. Zumindest nicht an Dienstagabenden. Oder dass es vielleicht gar nicht so eine üppige Tellerdeko braucht, zumal sie in 70 Prozent der Fälle eh im Müll landet… „Anhand unserer Daten und der resultierenden Entscheidungen können vermeidbare Lebensmittelabfälle innerhalb von zwölf Monaten um bis zu 60 Prozent reduziert und so bis zu 8 Prozent des jährlichen Wareneinsatzes eingespart werden“, sagt Naomi MacKenzie. Das hätten die bisherigen Fallstudien gezeigt – unter anderem auch in der Kantine von CHEFS CULINAR in Weeze. Dabei gilt: Je größer der Betrieb, desto größer das Sparpotenzial…