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Amerikanisches Rindernacken-/Kamm-Steak:

Portionsgröße: 110 g 
  • 1,50 kg
    US Rinderzungenstück
  • 100 g
    Butter
  • 150 g
    geschälte Schalotten
  • 8,0 g
    geschälter Knoblauch
  • 0,10 g
    Wacholderbeeren
  • 2,0 g
    Thymian

Das Fleisch ggf. parieren und zurecht schneiden. Die Aromaten kurz in Butter dünsten. Das Steak mit der Buttermischung bepinseln und anschließend vakuumieren.

Das Steak bei 52 °C im Sous-vide-Garer auf eine Kerntemperatur von 48°C bringen.

Danach Grillpfanne erhitzen und mit Rapsöl bepinseln. Das Steak aus dem Vakuumbeutel nehmen, abtupfen und von allen Seiten kurz scharf anbraten.

Pilz-Nuss-Kruste

Portionsgröße: 50 g 
  • 200 g
    Butter
  • 65,0 g
    Eier
  • 40,0 g
    Eigelb
  • 200 g
    Paniermehl
  • 100 g
    gehackte Haselnusskerne
  • 50,0 g
    Pankomehl
  • 20,0 g
    getrocknete Steinpilze
  • 10,0 g
    getrocknete Spitzmorcheln
  • 10,0 g
    Kerbel
  • 10,0 g
    Estragon
  • 5,0 g
    Rauchsalz
  • 1,0 g
    Pfeffer-Cuvée

Butter schaumig schlagen, Eier nach und nach zugeben. Danach das Paniermehl, geriebene Haselnusskerne, Pankomehl und die Pilze hinzufügen. Dann die Kräuter unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Von der Pilz-Nuss-Kruste eine Garprobe unter dem Salamander machen, gratinieren.

Die Butterrolle in Backpapier einschlagen und einfrieren.

Die Pilz-Nuss-Kruste in dünne Scheiben schneiden und kurz vor dem Servieren auf dem Steak platzieren und überkrusten, ruhen lassen und danach portionieren.

Gepfefferte Blaubeerjus

Portionsgröße: 35 g 
  • 50,0 g
    Gemüsezwiebeln
  • 15,0 ml
    Rapsöl
  • 20,0 g
    Weizenmehl (Type 405)
  • 300 ml
    Dunkler Kalbsfond
  • 20,0 g
    Butter
  • 40,0 g
    Sauerkirsch-Konfitüre
  • 3,0 g
    Meersalzkristalle
  • 0,50 g
    Szechuanpfeffer
  • 60,0 g
    Heidelbeeren

Zwiebelwürfel in Rapsöl glasig dünsten, mit Weizenmehl bestäuben und mit kaltem Kalbsfond unter Rühren aufgießen.

Butterflocken dazugeben und würzen. Dann die Konfitüre dazugeben und abschmecken.

Zum Schluss die Blaubeeren in die Sauce geben.

Glacierte Fingermöhre

Portionsgröße: 30 g 
  • 250 g
    Mini Rainbow Möhren
  • 50,0 g
    Nussbutter
  • 50,0 g
    Zucker
  • 2,0 g
    Meersalzkristalle
  • 0,20 g
    weißer Pfeffer, gemahlen
  • 0,10 g
    gemahlene Muskatnuss

Fingermöhren putzen und blanchieren. Geklärte Butter erhitzen. Diese mit Zucker karamellisieren und darin die blanchierten Fingermöhren erhitzen.

Abschließend die gaclierten Möhren würzen.

Pastinaken-Kürbis-Stampf

Portionsgröße: 50 g 
  • 250 g
    Pastinaken Würfel
  • 250 g
    Kürbis Hokkaido
  • 50,0 g
    Butter
  • 5,0 g
    Meersalzkristalle
  • 1,0 g
    weißer Pfeffer, gemahlen
  • 0,10 g
    gemahlene Muskatnuss
  • 150 g
    H-Sahne

Pastinake und Hokkaido-Kürbis in Butter behutsam anschwitzen und würzen. Danach mit Sahne auffüllen und bei geschlossenem Deckel garen.

Anschließend das Gemüse im Thermomix cremig mixen und den dann Stampf heiß halten.

Portwein-Schalotte

Portionsgröße: 30 g 
  • 20,0 g
    Butter
  • 30,0 g
    Zucker
  • 300 ml
    roter Portwein
  • 275 g
    geschälte Schalotten
  • 2,0 g
    Thymian
  • 3,0 g
    Meersalzkristalle
  • 1,0 g
    Pfeffer-Cuvée

Butter erhitzen, mit Zucker karamellisieren lassen und danach mit Portwein ablöschen.

Die Schalotten und den Thymian hinzufügen und diese bei geschlossem Deckel bissfest garen.

Die Schalotten mit Salz und Pfeffer abschmecken und nach Belieben mit Weizenstärke und Gemüsebrühe abbinden.

gegrillte Zwerg-Aubergine

Portionsgröße: 25 g 
  • 350 g
    Mini Auberginen
  • 30,0 ml
    Rapsöl
  • 5,0 g
    geschälter Knoblauch

Zwerg-Aubergine längs in drei gleichgroße Scheiben schneiden.

Grillpfanne mit Rapsöl und Knoblauch einreiben und darin die Auberginenscheiben grillen. Die Scheiben später schichtweise
anrichten.

Erbsenpüree

Portionsgröße: 40 g 
  • 30,0 g
    Schalotten
  • 25,0 g
    Butter
  • 250 g
    Erbsen
  • 30,0 ml
    Gemüsebrühe
  • 100 g
    H-Sahne
  • 5,0 g
    Bärlauch
  • 5,0 g
    Estragon
  • 5,0 g
    Kerbel
  • 5,0 g
    Meersalzkristalle
  • 0,50 g
    weißer Pfeffer, gemahlen
  • 0,10 g
    gemahlene Muskatnuss
  • 50,0 g
    glatte Petersilie

Schalottenwürfel in Butter anschwitzen, Erbsen dazugeben und Gemüsebrühe angießen. Alles behutsam garen und mit Sahne auffüllen.

Gehackte Kräuter hinzufügen und mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.

Die Erbsenmasse im Thermomix zerkleinern, etwas abkühlen lassen und mit gehackter Blattpetersilie vollenden.

“Gerstoni“-Gourmet-Gerstenknödel

Portionsgröße: 70 g 
  • 200 g
    Pumpernickel
  • 50,0 g
    Butter
  • 300 ml
    H-Milch (3,5% Fett)
  • 150 g
    Gerstoni Fitness Flocken
  • 75,0 g
    Schinkenwürfel
  • 75,0 g
    geschälte Schalotten
  • 180 g
    Vollei
  • 40,0 g
    Eigelb
  • 50,0 g
    glatte Petersilie
  • 5,0 g
    Meersalzkristalle
  • 2,0 g
    Pfeffer-Cuvée
  • 0,50 g
    gemahlene Muskatnuss

Westfälischen Pumpernickel in 5x5mm würfeln. Die Würfel in Butter anbraten und danach abkühlen lassen. Milch erhitzen und die Gerste darin auf bissfeste Konsistenz simmern lassen.

Speck und gewürfelte Schalotten anbraten. Vollei und Eigelb kurz aufschlagen, die gegarte Gerste mit den restlichen Zutaten zu einer kompakten Masse vermengen und abschmecken.

Die Masse in einer Klarsichtfolie zu einer ca. 2,0- 2,5 cm dicken Roll fest formen. Die Knödelrolle bei 75°C Wasserdampf im Kombidämpfer, Kerntemperatur: 72 °C garen.

Die Knödelrolle lauwarm portionieren (Flöten). Die Knödel allseitig buttern, würzen und von allen Seiten in einer Pfanne mit einer leichten Kruste anbraten.

Unsere Empfehlung zum Anrichten

Erbsenpüree zu einer Nocke formen und auf die linkere obere Seite des Tellers legen. Rechts davon die warme Portweinschalotte anrichten. Zwischen die beiden Komponenten eine Nocke Pastinaken-Kürbis-Stampf legen. Die Gerstoni-Knödel hochkant über und unter die Schalotte stellen. Glasierte Möhre auf die Schalotte legen.

Gegrillte Aubergine hochkant vor das Erbsenpüree stellen. Fleisch aufschneiden und als Tranche vor das Gemüse setzen. Pastinaken-Kürbis-Stampf mit einem Spritzbeutel auf dem Teller in Tupfen aufspritzen. Blaubeerjus ans Fleisch fließen lassen und gefällig um den Teller eine Spur der Jus ziehen.

Nach Belieben mit geschnittener Gartenkresse außenherum garnieren.

 

Nährwerte für das gesamte Rezept

Nährwertepro 100 gpro Portion
Kilojoule (kJ)1.189,3 kJ5.233,0 kJ
Kilokalorien (kcal)286,1 kcal1.259,0 kcal
Fett (g)18,9 g83,3 g
... davon gesättigte Fettsäuren (g)10,1 g44,5 g
Kohlenhydrate (g)14,9 g65,6 g
... davon Zucker (g)5,8 g25,7 g
Eiweiß (g)11,3 g49,6 g
Salz (g)1,0 g4,3 g

Lebensmittelinformations-Verordnung – was ist zu beachten?

Seit Dezember 2014 sind Verpflegungsbetriebe verpflichtet, ihre Tischgäste über Zutaten zu informieren, die allergische Symptome oder Unverträglichkeitsreaktionen auslösen können. Erfahren Sie, welche das sind und was Sie zu beachten haben ...

Lebensmittelinformations-Verordnung

Allergene in den Rezept-Komponenten

Amerikanisches Rindernacken-/Kamm-Steak:
Laktose
Pilz-Nuss-Kruste
Laktose
Gepfefferte Blaubeerjus
unter Verwendung von Alkohol
Laktose
Glacierte Fingermöhre
Laktose
Pastinaken-Kürbis-Stampf
Laktose
Portwein-Schalotte
Laktose
unter Verwendung von Alkohol
Erbsenpüree
Laktose
“Gerstoni“-Gourmet-Gerstenknödel
Laktose
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Butter 

Butter

Produktname: Dt.: Butter; engl.: butter; frz.: beurre

Alles in Butter: Ob als feiner Brotaufstrich, im Kuchen oder in der Sauce – des Deutschen beliebtes Streichfett ist ein wahres Allround-Talent in der Küche. Schließlich gibt Butter den Speisen ein ganz besonderes Aroma.

Geschichte

Wann und wo genau Butter zuerst hergestellt wurde, ist nicht ganz klar. Wissenschaftler vermuten, dass die Erfindung des Streichfettes mit dem Beginn der Viehzucht einherging. Als älteste Darstellung von Butter gilt ein 5.000 Jahre altes Mosaik der Sumerer.

Sicher ist: Griechen und Römer in der Antike kannten Butter. Allerdings war das Olivenöl bei ihnen zum Kochen weiter verbreitet; darum aßen sie sie nicht, sondern nutzten sie für medizinische Zwecke.
Ab dem Mittelalter wurde Butter zu einem wichtigen Handelsgut, das in Töpfen und Fässern auch auf dem Seeweg transportiert wurde. Weil das wertvolle Streichfett schnell verdarb, kam es nur bei Festessen der Reichen auf den Tisch. Es wurde oft als krönender Gang, wie ein Dessert, serviert.

Kein Wunder – die Herstellung des Streichfettes war schließlich bis ins späte 19. Jahrhundert hinein schweißtreibend. Erst die Erfindung der Zentrifuge machte die Arbeit einfacher. Und mit der modernen Produktion wurde Butter bald für jeden erschwinglich.

Merkmale

Die typisch gelbe Farbe der Butter entsteht auf natürlichem Wege, wenn die Kühe auf der Weide grasen können. Gras enthält Carotinoide, die fettlöslich sind und sich im Milchfett der Butter anreichern.

Bekommen die Kühe kein Gras, sondern Kraftfutter oder Heu zu fressen, bleibt die Butter eher weiß.
So mancher Betrieb setzt – den Futterbedingungen angepasst – der Sahne in der Molkerei oder dem Futter der Kühe eine bestimmte Menge Beta-Carotin zu. So bekommt der Verbraucher das ganze Jahr über Butter mit der gleichen Farbe.

Diese Buttersorten gibt es in Deutschland:

  • Sauerrahmbutter wird aus mikrobiell gesäuertem Rahm hergestellt.
  • Süßrahmbutter macht man aus frischem, ungesäuertem Rahm. Sie schmeckt sahnig und mild.
  • Mildgesäuerte Butter heißt das Produkt, wenn erst die Butterkörner mit Milchsäurebakterien gesäuert werden. Der Vorteil: Die Buttermilch, die im Prozess entsteht, ist noch süß und kann besser vermarktet werden.
  • Die Produktpalette umfasst mittlerweile auch Butter mit anderen Zutaten wie Salz, Kräuter oder Knoblauch.

Außerdem gibt es Butter mit unterschiedlichem Fettgehalt:

  • Dreiviertelfettbutter, auch fettreduzierte Butter genannt, enthält 60–62 % Milchfett. Die Färbung mit Beta-Carotin ist üblich.
  • Halbfettbutter wird auch fettarme Butter genannt und darf einen Fettgehalt von 40–42 % haben. Auch diese Sorte wird meist mit Beta-Carotin gefärbt.
  • Andere fettreduzierte Buttersorten müssen den genauen Fettgehalt auf der Verpackung angeben.
Verwendung

Butter ist schon als Brotbelag sehr beliebt – nicht umsonst spricht man liebevoll vom „Butterbrot“. Vor allem Süßrahmbutter eignet sich allerdings auch bestens als Grundlage für köstliche Saucen, weil sie im Gegensatz zu Sauerrahmbutter nicht so schnell ausflockt.

Beim Backen ist Butter als Zutat für leckere Kuchen und Torten nicht wegzudenken. Beim Kochen können Sie z. B. Zwiebeln sehr gut damit anschwitzen. Zum Braten und Frittieren eignet sich Butter allerdings nicht, weil dabei zu hohe Temperaturen entstehen.

Frisches Gemüse kann sie ebenso ganz prima verfeinern. Und eine selbstgemachte Würzbutter ist immer ein Hit – nicht nur zu Gegrilltem! Verfeinern Sie sie beispielsweise mit Curry, Knoblauch, Kräutern, Nüssen, Pilzen, Pfeffer, Meersalz, Oliven …

Nährwerte

100 g Butter haben etwa 740 Kalorien. Der Fettgehalt von mindestens 82 % besteht zu etwa gleichen Teilen aus gesättigten und einfach ungesättigten Fettsäuren, ein kleiner Teil mehrfach ungesättigte Fettsäuren kommt allerdings auch darin vor. Daneben findet man geringe Mengen Mineralstoffe und Cholesterin – etwa 230 mg in 100 g Butter. Der Vitamingehalt schwankt je nach Art der Fütterung der Kühe – im Sommer ist er bei Weidekühen höher als im Winter.

Lagerung & Aufbewahrung

Kühl und dunkel aufbewahrt, wird Butter nicht so schnell ranzig. Achten Sie aber immer auf das Mindesthaltbarkeitsdatum. Sie lässt sich übrigens auch prima einfrieren und ist dann etwa 7 Monate lang genießbar.

Qualität & Einkauf

Butter darf nicht ölig, ranzig oder talgig schmecken, außerdem nicht krümelig oder schmierig sein.

Gesundheit & Wirkung

Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen, Diabetes, hohem Blutdruck oder hohem Cholesterinspiegel sollten besser auf Butter verzichten. Stattdessen bietet sich Diätmargarine für sie an. Aber auch gesunde Menschen sollten laut Experten nicht mehr als 20 g Butter pro Tag essen – das sind etwa 2 Teelöffel.

Weil gesättigte Fettsäuren insbesondere den schlechten LDL-Cholesterinwert erhöhen, gilt Butter bei so manchem als wenig gesundheitsfördernd. Allerdings haben einige der in Butter vorkommenden gesättigten Fettsäuren gar keinen Einfluss auf den Fettstoffwechsel und sind außerdem leicht verdaulich.

Generell kommt es auf die sonstige Ernährung an: Wenn auch viel Gemüse und Obst sowie Fisch auf dem Speiseplan steht, ist der Verzehr von Butter in Maßen unbedenklich.

Schalotte 

Schalotte

Produktname: Dt.: Schalotte; engl.: shallot; frz.: échalote

Die auch als Edelzwiebel bekannte Knolle wird gerne in der gehobenen Küche eingesetzt. Und das nicht ohne Grund: Die Schalotte verfeinert mit ihrem feinen Aroma nicht nur die verschiedensten Gerichte, sie schmeckt selbst als Beilage richtig lecker!

Geschichte

Forscher vermuten, dass Schalotten ursprünglich aus Mittelasien stammen. Sie sollen einst vom Mittelmeerhafen Askalon, einer heute im Südbezirk Israels liegenden Stadt, mit den Kreuzfahrern nach Europa gekommen sein. Daher kommt auch ihr Name „Askalonzwiebel“ und die frühere wissenschaftliche Bezeichnung „Allium ascalonicum“.

Herkunft

Schalotten kommen heute vor allem aus Frankreich, Italien, Spanien und Ungarn zu uns. Auch in Deutschland werden die Knollen kultiviert. Ihr Hauptanbaugebiet liegt allerdings in Mexiko.

Familie & Arten

Die Schalotte galt früher mal als eigene Art und wurde wissenschaftlich als Allium ascalonicum bezeichnet. Mittlerweile wird sie aber der normalen Küchenzwiebel zugeordnet – und heißt Allium cepa var. aggregatum. Damit gehört sie zur Familie der Amaryllis- und zur Unterfamilie der Lauchgewächse. Man unterscheidet generell 3 Schalotten-Typen:

  • Die Schalotte von Jersey wird am häufigsten angebaut. Sie zeigt längliche, kupfer- bis rosafarbene Bulben.
  • Die Graue Schalotte ist klein, länglich, leicht grau mit einem kräftigen Aroma.
  • Die Gelbe Schalotte bzw. Schalotte von Holland wirkt relativ rund und kurz. Sie sieht der Küchenzwiebel recht ähnlich.
Merkmale

Die Pflanze ähnelt der Küchenzwiebel: Schalotten zeigen ebenso wie diese röhrige Blätter und bilden blattlose Blütenstängel mit kugeligen Blütenständen und rosa-violetten Blüten aus. An der Basis der Pflanze entstehen mehrere, dicht zusammenstehende Schalotten, die – ganz im Gegensatz zur Küchenzwiebel – aus einer Mutter- und mindestens einer Tochterzwiebel besteht. Sie ist nicht nur kleiner und ovaler als die Küchenzwiebel, ihr leicht rötliches Fleisch schmeckt auch dezenter und süßlich-würzig. Darum wird die kleine Knolle auch Edelzwiebel oder Askalonzwiebel genannt. Ihre Schale kann je nach Sorte braun, rötlich oder auch gelb sein.

Verwendung

Scharf anbraten sollten Sie die Schalotte lieber nicht – dadurch wird sie bitter. Weil die Knolle so mild schmeckt, eignet sie sich aber prima für die kalte Küche: Sie würzt z. B. Marinaden und Vinaigretten perfekt und verleiht frischen Salaten mehr Pep.

Die kleine Edelzwiebel passt aber auch sehr gut zu Fisch und Fleisch. Die Franzosen wissen das längst; in ihrer Küche kommt die Schalotte besonders gern zum Einsatz. Sie lässt sich nämlich auch – sanft – dünsten oder schmoren und wird so, z. B. in Rotwein oder Balsamico-Essig eingelegt, zur köstlichen Beilage. Nicht zu vergessen ist ihre Würzkraft auch in Suppen und Saucen.

Nährwerte

100 g Schalotten haben gerade mal 22 Kalorien und nur 0,2 g Fett. Außerdem kommen sie mit 1,5 g Eiweiß und 3,3 g Kohlenhydraten daher. Schalotten enthalten zudem wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium und Magnesium sowie Vitamine – A, B und vor allem C –, Folsäure, Eisen und Zink.

Lagerung & Aufbewahrung

An einem dunklen, trockenen und kühlen Ort bleiben Schalotten mehrere Monate lang frisch.

Qualität & Einkauf

Frische Schalotten müssen eine papierdünne, trockene Haut haben und sich fest anfühlen. Von weichen, keimenden oder fleckigen Exemplaren sollten Sie die Finger lassen. Wer Schalotten mit mildem Aroma bevorzugt, wählt am besten die kleineren Knollen – größere schmecken meist kräftiger.

Gesundheit & Wirkung

Schalotten sind, wie alle Zwiebeln, ein bewährtes Haus- und Naturheilmittel: Vor allem ihre Schwefelverbindungen stimulieren das Immunsystem und wirken antibakteriell. Mit leicht gedünsteten Zwiebeln gefüllte Säckchen sollen bei Entzündungen helfen, wenn sie auf die entsprechende Körperstelle aufgelegt werden. Zwiebelsaft mit Honig und Zucker lindert Husten und Heiserkeit. Die meisten kennen die Wirkung der Knolle bei Insektenstichen: Reibt man diese mit einer aufgeschnittenen Zwiebel ein, verschwinden Schmerz und Schwellung recht schnell.

Zwiebeln stärken außerdem das Herz, schützen unsere Verdauung, regen den Appetit an und beugen Erkältungen vor. Ihr Farbstoff Quercetin gilt als krebshemmend und soll Bakterien sowie freie Radikale bekämpfen.

Knoblauch 

Produktname: Dt.: Knoblauch; engl.: garlic; frz.: ail

Aus Angst vor dem typischen Knoblauch-Atem verbannen viele Genießer das würzige Gewächs aus ihren Kochtöpfen. Schade – denn die tollen Knollen sorgen nicht nur für ein köstliches Aroma. Sie sind auch kleine medizinische Multitalente!

Geschichte

Knoblauch ist eine unserer ältesten Kulturpflanzen. Seine Spur zieht sich durch die Jahrtausende – und durch verschiedene Kulturen. Die älteste schriftliche Erwähnung des Knoblauchs stammt aus dem alten Babylon: Archäologen haben Hinweise auf die Knolle auf den Tontafeln von Königen gefunden. Demnach war Knoblauch also schon damals – um 2.000 v. Chr. – nicht nur Nahrung für das einfache Volk.

Die Ägypter erwähnten die Heilkraft der Pflanze. Beim Bau der Cheopspyramide spielte Knoblauch eine wichtige Rolle. Hier löste die würzige Pflanze – oder vielmehr ihr Fehlen – den ersten bekannten Streik der Geschichte aus. Denn eigentlich gab man den Arbeitern des imposanten Bauwerks regelmäßig Knoblauch zur Stärkung. Als sie keine Knollen mehr bekamen, weigerten sie sich, weiter zu arbeiten.

Der Grieche Phythagoras nannte die duftende Knolle „König der Gewürze“. Die reichen Römer waren weniger poetisch und tauften sie „stinkende Rose“. Dennoch wussten sie die heilenden Eigenschaften des Knoblauchs zu schätzen – er galt als Allheilmittel der Bauern und wurde gegen so manches Zipperlein eingesetzt.

Im Mittelalter waren es vor allem die Benediktiner, die den Knoblauch in ihren Klostergärten anbauten. So fand die Pflanze Erwähnung in wichtigen medizinischen Schriften – Hildegard von Bingen und Paracelsus gaben sich als Fans der Knolle zu erkennen. Die einfachen Leute hingegen schätzten den Knoblauch für ganz andere Qualitäten: Ihnen galt die stark duftende Kochzutat als wirksamer Schutz gegen Vampire und böse Geister. Denn nicht einmal diese üblen Dämonen, so hieß es, könnten den starken Geruch des Knoblauchs lange ertragen …

Heute spielt Knoblauch vor allem in der europäischen Küche eine wichtige Rolle. Hierbei zeigt sich ein generelle Tendenz: Im Norden nutzt man die Pflanze eher sparsam zum Würzen der Speisen. Im Süden und Osten jedoch – allen voran Italien, Frankreich oder slawische Länder – darf sie in kaum einem Gericht fehlen.

Herkunft

Experten vermuten die Wiege des Knoblauchs in Zentralasien. Die sonnenverwöhnten Knollen gedeihen heute vor allem in Südeuropa, Ägypten und Kalifornien.

Familie & Arten

Knoblauch stammt aus der Familie der Liliengewächse. Man nennt ihn auch Knobloch oder Knofel. Der wissenschaftliche Name lautet Allium sativum.

Merkmale

Die krautige Pflanze wird bis zu 90 cm hoch und hat flache, grüne bis grau-bläuliche Blätter. Die Knoblauchzwiebel kann zu verschiedenen Größen heranwachsen: Manche sind gerade einmal so groß wie eine Walnuss, andere werden fast so groß wie ein Apfel.

Die Zwiebel setzt sich aus bis zu 20 Tochterzwiebeln zusammen. Diese gruppieren sich rund um eine Hauptzehe, aus der ein Stängel mit rundem Stiel austreibt. Die Tochterzwiebeln werden Zehen oder Klauen genannt und sind kantig geformt. Jede Zehe ist von einer papierartigen Haut umgeben. Diese kann weiß, violett oder rot sein.

Knoblauch hat einen kugeligen Blütenstand mit weißen bis rosafarbenen Blüten. Bei den kultivierten Knoblaucharten sind die Blüten meist unfruchtbar. Die Pflanzen werden daher durch Brutzwiebeln vermehrt.

Verwendung

Das Aroma des Knoblauchs ist unverwechselbar und hat eine leichte bis starke Schärfe. Frischer Knoblauch schmeckt aromatischer und feiner als getrockneter. Sparsam verwendet, unterstreicht das Gewürz das Eigenaroma vieler Zutaten. Besonders die Italiener sind berühmt für ihre Vorliebe für die Würzknolle und verfeinern damit die meisten ihrer Gerichte.

Hierzulande verwendet man Knoblauch zurückhaltender. Er verleiht sowohl Fleisch- als auch Gemüsegerichten sowie Salatsaucen oder Dips eine markante Note. Das Liliengewächs wird bekömmlicher, wenn man die Zehe vor der Verarbeitung einige Stunden in Milch ziehen lässt.

  • Für ein leichtes Knoblauch-Aroma werden die Zehen im Ganzen mitgegart und vor dem Servieren entfernt. Knusprig getoastetes Brot erhält einen feinen Geschmack, wenn man es mit einer halbierten Zehe einreibt. Ebenso einfach lässt sich Salat verfeinern: Die durchgeschnittene Zehe eignet sich prima, um die Schüssel mit dem Aroma zu benetzen
  • Für intensivere Würzkraft sollten die enthäuteten Zehen in Scheibchen geschnitten, gehackt oder durch eine Knoblauchpresse gedrückt werden. Allerdings: Einige Gourmets raten von letztgenannter Methode ab. In der Presse, so ihr Einwand, wird der Knoblauch zu stark gequetscht. So erhält der Aromaspender einen zu penetranten Geschmack. Sein volles Potenzial entfaltet Knoblauch dann, wenn er im heißen Öl kurz mitgebraten wird. Übertreiben darf man es jedoch nicht – sonst brennt er an und wird bitter.
Nährwerte

100 g frischer Knoblauch enthalten 141 Kalorien, 6,1 g Protein, 28,4 g Kohlenhydrate, 0,1 g Fett und 1,8 g Ballaststoffe. Zudem stecken in ihm Phosphor, Magnesium und Eisen sowie B-Vitamine und Vitamin C. Als größter Pluspunkt des Knoblauchs gelten jedoch seine ätherischen Öle.

Lagerung & Aufbewahrung

In einer warmen Umgebung fängt frischer Knoblauch an, Triebe auszubilden. Daher sollte er nicht länger als 2 Wochen gekühlt gelagert werden. Getrocknete Knollen halten sich wesentlich länger. Sie mögen es kühl, dunkel und luftig.

Qualität & Einkauf

Erntefrischer Knoblauch hat pralle Zehen und einen grünen und festen Stiel. Die Haut sollte rosafarben sein und keine gelben oder dunklen Stellen haben. Getrockneter Knoblauch hingegen ist fest und hart. Die papierdünne Hülle hat eine weiße oder rosafarbene Tönung. Auch hier sollten keine Risse oder Flecken zu sehen sein.

Gesundheit & Wirkung

Seinen typischen Geschmack verdankt Knoblauch schwefelhaltigen ätherischen Ölen. Diese können noch mehr, als unserem Essen Pfiff zu verleihen: Sie wirken wie natürliche Antibiotika und machen so Krankheitserregern den Garaus. Der Inhaltsstoff Allicin tötet sogar Pilze und Bakterien ab, gegen die moderne Medikamente nichts ausrichten können – und das ganz ohne Nebenwirkungen!

Studien belegen Allicin zudem eine krebsvorbeugende Wirkung. Doch das ist längst nicht alles: Die Inhaltsstoffe des Knoblauchs schützen das Herz und senken die Cholesterinwerte. Da sie blutverdünnend wirken, verringern sie das Risiko für gefährliche Gefäßverschlüsse.

Die Antioxidantien der Knolle machen freie Radikale unschädlich. Manch einem gilt Knoblauch daher als kulinarischer Jungbrunnen. Ein üppiges Mahl wird dank ihm bekömmlicher. Denn seine Schärfe regt die Verdauungssäfte an. Gekocht verliert Knoblauch einen Teil seiner heilenden Eigenschaften. Daher darf man ihn auch gerne mal roh verzehren.

Aus Angst vor dem typischen Knoblauch-Mundgeruch meiden viele die vielseitige Knolle. Dagegen gibt es jedoch einen einfachen Trick: Nach dem Genuss frische Petersilie oder Gewürznelken kauen – oder ein Glas Vollmilch trinken.

Wacholder 

Wacholder

Produktname: Dt.: Wacholder; engl.: juniper; frz.: genévrier

Wacholder und Wildgerichte gehören einfach zusammen! Das kräftig aromatisch-würzige Aroma rundet den typisch herben Wildgeschmack perfekt ab. Doch auch als Heilmittel hat er richtig was zu bieten!

Geschichte

Zum Wacholder gibt es viele abergläubische, mystische und mythische Überlieferungen. Bereits in der Bibel wurde das Würzmittel erwähnt. Bei den Germanen war Wacholder hoch angesehen – der Wacholderbaum galt als Baum des Lebens und war ihnen heilig. Die Zweige wurden geräuchert, um bei Opferhandlungen und Totenverbrennungen böse Geister fernzuhalten.

Wacholder war schon früh ein beliebtes Heilmittel. Es half u. a. gegen Husten, Asthma, Blasenerkrankungen, Migräne und Hautkrankheiten. Im Mittelalter zur Zeit der Pest galt Wacholder durch seine fungizide und bakterizide Eigenschaft als Desinfektionsmittel: Krankenzimmer wurden ausgeräuchert, um das Ansteckungsrisiko zu vermindern.

Herkunft

Der Wacholderstrauch wächst vor allem in Heide- und Berglandschaften und ist in ganz Europa verbreitet. Hauptlieferanten sind Italien, Spanien und der Balkan.

Familie & Arten

Wacholder ist das einzige Gewürz, das der Gruppe der Nadelhölzer angehört.

Merkmale

Das baum- oder strauchförmige Gewächs trägt spitze 1–2 cm lange Nadeln und kleine, unscheinbare Blüten, die zu kugelförmigen Beeren heranreifen. Während einer Reifezeit von 3 Jahren verfärben sie sich von Grün in ein dunkles Blau. Vom Geschmack und Aussehen erinnern Wacholderbeeren an Pfefferkörner. Sie schmecken süßlich-würzig und leicht harzig-bitter.

Verwendung

Die reifen Beeren können frisch oder getrocknet, ganz oder gemahlen verwendet werden. Da Wacholder ein starkes Würzmittel ist, passt er perfekt zu herben Wildgerichten und zu Lamm-, Rind- sowie Schweinefleisch. Außerdem harmonisiert es hervorragend mit Sauer-, Rot- und Weißkraut, Rote Bete und Rüben. Wichtig: Wacholderbeeren immer sehr sparsam einsetzen.

Aus dem Großteil der Wacholder-Ernten werden jedoch Gin, Genever, Schnäpse und Liköre hergestellt.

Lagerung & Aufbewahrung

Wacholderbeeren verlieren schnell an Aroma. Daher sollten sie in gut verschlossenen Behältern dunkel und kühl aufbewahrt werden. So sind sie bis zu 3 Jahre haltbar.

Qualität & Einkauf

Grundsätzlich gilt: Würze und Aroma sind abhängig vom Gehalt der ätherischen Öle. Je südlicher der Wacholder wächst, desto kräftiger wird sein Aroma. Die Beeren weisen eine gute Qualität auf, wenn sie groß, rund und dick sind. Sie sollten eine tiefviolette Farbe aufweisen und leicht glänzen.

Gesundheit & Wirkung

Auch hier gilt, wie beim Würzen: Wacholder sparsam einsetzen. Denn Beeren und Blätter haben nicht nur eine starke Würzkraft, sondern werden in größeren Mengen auch als „gering giftig“ eingestuft. Richtig dosiert regt Wacholder den Appetit an und macht schwere Speisen verdaulicher. Bei Magen- und Darmerkrankungen lindert Wacholder die Beschwerden. Als Tee reinigt er das Blut und besitzt harntreibende Wirkung. Gewusst? Wacholder enthält eine große Menge Vitamin C.

Thymian 

Thymian

Produktname: Dt.: Thymian ; engl.: thyme; frz.: thym

Sein Aroma weckt die Erinnerung an den letzten Sommerurlaub in der Provence – denn besonders der französischen Küche verleiht Thymian eine unvergleichliche Note. Das Kraut schmeichelt nicht nur dem Gaumen: Es lindert auch Beschwerden der Atemwege.

Geschichte

Bereits die Sumerer kannten Thymian als Würz- und Heilpflanze. Griechische Soldaten nahmen Zweige mit in die Schlacht, da sie ihnen Mut verleihen sollten. Nicht umsonst nannten sie das Kraut „Thymus“, was „Kraft“ bedeutet. Auch im Alltag schätzte man das Gewürz: Es wurde eingesetzt, um schwache Nerven zu stärken und den Appetit anzuregen. Im Mittelalter zogen europäische Benediktinermönche das Kraut in ihren Gärten heran. Lange Zeit galt Thymian als Frauenkraut. Es sollte die Fruchtbarkeit des schönen Geschlechts erhöhen.

Herkunft

Ursprünglich stammt Thymian aus den westlichen Mittelmeerländern. Hierzulande wächst er wild, wird aber auch gezielt angebaut. Spitzenqualität kommt aus Frankreich.

Familie & Arten

Der Echte Thymian gehört zur Familie der Lippenblütengewächse. Im Volksmund wird er auch Quendel genannt, ebenso Gartenthymian, Immerkraut, Demut, Zimis, Kunerle, Welscher Quendel oder Spanisches Kudelkraut. Der wissenschaftliche Name ist Thymus vulgaris. Neben ihm gibt es noch zahlreiche weitere Arten. Zu ihnen gehören beispielsweise Zitronenthymian, Kümmelthymian oder Sandthymian.

Merkmale

Das mehrjährige Strauchgewächs wird bis zu 40 cm hoch. Die Zweige verholzen im Laufe der Jahre. Die kleinen, graugrünen Blätter sind an den Rändern eingerollt, ihre Unterseite ist filzig behaart. Im Mai und Juni zeigen sich die Blüten, die farblich von rosa bis dunkellila variieren. Sie können bis in den Oktober hinein blühen. Verwendet werden die jungen Blätter und Triebspitzen. Am besten werden sie kurz vor der Blütezeit geschnitten – dann ist ihr Aroma am intensivsten.

Verwendung

Das Aroma des Thymians ist leicht pfeffrig und etwas herb. So passt er ideal in die mediterrane Küche: Er harmoniert wunderbar mit Oliven und Knoblauch, Aubergine, Paprika und Tomate. Wild und dunkles Geflügel, Lamm und Aal veredelt er ebenso wie Kartoffeln und Hülsenfrüchte. In den Kräutermischungen „Fines Herbes“ und „Herbes de Provence“ hat Thymian einen festen Platz. Ein gutes Team bildet er mit Rosmarin, Salbei oder Lorbeer. Allerdings: Mit Majoran, Estragon und Sauerampfer sollte man ihn lieber nicht mischen. Auch Wurstwaren, zum Beispiel Blutwurst, verleiht Thymian eine besondere Note. Ihre höchste Würzkraft besitzen die Blätter im getrockneten Zustand; am besten entfaltet sich ihr Aroma beim Kochen.

Nährwerte

100 g getrockneter Thymian enthalten 276 Kalorien, 63,9 g Kohlenhydrate, 9,1 g Eiweiß, 7,4 g Fett und 37 g Ballaststoffe. Zudem stecken in dem Gewürz beachtliche Mengen Eisen, Kalzium und Magnesium.

Lagerung & Aufbewahrung

Im Kühlschrank hält sich frischer Thymian bis zu 2 Wochen – vorausgesetzt, man schlägt ihn in ein feuchtes Handtuch ein und verstaut ihn in einer Plastiktüte. Trockenen Thymian sollte man am besten in ganzen Zweigen lagern, von denen die Blätter bei Bedarf abgestreift werden. Kühl verstaut und luftdicht verpackt, hält er sich so rund 1 Jahr. Auch Einfrieren schadet dem Gewürz nicht.

Qualität & Einkauf

Wer frisches Kraut verwenden möchte, kauft Thymian am besten im Topf. Sein typisches Aroma verstärkt sich beim Trocknen. Daher darf man hin und wieder guten Gewissens zur haltbaren Alternative greifen.

Gesundheit & Wirkung

Thymian ist ein kleines Multitalent. Seine ätherischen Öle wirken schleimlösend. Daher wird das Kraut bei Husten und weiteren Atemwegsbeschwerden empfohlen. Bei Blähungen und Sodbrennen darf man sich eine Tasse Thymian-Tee einschenken. Da das Kraut die Verdauung fördert, wird es gerne fettigen Speisen zugesetzt.

Hühnerei 

Hühnerei

Produktname: Dt.: Hühnerei; engl.: chicken egg, frz.: oeuf de poule

Eier zählen zu den besonders gefragten Grundnahrungsmitteln. Kein Wunder! Die runden Naturprodukte sind nicht nur reich an vielen Vitaminen und Nährstoffen, sondern finden auch vielseitige Verwendung in der täglichen Küche.

Geschichte

Betrachtet man die Geschichte vom Ei, so schaut man logischerweise auch auf die Entstehung des Huhns. Was von den beiden zuerst da war, ist bis heute recht umstritten.

Vor mehr als 5.000 Jahren hielt man in Indien Bankivahühner als Haustiere. Denn ihr kleines gelbschaliges Ei galt zu der Zeit als echter Leckerbissen. 3.000 Jahre später entwickelten die Griechen das kleine Ei weiter. Sie züchteten aus dem Ur-Huhn neue Arten, die Eier wurden größer und schmackhafter. Außerdem galt das Ei als heilig, denn man war sich sicher, dass das Universum aus dem „Weltei“ entstanden war.

Anschließend ging das Ei beziehungsweise Huhn auf Weltreise: Von Griechenland ging es über Gallien nach Rom und von dort schließlich nach Germanien, wo es nicht nur begehrtes Nahrungsmittel wurde, sondern auch ein Symbol der Fruchtbarkeit.

Herkunft

Pro Jahr legt eine Henne ca. 290 Eier. Unter welchen Bedingungen sie diese Eier gelegt hat, kann man anhand der Eierkennzeichnung erkennen. Auf jedem Ei ist ein Erzeugercode gestempelt. Die erste Ziffer des Stempels bedeutet:

0 = Ökologische Erzeugung

1 = Freilandhaltung

2 = Bodenhaltung

3 = Käfighaltung – seit 2012 verboten

Stalleinrichtungen, Besatzdichte und Auslauffläche je Huhn sind dabei genau geregelt. Bei der ökologischen Haltung ist u.a. das ökologisch erzeugte Futter vorgeschrieben. Bei der Freilandhaltung hat ein Huhn im Auslauf mindestens 4 qm Fläche zur Verfügung, bei der Bodenhaltung im Stall muss mindestens ein Drittel des Bodens eingestreut sein, damit die Hennen ihre natürlichen Verhaltensweisen wie Scharren, Staubbaden und Flügelschlagen ausüben können.

Merkmale
Hühnereier gibt es in den Farben weiß und braun. Eier von artgerecht gehaltenen und gefütterten Vögeln haben eine sehr feste Schale und Hagelschnur. Das Eiklar, häufiger bekannt als Eiweiß, löst sich fast komplett in einem Stück vom Eigelb. Das Eigelb hat eine kräftig gelbe Farbe und schmeckt herb-würzig, das Eiklar ist hellgelb.
Verwendung

Ob gekocht, gebraten, als Bindemittel oder Hauptzutat in Mehlspeisen – das Hühnerei ist der absolute Alleskönner in der Küche.

Nährwerte

Ein Hühnerei enthält gut 8 g Eiweiß, das entspricht 15 % des Tagesbedarfs eines Erwachsenen. Außerdem hat es viele Mineralstoffe, wie Eisen, Kalzium, Schwefel und Zink. Außerdem beinhalten sie die Vitamine A, E, D, Biotin und alle B-Vitamine.

Lagerung & Aufbewahrung

In der Regel sind Eier etwa 28 Tage ab Legedatum haltbar. Generell gilt: Für Gerichte, die mit rohen Eiern zubereitet werden, sollten nur ganz frische verwendet werden. 14 Tage alte Eier sollten vor dem Verzehr gekocht, gebraten oder im Kuchen gebacken werden.

Der Frischetest: Legen Sie das Ei in eine Schale mit kaltem Wasser. Schwimmt es oben, ist es alt. Die Luftkammer im Ei hat sich vergrößert. Sinkt es zu Boden, ist es frisch. Die Frische des Eis können Sie außerdem am Eigelb erkennen: Das Eigelb eines frisch aufgeschlagenen Eis wölbt sich hoch, während das Eigelb eines alten Eis abgeflacht ist.

Qualität & Einkauf

Eier sind in folgende Handelklassen eingeteilt:

  • Handelsklasse A
    Frische, hochwertige Eier mit unverletzter und sauberer Schale mit einer Luftkammerhöhe von bis zu 6 mm. Die Eier dürfen weder gewaschen noch anderweitig gereinigt, nicht haltbar gemacht oder gekühlt werden. Das Eiweiß ist klar, durchsichtig, gallertartig. Eiweiß und Eigelb sind frei von fremden Ein- oder Auflagerungen jeder Art. Der Keim ist nicht sichtbar entwickelt, das Ei weist keinen Fremdgeruch auf.

  • Handelsklasse A mit Zusatzbezeichnung EXTRA
    Gleiche Bedingungen wie bei der Handelsklasse A, jedoch darf die Luftkammer weniger als 4 mm hoch sein. Die Bezeichnung „EXTRA“ darf höchstens bis zum 9. Tag nach dem Legen bzw. höchstens bis zum 7. Tag nach der Verpackung verwendet werden.

  • Handelsklasse B – oder auch Eier „zweiter Qualität"
    Die Schale kann verunreinigt sein, die Luftkammerhöhe kann bis zu 9 mm betragen. Eier der Güteklasse B sind nur für zugelassene Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie und Unternehmen der Nicht-Nahrungsmittelindustrie bestimmt und dürfen nicht im Handel verkauft werden.

Gesundheit & Wirkung

Hühnerei-Eiweiß kann der Körper besonders gut zum Aufbau von eigenen Proteinen nutzen. Von allen Nahrungsmitteln hat es die höchste biologische Wertigkeit: 100 %. Das bedeutet, dass aus 100 g Hühnereiweiß 100 g körpereigenes Protein gebildet werden können. Hühnerei enthält alle Vitamine bis auf Vitamin C. Das wichtigste Vitamin im Hühnerei ist das Vitamin A (Retinol) und seine Vorstufe, das Pro-Vitamin A (Carotin). Beide sorgen für die Elastizität des Auges, bewirken eine gute Hell-Dunkel-Anpassung der Iris und ein besseres Nachtsehen.

Haselnuss 

Produktname: Dt.: Haselnuss; engl.: hazelnut; frz.: noisette

Was wäre ein Morgen ohne Nuss-Nougat-Creme? An dem Erfolg des süßen Brotaufstriches hat die Haselnuss großen Anteil. Aber nicht nur dabei macht sie eine gute Figur ...

Geschichte

Alte Aufzeichnungen besagen, dass die Haselnuss ihren Ursprung in der Türkei an der Schwarzmeerküste fand. Von dort aus ist sie nach Rom und Griechenland gebracht worden. Danach verbreitete sich die kleine Nuss überall. Schon 2838 v. Chr. wurde die Nuss in chinesischen Aufzeichnungen erwähnt.

Herkunft

Früher wurden Haselnüsse zwischen Europa und Kleinasien angebaut. Heute findet man sie größtenteils im Mittelmeerraum. Aber auch in den USA und in Deutschland gibt es die kleinen Nüsse.

Familie & Arten

Die Haselnuss gehört zur Gattung der Birkengewächse. Es gibt zwei sehr bekannte Haselnussarten – die Zellernuss und die Lambertsnuss.  Die Zellernuss wird in Deutschland angebaut und ist etwas bitter im Geschmack. Die Lambertsnuss hingegen ist süßer und wird überwiegend in der Türkei angebaut. 

Merkmale

Haselnüsse haben einen kräftig nussigen Geschmack und sind sehr aromatisch. Probieren Sie die Haselnüsse einmal geröstet – dabei entfalten sie ihr volles Aroma und schmecken intensiver. Die kleinen Nüsse wachsen an Bäumen, die bis zu fünf Meter hoch werden. 

Verwendung

Haselnüsse sind eine beliebte Zutat beim Backen. Gehackt oder als Ganzes verleihen sie Gebäck ein besonderes Aroma und mehr Biss. Außerdem sind sie Bestandteil von Nougat und vielen leckeren, süßen Brotaufstrichen. Genauso gut schmecken sie in Salaten oder als Snack für zwischendurch.

Die kleinen Nüsse werden nicht nur in der Küche verwendet, sondern auch in Kosmetika. Das Öl der Nuss findet sich zum Beispiel in Masken, Shampoos und Lotionen.

Nährwerte

Die Haselnüsse enthalten je 100 Gramm 650 Kalorien, 60 % Fett, 16 % Eiweiß und 6 % Kohlenhydrate.

Sie liefern viele ungesättigte Fettsäuren, Vitamin B1, Biotin Folsäure und Vitamin E. 

Lagerung & Aufbewahrung

Haselnüsse sollten möglichst dunkel, trocken und kühl gelagert werden. Am besten knacken Sie die Schale der Nüsse erst kurz vor der Verwendung, da sie sonst aufgrund ihres hohen Fettgehaltes schnell Gerüche aus der Umgebung aufnehmen. Bei richtiger Lagerung halten sich die Nüsse ungeschält mehrere Monate. Die geschälte Nuss sollten Sie innerhalb von vier Wochen verbrauchen. 

Qualität & Einkauf

Beim Kauf von ganzen Nüssen ist es wichtig, dass sie sauber und unverletzt sind. In keinem Fall zu muffig riechenden oder verfärbten Exemplaren greifen. 

Bei gemahlener, gehackter und gehobelter Ware können Sie dem Mindesthaltbarkeitsdatum vertrauen – ist es noch aktuell, brauchen Sie also keine Bedenken bezüglich Geruch, Geschmack, Farbe und Nährstoffe haben. 

Gesundheit & Wirkung

Das enthaltene Vitamin B1 ist wichtig für den Energiestoffwechsel und das Biotin ist für den Erhalt der Haut nützlich.
Haselnüssen wird nachgesagt, dass sie Muskelkrämpfe, Harnwegserkrankungen oder Durchfall entgegenwirken. Außerdem sollen die Öle der Haselnuss das Herz- Kreislaufsystem stärken und Krebs oder einem Herzinfarkt vorbeugen. 

Steinpilz 

Steinpilze

Produktname: Dt.: Steinpilz; engl.: yellow boletus/cépe; frz.: cépe/bolet

Der Steinpilz ist eine ganz besondere Art von Pilz. Er ist der Pilz, der sich den natürlichen Raum nicht nehmen lässt. Steinpilze gedeihen nur in der Natur, sie lassen sich nicht züchten.
Geschichte
Steinpilze sind in Mitteleuropa auch unter dem Synonym „Herrenpilze“ bekannt, da im Mittelalter alle Steinpilze den Grundherren abgeliefert werden mussten. Sie sind auch bekannt unter Doberling, Dobernigel, Braunkopp und Pülstling.
Herkunft
Steinpilze sind auf der Nordhalbkugel zu finden, aber auch in Marokko und Mexiko sind sie Zuhause. Steinpilze können nicht gezüchtet werden, sie wachsen nur wild. Es wurde noch immer kein Substrat gefunden, das den natürlichen Lebensbedingungen des Steinpilzes entspricht.
Familie & Arten
Der Steinpilz – auch Herrenpilz genannt – gehört zu Familie der Dickröhrlinge. Von ihm gibt es über 50 verschiedene Arten.
Merkmale
Der Hut vom Steinpilz kann bis zu 25 cm breit werden, für gewöhnlich ist er aber eher in 5–15 großen Exemplaren zu finden.
Verwendung
Der Steinpilz kann in verschiedenen Arten zubereitet werden – z.B. geschmort, gebraten, getrocknet oder gar jung geerntet in Essig eingelegt. Durch den nussigen Geschmack ist er ein beliebter Speisepilz und somit eine kulinarische Delikatesse.
Nährwerte

Der Steinpilz besteht aus durchschnittlich 90 % Wasser und verglichen mit anderen Pilzen enthält er ziemlich viel Eiweiß zwischen 2,5 und 5,4 %. Er enthält 31 kcal und kein Fett.

Lagerung & Aufbewahrung
Man sollte Steinpilze nicht im direkten Sonnenlicht oder in Zugluft liegen lassen, weil sie sonst austrocknen. Bei hoher Luftfeuchtigkeit und hohen Temperaturen werden sie dagegen schmierig. Am besten man verzehrt die Steinpilze noch am gleichen Tag, an dem sie gesammelt wurden.
Qualität & Einkauf
Beim Einkauf sollten Sie darauf schauen, dass unter dem Hut die Röhren weiß bis buttergelb sind, dann ist er frisch. Wenn die Röhren grünlich scheinen, sind es schon ältere Exemplare.
Gesundheit & Wirkung
Steinpilze sind nicht nur lecker, sondern auch gesund. 100 g enthalten unter anderem 187 mg Selen und 1500 mg Zink.

Morchel 

Morchel

Produktname: Dt.: Morchel; engl.: morels; frz.: morilles

Wirkliche Schönheiten sind sie nicht. Aber es kommt schließlich auf die inneren Werte an! Und in Küche erweist sich der hässliche, kleine Zwerg schlussendlich als wahre Delikatesse.

Geschichte

Bei den alten Ägyptern waren Morcheln und andere Pilze ausschließlich dem Pharao und evtl. noch seiner engsten Familie vorbehalten. Auch bei den Römern galten sie als kleine Kostbarkeit. Sie waren nämlich davon überzeugt, dass Pilze ihren Kriegern außerordentliche Kräfte verliehen. Und so wurde zu jedem opulenten Fest auch immer ein Pilzgericht serviert.

Herkunft

Morcheln wachsen vor allem in den gemäßigten Klimazonen. In Mitteleuropa sind sie die ersten Pilze, die wir im Jahreslauf auf Waldlichtungen oder auf Wiesen finden können. Man entdeckt Morcheln aber auch an Bachläufen, auf verwilderten Grundstücken, an lichten Stellen in Gärten oder Parkanlagen sowie unter Büschen. Überall dort, wo kalkhaltiger Boden vorhanden ist, fühlen sich die Pilze wohl. Im Gebirge sind sie sogar bis in den Juni hinein zu finden.

Familie & Arten

In Deutschland wachsen etwa 15–28 verschiedene Morchelarten, die sich vor allem in Größe und Farbe voneinander unterscheiden. Alle Arten der „Morchella esculenta“ sind begehrte Speisepilze. Morcheln mit dunkleren Hüten stehen allerdings ganz oben auf der Beliebtheitsskala. ´

Morcheln zählen zur Gattung der Schlauchpilze und werden in drei Gruppen unterteilt. In die rillhütigen Morcheln, die wabenhütigen Morcheln und die halbfreien Morcheln. Sie haben aufgrund ihrer speziellen wabenartigen Fruchtkörper eigentlich keine Doppelgänger. Trotzdem ist eine Verwechslung mit der höchst giftigen Frühjahrslorchel und der Riesenlorchel möglich. Deren Fruchtkörper sehen allerdings eher runzelig als wabenartig aus. Folgende Arten gehören zu den bekanntesten:

  • Speisemorchel: Die Hutfarbe ist braungelb bis grau. Der Hut fühlt sich an der Innenfläche rau und körnig an. Das Fleisch ist zart und würzig.
  • Spitzmorchel: ebenfalls ein delikater Speisepilz. Sie ist häufiger zu finden als die Speisemorchel. Hauptunterscheidungsmerkmal ist der bräunliche, spitze, kugelförmige Hut, der deutliche Längsrippen unterbrochen von kurzen Querrippen aufweist.
  • Kapuzenmorchel: Dieser Pilz wird auch Käppchenmorchel genannt. Mit Stiel erreicht er eine Länge von 5–15 cm. Er gilt als einfacher Speisepilz.
Merkmale

Die Morchel kann einen Fruchtkörper von 5–15 cm Höhe entwickeln. Gut erkennbar ist der Pilz an seinem Hut, der wabenartig strukturiert ist. Der Hut ist mit dem Stiel verwachsen. Der Stiel selbst ist hohl. Die Hutfarbe ist braungelb bis grau. An der Innenfläche fühlt er sich rau und körnig an. Das Fleisch der Morchel ist sehr zart, fast wachsartig und leicht brüchig.

Verwendung

Vor ihrer Verwendung müssen frische Morcheln gründlich gesäubert werden, da sich in ihren Hohlräumen Sand einlagert. Am besten brausen Sie sie unter fließendem Wasser ab.

Frische Morcheln sollten Sie auf keinen Fall roh essen. Sie enthalten nämlich Helvellasäure. Diese macht den Pilz unbekömmlich. Diese Säure zersetzt sich erst nach 5-minütigem Kochen. Das Kochwasser muss dann weggegossen werden.

Morcheln lassen sich für vielerlei Rezepte gebrauchen und können in der rechten Zubereitung den hoch gelobten Trüffeln durchaus Konkurrenz machen. Gefüllte Morchelköpfe beispielsweise sind seit jeher ein kulinarischer Luxus. Auch in Saucen und Beilagen macht er sich super. Weiß man einmal nicht, wohin mit all dem guten Pilz, machen sich die ganzen Morcheln gut an Schmorgerichten, beispielsweise einem Hirschrücken.

Nährwerte

Wie alle Pilze punkten Morcheln mit einem hohen Eiweißgehalt. 100 g der Pilze enthalten 2,5 g Eiweiß und nur 15 Kalorien. Bemerkenswert ist ihr Gehalt an Magnesium, der mit 16 mg pro 100 g im Vergleich zu anderen Pilzen besonders hoch liegt.

Lagerung & Aufbewahrung

Frische Pilze sollten möglichst schnell innerhalb von 1–3 Tagen verbraucht werden. Getrocknete Morcheln halten – kühl, dunkel und trocken gelagert – etwa 1 Jahr.

Qualität & Einkauf

Frische Morcheln sind während der Saison von März bis Juni erhältlich und deswegen auch relativ teuer. Angeboten werden sie meist in Feinkostgeschäften und dann zu erheblichen Preisen. Was so teuer ist, wird auch gefälscht und ist dann billiger. So kommt preiswertere Morchelware aus Osteuropa, der Türkei oder China und schmeckt zumeist nicht so, wie es eigentlich sein sollte.

Getrocknete Morcheln sind das ganze Jahr über zu bekommen und stehen ihren frischen „Kollegen" mit ihrem würzigen Aroma in nichts nach. Vor der Zubereitung müssen sie etwa eine Stunde eingeweicht werden.

Gesundheit & Wirkung

Die Morchel besitzt viele Vitamine und ist daher sehr gesund. Besonders der hohe Vitamin-C-Gehalt stärkt unser Immunsystem und wirkt stressausgleichend. Der Genuss von Morcheln ist zudem günstig für die Figur. Schon 200 g Morcheln liefern die Hälfte der täglich empfohlenen Ballaststoffmenge von 30 g und sorgen so für ein gutes Sättigungsgefühl. Da Morcheln außerdem so gut wie keine Kohlenhydrate enthalten, sind sie ideal für die „Low-Carb-Küche“.

Kerbel 

Kerbel

Produktname: Dt.: Kerbel; engl.: chervil; frz.: cerfeuil

Kerbel verfeinert als kulinarisches Multitalent die verschiedensten Gerichte. Wenn er als Frühlingskraut wieder auf den Markt kommt, schlagen darum Genießerherzen höher!

Herkunft

Das frühlingsfrische Küchenkraut war ursprünglich in Südosteuropa und Vorderasien zu Hause und gelangte vermutlich mit den Römern nach Nordeuropa. Heute wächst es wild und kultiviert in Nordamerika und ganz Europa, vor allem in Frankreich und Belgien wird Kerbel in großen Mengen angebaut.

Familie & Arten

Das, was wir als Suppenkraut und Gewürz kennen, ist eine Kulturform des Echten Kerbels. Er gehört, wie z. B. auch die Petersilie oder der Koriander, zur Familie der Doldenblütler – darum ähneln sich die Blättchen der verschiedenen Pflanzen. Die Kultur- und die Wildform unterscheiden sich durch ihre kleinen, schwarzen Früchte: Bei der Kulturform sind diese glatt, kahl und glänzend, die Wildform bringt eine Frucht mit kurzen, steifen und aufwärts gekrümmten Borsten hervor.

Merkmale

Die einjährige, hellgrüne Pflanze wird bis zu 70 cm groß und zeigt weiche, glatte, an der Unterseite behaarte zwei- bis vierfiedrige Blätter. Vorwiegend diese werden in der Küche verwendet – auch wenn die feinen Stängel mitverzehrt werden können – und sollten noch vor der Blüte geerntet werden, weil sie sonst ihr Aroma einbüßen.

Solange die weißen Blütendolden noch geschlossen sind, lassen sich damit Speisen prima garnieren. Der wild wachsende Wiesenkerbel hat farnartigere Blätter, ist stärker behaart und herber im Geschmack. Er sieht dem giftigen Schierling zum Verwechseln ähnlich.

Verwendung

Grundsätzlich sollte man Kerbel in warmen Gerichten nicht mitkochen – er verliert sonst seinen Geschmack. Vielmehr fügt man ihn kurz vor dem Servieren hinzu. Nur die Stängel können z. B. in einer Suppe mitgegart werden; sie geben ihr eine besondere Würze und können nach dem Kochen einfach entfernt werden.

Das zart-würzige, süßlich-frische und leicht anisartige Aroma des Kerbels passt hervorragend zu Fisch, Kalb und Geflügel. Mit den gehackten, frischen Blättern lässt sich auch einfach ein Butterbrot belegen. Sie würzen außerdem Cremesuppen, Salate – z. B. einen warmen Kartoffelsalat – und Kräuterbutter. Gemüsegerichte, Eierspeisen und Omeletts bekommen durch sie erst richtig Pep. Der Geschmack des Küchenkrauts entfaltet sich ebenso gut in Aufläufen, Kartoffelgerichten und Saucen. Darum ist Kerbel ein fester Bestandteil der Frankfurter Grünen Sauce; man gibt ihn auch mit Estragon in die Sauce béarnaise. Mit Petersilie, Schnittlauch und Estragon gehört er auf jeden Fall zur französischen Kräutermischung Fine Herbes.

Kerbel harmoniert übrigens mit anderen Kräutern wie Basilikum, Dill, Kresse, Minze, Schnittlauch und Petersilie, weil er deren Geschmack noch unterstreicht. Generell sollte nur mit frischem Kerbel gewürzt werden – in getrockneter Form hat er fast kein Aroma.

Nährwerte

100 g frischer Kerbel haben 48 Kalorien, 4 g Eiweiß, 6,2 g Kohlenhydrate, 0,6 g Fett und 3 g Ballaststoffe. Mit 36 mg Vitamin C ist die Pflanze außerdem eine kleine Vitaminbombe; auch Vitamine E kommt in nennenswerten Mengen darin vor. Das Kraut kann mit vielen Mineralstoffen – 400 mg Kalzium, 597 mg Kalium, 34 mg Magnesium, 50 mg Phosphor, 1,6 mg Eisen und 4 mg Zink – punkten.

Lagerung & Aufbewahrung

Kerbel eignet sich nicht zum langen Aufbewahren; in feuchtes Küchenpapier oder eine Kunststofftüte verpackt, hält er sich etwa 2–3 Tage im Kühlschrank. Gehackt und in kleinen Behältern tiefgefroren, verliert er nach 3–4 Monaten sein Aroma.

Qualität & Einkauf

Kaufen Sie das Kraut am besten frisch und bevorzugen Sie kurze Stängel. Der Kerbel sollte saftig grün aussehen und keine welken Blätter haben.

Gesundheit & Wirkung

Kerbel wirkt entwässernd und blutreinigend, er fördert zudem die Verdauung. In der Naturheilkunde wird er deshalb für Frühjahrskuren empfohlen – auch, weil er die Frühjahrsmüdigkeit bekämpfen soll. Er gilt als wirksames Mittel gegen Ekzeme, Abszesse, Erkältungen, Fieber, Kopfschmerzen und Gicht. Ein Tee aus Kerbelblättern hilft bei Schlaflosigkeit und Nierenproblemen. Sogar bei Insektenstichen soll Kerbel Linderung verschaffen: Man zerreibt ein paar frische Blättchen und tupft damit den Stich ab.

Estragon 

Estragon

Produktname: Dt.: Estragon; engl.: tarragon; frz.: estragon

Vor dem sogenannten Schlangenkraut braucht sich wirklich niemand zu fürchten. Im Gegenteil: Mit seinem frischen, bittersüßen Geschmack bringt Estragon ein unverwechselbares Aroma in die Küche.

Geschichte

Die ältesten Hinweise auf die Verwendung von Estragon stammen aus China aus dem Jahr 2000 vor Christus. Später würzten auch die Araber ihre Speisen mit den Blättern. Vermutlich waren es Kreuzritter, die den Estragon mit nach Europa brachten – im späten 13. Jahrhundert erwähnte man das Gewürz in abendländischen Schriften. Zunächst fühlte sich die Pflanze im Mittelmeergebiet heimisch. Hier bereicherte sie die Klostergärten. Unter Heilkundigen genoss sie einen guten Ruf: Zum Teil pries man Estragon sogar als Mittel gegen die Pest an. Auch kulinarisch konnte sich das Gewürz in Europa behaupten. Besonders in der französischen Küche hat es bis heute einen festen Platz.

Herkunft

Estragon stammt ursprünglich aus Asien – einige Experten vermuten seine Wiege in Russland, andere in China. Als Hauptanbaugebiete gelten heute Süd- und Osteuropa.

Familie & Arten

Estragon gehört zu den Korbblütlern und ist eng mit Beifuß und Wermut verwandt. Auch unter den Namen Bertram, Schlangenkraut, Dragon, Drachenkraut oder Kaiserkraut ist er bekannt. Wissenschaftler nennen ihn Artemisia dracunculus.

Merkmale

Die mehrjährige krautige Pflanze wird rund 1,50 m hoch. Ihre länglichen Blätter laufen spitz zu und duften leicht nach Anis. Zwischen Mai und Juli zeigen sich kleine, kugelförmige und gelbgrüne Blüten. Kurz vor der Blüte ist das Aroma des Estragons am intensivsten.

  • Der Französische und der Deutsche Estragon, beide auch Echter Estragon genannt, werden in der Küche vorzugsweise verwendet. Beide haben ein feines Aroma: Es erinnert an Anis, ist würzig und ein wenig herb-bitter mit einem leicht süßlichen Nachgeschmack. Die Blätter der kälteempfindlichen Pflanzen sind unbehaart.
  • Der Russische Estragon, auch Sibirischer Estragon genannt, hat schmalere und dickere sowie behaarte Blätter. Sein Vorteil: Die anspruchslose Pflanze kommt auch mit kälteren Temperaturen gut zurecht. Dafür ist ihr Geschmack weniger intensiv und etwas herber.
Verwendung

Die Blätter des Estragons lassen sich frisch, getrocknet oder in Essig eingelegt verwenden. Wegen ihres dominanten Aromas sollten sie sparsam eingesetzt werden. Marinaden, Mayonnaise, Kräuterbutter, Senf und Salatdressings verleiht Estragon einen würzigen Geschmack. Sein volles Potential entfaltet er jedoch beim Kochen: Eine echte Sauce béarnaise wäre ohne ihn undenkbar. Auch Pilzgerichte und Fisch profitieren von dem Gewürz. Ebenso wie Gemüse: Besonders Artischocken, Gurken und Erbsen harmonieren gut mit dem Kraut. Damit es sein Aroma nicht verliert, sollte man es erst gegen Ende der Garzeit hinzugeben. Gut passt es zu Dill und Petersilie. Auch in der Kräutermischung „Fines Herbes“ darf Estragon nicht fehlen. Gewürzgurken verleiht er das gewisse Etwas.

Nährwerte

100 g Estragon haben 49 Kalorien, 6,3 g Kohlenhydrate, 3,4 g Eiweiß, 1,1 g Fett und 5,3 g Ballaststoffe. Zudem liefert er Vitamin C und E sowie Kalium, Kalzium und Magnesium.

Lagerung & Aufbewahrung

Frischer Estragon sollte am besten direkt nach der Ernte verwendet werden. Denn kurz nach dem Abzupfen von der Pflanze beginnen die Blätter zu welken. Im Plastikbeutel hält sich das Gewürz im Kühlschrank einige Tage. Getrocknet verliert Estragon einen großen Teil seines Aromas, ist so jedoch mehrere Jahre haltbar. Besser ist es, ihn einzufrieren: So bleibt das Gewürz mehrere Monate frisch.

Qualität & Einkauf

Die Blätter des frischen Estragons sollten saftig aussehen und nicht schlapp wirken.

Gesundheit & Wirkung

Heilkundige setzen Estragon als harntreibendes Mittel ein. Zudem fördert das Gewürz die Verdauung: Ätherische Öle und Bitterstoffe regen die Magensäfte an und wirken krampflösend. Da Estragon Schmerzen stillt, kommt es auch bei Rheuma und Gicht zum Einsatz. Zudem wird dem Kraut eine beruhigende Wirkung zugeschrieben. Als Tee reicht man es daher auch gegen Schlaflosigkeit.

Pfeffer 

Pfeffer

Produktname: Dt.: Pfeffer; engl.: pepper ; frz.: poivre

Wussten Sie, dass Pfeffer heute das meist gehandelte Gewürz ist? Etwa 200.000 Tonnen werden jährlich umgeschlagen. Kein Wunder! Schließlich ist er aus fast keinem Gericht wegzudenken. Ob Profi oder Hobbykoch – jeder greift täglich zur Pfeffermühle.

Geschichte

Schon seit sehr langer Zeit spielt Pfeffer eine überragende Rolle: Wäre das Gewürz nicht gewesen, hätte Kolumbus vielleicht nie Amerika entdeckt!

Die Heimat der Pflanze ist nämlich Indien. Dort wurde Pfeffer vermutlich schon um 2000 v. Chr. als Gewürz verwendet. Alexander der Große brachte ihn im 4. Jahrhundert v. Chr. von seinen Indienfeldzügen mit nach Europa. Und so kamen schon die Menschen im Römischen Reich in den Genuss gepfefferter Speisen.

In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich ein reger Pfefferhandel: Das Gewürz kam auf dem Landweg über den Vorderen Orient nach Europa; wegen der langen Transportwege war es sehr teuer. Die zentralen Umschlagplätze für den Handel mit Pfeffer waren die südarabischen Küstenstriche und Alexandria in Ägypten. Darauf folgte zunächst Rom. Später, nach dem Zerfall des Römischen Reiches, übernahmen Venedig und Genua den Pfefferhandel. So kamen die Städte zu unermesslichem Reichtum.

Im Mittelalter wurden auch Augsburg und Nürnberg durch den Pfeffer berühmt. Die dortigen Kaufleute verkauften das Gewürz teilweise mit 600-prozentigem Aufschlag. Aus dieser Zeit kommt der Begriff „Pfeffersack“: So nannte man Menschen, die durch Pfeffer reich wurden.

Um den Wucherpreisen der Pfeffersäcke zu entgehen – und um selbst am kostbaren Gewürz zu verdienen – wollte man in Europa bald das „Land, wo der Pfeffer wächst“ finden. Und so brach auch Kolumbus auf, den Seeweg nach Indien zu erforschen.

Wirklich gefunden hat ihn erst 1498 der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama. Von da an konnte man die arabischen Zwischenhändler umgehen. Später gelangte so der Gewürzhandel in die Hände der Engländer und Holländer. Die Bedeutung der orientalischen Häfen sank – und die einfacheren Transportwege machten den Pfeffer bald für jedermann erschwinglich.

Herkunft

Das Sprichwort, man solle dorthin gehen, wo der Pfeffer wächst, kommt nicht von ungefähr: Auch heute noch sind die Anbaugebiete von Pfeffer weit von Deutschland entfernt. Neben Indien gehören aber mittlerweile auch Indonesien, Brasilien, Malaysia, Thailand, Vietnam und China zu den größten Pfefferproduzenten.

Familie & Arten

Der Echte Pfeffer, wissenschaftlich Piper nigrum genannt, gehört zur Familie der Pfeffergewächse. Je nach Reifegrad der Pfefferbeeren gewinnt man unterschiedliche Pfeffersorten:

  • Für grünen Pfeffer werden unreife Pfefferbeeren entweder schnell getrocknet oder in Salzlake eingelegt. Manchmal werden sie auch gefriergetrocknet. Grüner Pfeffer schmeckt mild und frisch.
  • Für schwarzen Pfeffer erntet man noch grüne, ungeschälte Beeren, lässt sie zum Fermentieren liegen und trocknet sie danach in der Sonne. So werden sie schwarz und schrumpelig. Schwarzer Pfeffer ist sehr aromatisch und scharf.
  • Weißer Pfeffer entsteht, wenn reife, rote Pfefferbeeren etwa 1 Woche eingeweicht werden. Danach entfernt man das Fruchtfleisch. Das anschließende Trocknen gibt den Beeren ihre weißgelbe Farbe. Sie schmecken weniger aromatisch, sind dafür aber genauso scharf wie schwarzer Pfeffer.
  • Roter Pfeffer besteht aus vollreifen, ungeschälten Pfefferbeeren. Direkt nach der Ernte werden sie in Salzlake eingelegt. Roter Pfeffer hat eine süßlich-fruchtige Geschmacksnote und ist eher selten erhältlich.
Merkmale

Als mehrjährige, immergrüne Kletterpflanze wächst Pfeffer bis zu 10 m an Bäumen oder Rankhilfen empor. In Kultur wird er allerdings auf 3–4 m Höhe gehalten. Er zeigt große, herzförmige Blätter und unauffällige, winzige Blüten, die in 10 cm langen Ähren zusammenstehen. Daraus entstehen 2-mal im Jahr die Fruchtstände mit zahlreichen Pfefferbeeren.

Verwendung

Ohne Pfeffer wäre so ziemlich jedes Gericht fade. Doch welcher Pfeffer würzt welche Speisen am besten? Als Faustregel gilt: Weißer Pfeffer für helle Gerichte, schwarzer Pfeffer für dunkle.

So gibt letzterer gegrilltem und kurzgebratenem Fleisch, Wild, Eintöpfen, Suppen, Saucen, Marinaden und Pasta den richtigen Pfiff.

Weißer Pfeffer passt gut zu Fisch und Meeresfrüchten, Geflügel, hellen Saucen und Suppen sowie Kartoffelgerichten.

Grüner Pfeffer peppt Lamm, Schweinebraten, Rouladen, Brotaufstriche und sogar Erdbeeren auf.

Roten Pfeffer nehmen Sie am besten zum Marinieren und Dekorieren; aber auch Schokoladendesserts und Wildgerichte werden damit zu etwas ganz Besonderem.

Nährwerte

100 g Pfeffer haben ca. 285 Kalorien, 10 g Eiweiß, 3,3 g Fett, 52 g Kohlenhydrate und etwa 13 g Ballaststoffe. Außerdem kommen die Mineralstoffe Kalium, Natrium, Magnesium und Kalzium darin vor.

Lagerung & Aufbewahrung

Ganze Pfefferkörner sind – trocken, lichtgeschützt und luftdicht verpackt – mehrere Jahre haltbar. Gemahlener Pfeffer hält sich etwa 3 Monate.

Qualität & Einkauf

Weil sein Aroma so schnell verfliegt, kaufen Sie am besten immer ganze Körner und mahlen sie nur bei Bedarf.

Gesundheit & Wirkung

Das Piperin im Pfeffer gibt dem Gewürz nicht nur seine Schärfe. Es hilft auch bei Krämpfen, rheumatischen Schmerzen, regt die Verdauung an und lindert sogar Husten. Weil der Stoff im Hirn einen Schmerzreiz auslöst, schüttet unser Körper Endorphine aus – unser Wohlbefinden steigt. Und wie auch das Capsaicin in Chili hemmt Pfeffer das Wachstum schädlicher Bakterien.

2- bis 3-mal täglich getrunken, soll z. B. bei Halsschmerzen und Erkältungen eine heiße Milch mit Honig, gewürzt mit etwas gemahlenem Pfeffer, hervorragend helfen. Ein Teelöffel Pfeffer in Pfefferminz- oder Zitronenblättertee sorgt für Entspannung bei Verstopfung.

Rapsöl 

Rapsoel

Produktname: Dt.: Rapsöl; engl.: rape oil/canola oil; frz.: huile de colza

Nicht nur, dass der Anblick der leuchtend gelb blühenden Rapsfelder im Frühling Balsam für die Seele ist – das Öl, das aus den Samen der Pflanzen gewonnen wird, gilt als besonders wertvoll für unsere Gesundheit. Kein Wunder also, dass es in der deutschen Küche so gerne verwendet wird!

Geschichte

Ursprünglich stammt die Rapspflanze wohl aus dem östlichen Mittelmeerraum. Seit Jahrhunderten wird sie wegen des hohen Ölgehalts in ihren Samenkörnern angebaut. Man fand Hinweise für eine Nutzung in Indien um 2000 v. Chr., auch den Römern war die leuchtend gelb blühende Pflanze bekannt.

In Mitteleuropa kennt man Raps erst seit dem 14. Jahrhundert, ab dem 17. Jahrhundert wurde der Anbau populärer. In Deutschland und den Niederlanden galt die Pflanze zu der Zeit bis ins 19. Jahrhundert sogar als wichtigste Ölfrucht.

Allerdings nutzte man das Öl der Rapskörner weniger als Lebensmittel, sondern viel mehr als Brennstoff für Öllampen – zumindest bis in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts günstigere Öl-Importe auf den Markt kamen.

Im Zweiten Weltkrieg warb man wieder verstärkt für Rapsöl, um sich von Importen zu lösen. Vor allem Margarine wurde damit hergestellt. Trotzdem war es als Speiseöl lange Zeit eher ungeeignet – schmeckte es doch bitter und galt als ernährungsphysiologisch bedenklich, weil die Sorten damals noch einen hohen Anteil an Erucasäure hatten. Diese kann Lipidablagerungen im Herzmuskel verursachen.

Erst nachdem man in den 1970er- und 1980er-Jahren neue Rapssorten mit weniger Bitterstoffen züchtete, die außerdem noch nahezu frei von Giftstoffen waren, stand Rapsöl immer öfter auf dem Speiseplan der Menschen. Mittlerweile zählt es in Deutschland sogar zu den beliebtesten Ölen und steht noch vor dem Sonnenblumenöl.

Herkunft

Raps wird weltweit angebaut. Zu den wichtigsten Herkunftsländern zählen die EU, China und Kanada. In der Bundesrepublik ist Raps die wichtigste Ölfrucht – immerhin wird die Pflanze hierzulande auch zu Biodiesel und Pflanzenölkraftstoff verarbeitet.

Familie & Arten

Rapsöl wird aus den Samen der Rapspflanze gewonnen, die zu den Kreuzblütengewächsen gehört.

Merkmale

Raps wächst als krautige Pflanze, die bis zu 1,50 m hoch werden kann. Der Stängel ist im oberen Bereich verzweigt und zeigt im Frühling einen traubigen Blütenstand mit 20–60 leuchtend gelben Blüten. Daraus entwickeln sich nach 2 Monaten schmale, 5–10 cm lange Schoten, die 12–20 kleine, schwarz-braune Samenkörner enthalten. Jedes Körnchen hat einen Ölgehalt von etwa 42 %.

Verwendung

Rapsöl lässt sich in der Küche vielseitig einsetzen. Vor allem die raffinierte Variante kann bis 180 °C erhitzt werden und eignet sich so prima zum Kochen, Dünsten, Backen, Braten und Frittieren. Auch Mayonnaise und milde Vinaigretten gelingen damit garantiert. Weil es geschmacks- und geruchsneutral ist, unterstreicht es den Geschmack von frischen Zutaten perfekt.

Aus kaltgepresstem Rapsöl lässt sich bestens ein köstliches Pesto herstellen; es schmeckt im kräftigen Dressing zum frischen Salat oder in Marinaden und Dips ebenso hervorragend. Für warme Gerichte sollten Sie es aber besser nicht verwenden – hohe Temperaturen verträgt es nicht und nimmt einen unangenehmen Geschmack an.

Übrigens: Auch für Kuchen und Gebäck dürfen Sie getrost zum – raffinierten – Rapsöl greifen; es macht die Backwaren sehr saftig und gibt eine schöne Farbe. Besonders Quark-Öl-Teige, Hefeteige und Rührteige werden damit zum Gedicht.

Nährwerte

Rapsöl besteht zu etwa 65 % aus den gesunden einfach ungesättigten Fettsäuren. Hinzu kommen 9 % Omega-3-, 20 % Omega-6-Fettsäuren und nur 6 % gesättigte Fette. 100 ml Rapsöl haben etwa 900 Kalorien und eine große Portion Vitamin E.

Lagerung & Aufbewahrung

Bewahren Sie Rapsöl unbedingt dunkel und kühl auf. Kommt es längere Zeit mit Licht und Luft in Berührung, wird es schnell ranzig. Geöffnete Flaschen halten so 1–2 Monate, ungeöffnete Exemplare können Sie ungefähr 1 Jahr lagern.

Qualität & Einkauf

Ob kaltgepresstes oder raffiniertes Rapsöl besser ist, darüber streiten sich die Geister. Am besten entscheiden Sie selbst, welches sich für Ihre Küche am besten eignet. Die Hauptinhaltsstoffe sollen in beiden Varianten ungefähr gleich stark vertreten sein.

Gesundheit & Wirkung

Die einfach ungesättigten Fettsäuren im Rapsöl wirken sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus: Sie senken das schlechte LDL-, nicht aber das gute HDL-Cholesterin und schützen so vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Vor allem der Anteil an Ölsäure ist innerhalb der einfach ungesättigten Fette sehr hoch. Sie stabilisiert und senkt den Fettgehalt im Blut.

Auch mit dem hohen Gehalt an Alpha-Linolensäure punktet Rapsöl: Diese essentielle Fettsäure kann unser Körper nicht selbst bilden – aber sie ist lebensnotwendig. Sie unterstützt die Hirnfunktion, hilft beim Aufbau der Netzhaut, beugt Entzündungen vor, fördert die Blutgerinnung und erweitert die Blutgefäße. Außerdem reguliert sie den Blutdruck und beugt somit Thrombosen, Herzinfarkten und Schlaganfällen vor.

Das Vitamin E im Öl schützt vor freien Radikalen, vorzeitiger Zellalterung und Arterienverkalkung. Vor allem im Babybrei soll Rapsöl sehr gut sein: Omega-3-Fettsäuren sorgen für eine gesunde Entwicklung des kleinen Gehirns, der Nerven und des Körpers. Allerdings sollten allergiegefährdete Babys nur Breis erhalten, die mit raffiniertem Öl zubereitet wurden.

Zucker 

Zucker

Produktname: Dt.: Zucker; engl.: sugar; frz.: sucre

Das weiße Gold ist aus der Küche nicht mehr wegzudenken. Umso erstaunlicher, dass seine Karriere in Europa eigentlich erst von 200 Jahren begann ...

Geschichte

Bis Ende des 18. Jahrhunderts war Honig das einzig süßende Mittel in Mitteleuropa. In den arabischen Ländern kannte man den aus Zuckerrohr hergestellten Zucker aber bereits seit dem 7. Jahrhundert n. Chr.. Durch die Kreuzzüge gelangte er nach Europa.

Dieser Zucker war allerdings eine Kostbarkeit. Er wurde nur für medizinische Zwecke genutzt. Erst durch die Herstellung aus den in Europa heimischen Rüben gewann der Zucker auch in unseren Breitengraden an Bedeutung.

Heute ist das ehemalige Luxusgut Massenware: Weltweit werden jährlich über 120 Millionen Tonnen Zucker produziert. Davon stammen ca. 60% aus Zuckerrohr und 40% aus Zuckerrüben.

Übrigens: Das Wort Zucker kommt ursprünglich aus dem Sanskrit-Wort „sarkara“. Das bedeutet so viel wie „süß“. Im arabischen Sprachraum wurde es mit sukkar übersetzt und gelangte von dort aus als Zucker in den europäischen Sprachraum.

Herkunft

Der Ur-Rohzucker wuchs auf Borneo. Dort wurde das Rohr vor allem zum Bau von Hütten und Zäunen eingesetzt. Man kaute es aber auch schon. Zuckerrohranbau wird heute in Australien, Brasilien, China, Hawaii, Indien, Indonesien, Japan, Java, Kuba, Mauritius, Puerto Rico und Südafrika betrieben.

Familie & Arten

Zucker ist eigentlich nur ein Oberbegriff für süße Saccharide und die Handelbezeichnung für Saccharose. Als Hauptquellen zur Herstellung dienen Zuckerrohr – Saccharum officinarum – und Zuckerrübe – Beta vulgaris. Das Angebot an Haushaltszucker umfasst verschiedene Sorten, die sich nach Reinheit, Bearbeitungsverfahren, Form und Farbe unterscheiden:

  • Zucker oder Weißzucker
  • Raffinierter Zucker, raffinierter Weißzucker oder Raffinade
  • Brauner Zucker
  • Vollzucker/Vollrohrzucker
  • Würfelzucker
  • Kandiszucker
  • Puderzucker
  • Hagelzucker
  • Gelierzucker
  • Einmachzucker
  • Vanillezucker und Vanillinzucker

Neben dem Haushaltszucker werden im Einzelhandel auch andere Zuckerarten angeboten. Das sind beispielsweise:

  • Traubenzucker, auch Glukose oder Dextrose genannt
  • Fruchtzucker, Fruktose
  • Milchzucker, Laktose
  • Isomaltose, Zweifachzucker aus Rübenzucker

Daneben gibt es noch Ahornsirup, Läuterzucker, Malzextrakt, Melasse und Rübenkraut, das zum Süßen von Speisen gebraucht wird.

Merkmale

Zuckerrohr ist eine bis zu 4 m hoch wachsende Pflanze. Die einzelnen Halme erreichen einen Durchmesser von etwa 5 cm. Die harte Wand der Grashalme ist außen glatt und hellbraun gefärbt. In regelmäßigen Abständen ist der Halm von so genannten Knoten unterbrochen, die wie eine Naht aussehen. Im Inneren sind die Halme faserig, aber saftig. Der Rohrzuckergehalt liegt zwischen 7 und 20%.

Die Zuckerrübe hingegen ist eine 2-jährige Pflanze, die im ersten Jahr den Rübenkörper ausbildet und im zweiten Jahr blüht. Sie bildet eine Blattrosette, die Wurzel verdickt sich zu einer Rübe. Die Blätter werden bis zu 30 cm lang. Im zweiten Jahr bildet sie einen ca. 1,5 m hohen Blütenstand mit 5-zähligen Blüten aus. Der höchste Zuckergehalt konzentriert sich im Mittelstück der Rübe. Je kühler das Klima, in dem die Zuckerrübe angebaut wird, umso höher ist ihr Zuckergehalt. Er beträgt bei ausgereiften Rüben ca. 17–20%.

Verwendung

Ohne Zucker geht es einfach nicht! Ob in Kaffee, Tee oder in köstlichen Desserts und Kuchen – auf Zucker können und wollen wir nicht verzichten. Sogar raffinierten Suppen und Gemüsegerichten gibt das weiße Gold den letzten Pfiff. Das süße Einlegen mit zuckerhaltiger Marinade macht Fleisch wunderbar zart – eine wahre Freude für den Gaumen!

Nährwerte

100 g Zucker enthalten 405 Kalorien und 99,8 g Kohlenhydrate, dafür aber auch kein Fett.

Lagerung & Aufbewahrung

Zucker ist ewig haltbar. Aus diesem Grund hat er auch kein Mindesthaltbarkeitsdatum. Er sollte aber stets kühl und trocken in gut verschließbaren Behältern gelagert werden. Zucker nimmt nämlich gerne Fremdgerüche auf.

Qualität & Einkauf

Einwandfreier Zucker hat einen angenehmen, leicht sirupartigen Geschmack. Ist der Zucker feucht, riecht er muffig und neigt zur Bildung von Schimmel.

Gesundheit & Wirkung

Bis um 1500 n. Chr. galt Zucker bei uns vorwiegend als Arznei. Er wurde in Apotheken verkauft. Zucker aus Zuckerrohr gab es fast nur in den Küchen der Fürstenhäuser. Heute sollten wir Zucker wieder wie ein kostbares Gewürz in Maßen genießen und hinterher die Zähne putzen. Untergewichtige Menschen können durch Naschen zwischendurch manchmal leichter zunehmen, denn kleine Mengen Süßigkeiten wirken appetitanregend. Für alle, die empfindliche Knochen haben und an Osteoporose leiden, ist Zucker eher schädlich. Nach einer süßen Mahlzeit wird nämlich besonders viel Kalzium im Urin ausgeschieden.

Sahne 

Sahne

Produktname: Dt.: Sahne/Rahm; engl.: cream; frz.: crème

Aber bitte mit Sahne! Was wären heiße Waffeln mit Kirschen, Obstkuchen oder Eiscreme ohne cremigen Rahm? Auch ungeschlagen ist Sahne ein Hit – im Kaffee, in Saucen oder warmen Hauptgerichten. So oder so gehört sie fest zur deutschen Küche wie die Sonne zum Sommer!

Merkmale

Rahm muss einen Fettgehalt von mindestens 10 % haben, um sich überhaupt Sahne nennen zu dürfen.
Man unterscheidet zwischen 2 Arten von Sahne:

  • Süße Sahne sagt der Volksmund. Er will damit nur den Unterschied zur sauren Sahne aufzeigen. Diese Sahne wurde, vom Haltbarmachen und Einteilen in verschiedene Fettstufen mal abgesehen, nicht weiter behandelt.
  • Saure Sahne bzw. Sauerrahm ist Sahne, die mit Milchsäurebakterien versetzt wurde. Sie bekommt dadurch nicht nur einen säuerlichen Geschmack, sondern auch eine cremigere Konsistenz.

Je nach Fettgehalt hat süße Sahne unterschiedliche Namen:

  • Kaffeesahne enthält mindestens 10 % Fett. Sie wird im Handel aber auch mit 12 % oder 15 % Fett angeboten. Meist macht man sie durch Ultrahocherhitzen und Sterilisieren lange haltbar.
  • Schlagsahne hat einen Fettanteil von mindestens 30 %. Dadurch lässt sie sich prima steif schlagen.
  • Schlagsahne extra bzw. Konditorsahne kommt mit einem Fettgehalt von bis zu 40 % daher. So wird gewährleistet, dass sie schön standfest bleibt, wenn sie geschlagen wurde.
  • Crème double heißt Sahne mit einem besonders hohen Fettanteil von mindestens 40 %. Sie hat eine löffelfeste Konsistenz

Saure Sahne wird ebenfalls unterteilt:

  • Normaler Sauerrahm hat einen Fettgehalt von mindestens 10 %.
  • Als Schmand wird eine fetthaltigere saure Sahne mit 20–29 % Fett bezeichnet.
  • Crème fraîche heißt saure Sahne mit mindestens 30 % Fett.
  • Crème légère ist eine fettärmere Variante der Crème fraîche – meistens liegt der Fettanteil bei 20 %.
Verwendung

Sahne gehört zu den kleinen Multitalenten in der Küche. Welche Sorte welches Gericht verfeinert, hängt allerdings von ihrem Fettgehalt ab. Als Faustregel gilt: Je mehr Fett in der Sahne, desto besser eignet sie sich für warme Speisen, weil sie nicht ausflockt.

Schlagsahne mit mindestens 30 % Fett und Crème double geben also Aufläufen, Gratins, Suppen, Gulasch und Geschnetzeltem den besonderen Pfiff. Natürlich gehört auch in die verschiedensten Saucen ein Schuss Sahne. Aber Achtung: Enthält die Sauce zu viel Säure, z. B. durch Wein, gerinnt die Sahne.

Süße Sahne ist außerdem aus so manchem Dessert einfach nicht wegzudenken. Was wäre z. B. das Tiramisu, die Mousse au Chocolat, die Crème brulée oder ein frischer Obstkuchen ohne Sahne?

Saure Sahne kommt vor allem in der kalten Küche gut an: Sie verfeinert z. B. Salatsaucen, Dips und kalte Suppen. Rettich oder Gurken in gesalzener saurer Sahne sind superlecker, ein Kartoffelsalat wird mit saurer Sahne zum Gedicht. Natürlich schmecken Schmand und Crème fraîche auch in Lasagne, Aufläufen, Saucen und als Garnitur. Sogar süße Desserts können mit saurer Sahne aufgepeppt werden.

Nährwerte

Sahne hat im Vergleich zu Milch weniger Milcheiweiß, dafür aber mehr Fett und fettlösliche Vitamine, vor allem Vitamin A und D. Je nach Fettgehalt variiert natürlich auch die Kalorienzahl. 100 g Schlagsahne haben etwa 309 Kalorien, 31,7 g Fett, 3,4 g Kohlenhydrate und 2,4 g Eiweiß. Sie bringt wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium und Phosphor mit.

Lagerung & Aufbewahrung

Sahne muss gekühlt aufbewahrt werden.

Qualität & Einkauf

Generell sollten Sie natürlich immer auf das Mindesthaltbarkeitsdatum achten. Wer auf Sahne mit zugesetzter Gelatine und Zucker verzichten möchte, greift zu Bio-Ware. Diese ist außerdem weder ultrahocherhitzt noch sterilisiert.

Gesundheit & Wirkung

In Maßen genossen, kann Sahne sehr wohl dazu beitragen, den Körper gesund zu halten. Sie enthält Kalzium für starke Knochen und wichtige fettlösliche Vitamine. Allerdings kommt Sahne auch mit ungünstig zusammengesetztem Milchfett daher: Es besteht zu 2/3 aus gesättigten Fettsäuren.

Von den nützlichen mehrfach ungesättigten Fettsäuren kann sie nur Spuren vorweisen; dafür hat sie umso mehr Cholesterin. Sahne sollte also nicht allzu oft auf dem Speiseplan stehen. Sorgen Sie zudem bei Ihren Gästen für gesunden Ausgleich – bieten Sie viel Gemüse und Salate an, bereiten Sie alles mit hochwertigem Pflanzenöl zu. Gäste mit einem gestörten Fettstoffwechsel sollten Sahne so gut wie möglich vermeiden.

Aubergine 

Aubergine

Produktname: Dt.: Aubergine; engl.: eggplant/aubergine; frz.: aubergine

Zugegeben: Pur schmeckt die Aubergine ein wenig langweilig. Aber wer sie wegen ihres dezenten Eigengeschmacks vom Speiseplan verbannt, verkennt ihr wahres Talent. Denn die zurückhaltende Art macht die Aubergine zum idealen Partner für kreative kulinarische Kombinationen!

Geschichte

Lange galt die Aubergine wegen ihrer hübschen violetten Blüten und der dekorativen Früchte in vielen Ländern als Zierpflanze. Die ursprüngliche Beere hatte eine gelblichweiße Farbe und die Form eines Eis – daher wird sie im Englischen auch heute noch eggplant, also Eierfrucht, genannt.

Durch gezielte Züchtungen veränderten sich nicht nur Form und Farbe der Aubergine. Es gelang auch, sie von einem Großteil ihrer Bitterstoffe zu befreien. Schon seit mehreren Jahrtausenden hat die Aubergine in China und Indien einen festen Platz in den Kochtöpfen. Maurische Händler brachten die Frucht im 13. Jahrhundert nach Europa. Zuerst gelangte sie nach Spanien, dann erreichte sie Italien. Dort wurde sie seit Mitte des 16. Jahrhunderts gezielt angebaut.

Bei den Deutschen dauerte es noch ein wenig länger, bis sie sich zur Aubergine bekannten: Hier kultivierte man die Pflanze erst ein Jahrhundert später. Doch nach und nach gelang es dem vielseitigen Gemüse, sich einen Platz auf unseren Tellern zu erobern. Hier zeigt es sich multikulturell – und schmeckt uns als französisches Ratatouille ebenso gut wie als griechisches Moussaka.

Herkunft

Experten vermuten den Ursprung des Nachtschattengewächses in Indien. Je nach Jahreszeit sorgen bei uns verschiedene Länder für frischen Auberginen-Nachschub.

Familie & Arten

Die Aubergine gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Das macht sie zu einer Verwandten von Tomate und Kartoffel. Kaum einer vermutet, dass die Frucht aus botanischer Sicht eine Beere ist. Sie wird auch Eierfrucht oder Spanisches Ei genannt. In Österreich kennt man sie unter dem Namen Melanzani. Der wissenschaftliche Begriff ist Solanum melongena.

Merkmale

Ursprünglich handelt es sich bei Auberginenpflanzen um mehrjährige Sträucher. Doch die kultivierten Sorten sind krautig und einjährig. Sie können über 1 m hoch wachsen. Die häufig zweigeschlechtlichen Blüten befruchten sich größtenteils selbst und haben eine bläulich-violette Färbung. Die grünen Blätter der Aubergine sind länglich und werden rund 20 cm lang. Man erntet die Beeren als junge und halbreife Früchte. Ihr Fleisch hat eine schwammartige Struktur, die kleinen Kerne können mitgegessen werden.

Weltweit gibt es unzählige Auberginensorten. „Black King“ ist bei uns am bekanntesten. Die längliche Frucht hat eine glänzende, dunkelviolette Schale. Ab und zu findet man auf dem Wochenmarkt oder in Asialäden aber auch noch andere Vertreter. Ihr Geschmack ist mal bitterer, mal milder. Abwechslung liebt die Aubergine übrigens auch bei ihren Formen und Farben. Sie zeigt sich mal länglich-oval – wie eine Gurke – und mal klein und rund. Die Schale kann beigefarben oder violett, orange, gelb, grün und rot sein. Einige Beeren sind zweifarbig marmoriert oder gestreift.

So hat beispielweise die Sorte „Listada de Gandia“ sehr große, violett-weiß gestreifte Früchte mit einem leicht würzigen Aroma. Kugelrund sind hingegen die Beeren der Sorte „Rosa-Bianca“, die sich zum Füllen eignen. Ein Meister der Tarnung ist „Sweet Red“: Im vollreifen Zustand ähneln die leuchtend roten Früchte eher Tomaten als Auberginen.

Verwendung

Das kulinarische Potenzial der Aubergine wird hierzulande noch immer unterschätzt. Das liegt vermutlich daran, dass sie nur einen geringen Eigengeschmack hat - doch genau darin liegt auch ihre größte Stärke! Denn so harmoniert sie perfekt mit den verschiedensten Zutaten.

Die Frucht lässt sich braten, schmoren, füllen, grillen oder frittieren. Mit Kräutern und Gewürzen wie Knoblauch, Pfeffer, Chili, Estragon, Oregano und Basilikum versteht sich die Aubergine dabei bestens. Ihren großen Auftritt hat sie vor allem in der mediterranen und orientalischen Küche: Aus dem französischen Ratatouille ist die vielseitige Frucht ebenso wenig wegzudenken wie aus dem griechischen Moussaka oder indischem Curry. Exotischen Dips, wie Baba Ganoush, verleiht die gebackene und pürierte Frucht eine cremige Konsistenz.

Paniert und angebraten, eignen sich Auberginen-Scheiben als Fleischersatz für Vegetarier. Das schwammartige Fruchtfleisch neigt jedoch dazu, sich mit Fett vollzusaugen - und macht so das unschuldige Gemüse zur echten Kalorienbombe. Dieser Effekt lässt sich mit einem einfachen Trick verringern: Vor dem Garen die aufgeschnittene Aubergine einsalzen und etwa 1 Stunde stehen lassen. So tritt Saft aus und die Frucht nimmt beim Braten weniger Öl auf. Die Prozedur hat noch einen weiteren nützlichen Effekt: Mit dem Saft werden auch gleich unangenehme Bitterstoffe ausgespült. Salz und Saft lassen sich zusammen abwaschen. Danach sollten die Auberginenstücke mit einem Küchenkrepp trocken getupft werden.

Roh sind Auberginen ungenießbar und leicht giftig; daher dürfen sie nur gegart verzehrt werden. Nach dem Aufschneiden kann man das Fruchtfleisch mit etwas Zitronensaft beträufeln. So lässt sich verhindern, dass es sich an der Luft braun verfärbt.

Nährwerte

100 g Aubergine enthalten 20 Kalorien, 1,2 g Eiweiß, 0,2 g Fett, 2,5 g Kohlenhydrate und 2,8 g Ballaststoffe. Sie enthalten Vitamin C, Kalzium und Eisen. Zudem stecken in ihnen B-Vitamine und Vitamin A.

Lagerung & Aufbewahrung

Im Kühlschrank werden Auberginen schnell pappig. Am wohlsten fühlt sich die Frucht bei etwa 10 Grad, daher wird sie idealerweise im Keller gelagert. In Folie gewickelt, hält sie so rund 1 Woche – allerdings nur, wenn man sie nicht neben Äpfeln oder Tomaten aufbewahrt. Deren Reifegase treiben den Verderb der Auberginen voran.

Qualität & Einkauf

Auberginen von guter Qualität liegen schwer in der Hand und haben eine ebenmäßige, glänzende Schale. Der kleine Blattkranz sollte frisch und saftig sein. Auf sanften Druck geben frische und reife Früchte leicht nach. Exemplare mit dunklen Flecken oder Verfärbungen sind ein Zeichen für alte Ware – ebenso wie verfärbtes, löchriges Fruchtfleisch. Das frische Innenleben ist weiß mit zarten Samen.

Gesundheit & Wirkung

Roh enthalten Auberginen den Stoff Solanin. Dieser kann zu Durchfall und Erbrechen führen. Daher darf das Gemüse nur gegart verzehrt werden, denn erst durch das Erhitzen wird Solanin unschädlich gemacht. Die vielseitigen Früchte sind wegen ihres geringen Kaloriengehalts ideal für die schlanke Küche. Darüber hinaus bringen sie einen hohen Anteil löslicher Ballaststoffe mit. Die machen nicht nur lange satt: Sie haben außerdem die Fähigkeit, schädliches LDL-Cholesterin an sich zu binden. Heilkundige sagen der Beere zudem nach, dass sie die Leber- und Gallenfunktion anregt.

In der Schale der Aubergine stecken sogenannte Anthocyane. Sie sorgen nicht nur für die hierzulande übliche blau-violette Färbung - sie schützen auch unsere Zellen vor vorzeitiger Alterung. Experten sprechen ihnen sogar eine krebsvorbeugende Wirkung zu.

Bärlauch 

Bärlauch

Produktname: Dt.: Bärlauch; engl.: broad-leaved garlic ; frz.: ail des ours

Das Kraut hat seinen Dornröschen-Schlaf beendet und feiert als Heilpflanze und in der Küche ein Riesen-Comeback!

Geschichte

Bärlauch ist eine sehr alte Heilpflanze. Schon die Germanen, Kelten und Römer schätzen den Bärlauch als Heilpflanze mit magischen Kräften. Später fand man die Pflanze häufig in Hof- und Klostergärten. Damals wurde das Kraut zur Heilung von Akne sowie zur Blut- und Darmreinigung eingesetzt. Bei Epidemien sollte es gegen Infektionskrankheiten schützen.

Dem deutschen Namen nach hat der Bärlauch eine enge Verbindung zum Bären. Nach einer Volkslegende frisst der Bär nach dem Winterschlaf Bärlauch. So bekommt das Tier einen ordentlichen Vitamin- und Nährstoffschub. Auch in Amerika hat der Bärlauch eine lange Geschichte als Heilpflanze. Die Indianer benutzten ihn zum Kochen oder gemahlen mit Tierfett als antiseptische Salbe. Im Zauberglauben sollte Bärlauch – wie auch der Knoblauch – Vampire vertreiben und Hexen und Schlangen abwehren. Als Liebestrank war das Kraut ebenfalls geschätzt.

Herkunft

Seine Heimat liegt in Europa und Nordasien. In Deutschland findet man das Kraut häufig in den Mittelgebirgen, in Süd- und Mitteldeutschland. In heißen oder sehr trockenen Gegenden kann er nicht gedeihen, denn das zarte Pflänzchen braucht sehr viel Feuchtigkeit.

Familie & Arten

Das Kraut zählt zur Familie der Lauchgewächse, wissenschaftlich Alliaceae. Im Volksmund wird das Kraut auch Bärenkraut oder Bärenlauch, Wald-Knoblauch oder Hexenzwiebel genannt. Diese Pflanzenart ist ein Wildgemüse. Verschiedene Arten sind daher nicht bekannt. Es gibt allerdings eine ganze Reihe ähnlicher Allium-Gewächse wie Knoblauch, Zwiebel, Lauch oder Schnittlauch.

Merkmale

In schattigen Wäldern und auf feuchten Böden gedeiht Bärlauch besonders gut. Das krautige Pflänzchen erreicht eine Wuchshöhe von 20–50 cm. Es sieht dem giftigen Maiglöckchen sehr ähnlich. Das Kraut besteht aus einer unterirdischen Zwiebel, zwei bis drei Laubblättern und kugelförmigen, weißen Blütendolden, die an langen Stängeln wachsen. Hier bilden sich später die Bärlauch-Samen. Weiterhin ist der durchdringende Geruch nach Knoblauch charakteristisch für Bärlauch. 

Verwendung

Wie für viele frische Kräuter gilt auch bei Bärlauch: Bitte nicht mitkochen, denn dabei verliert das Kraut wertvolle Geschmacks- und Inhaltsstoffe! Am besten schmeckt es roh, zum Beispiel in Kräuterquark oder in einem Salat. Besonders schmackhaft: ein feines Pesto mit Bärlauch und Mandeln, das prima zu Nudeln und Kartoffeln schmeckt. Bärlauch-Schaum gibt Wildgerichten den gewissen Pfiff. 

Nährwerte

Bärlauch enthält viel Vitamin C, Eisen, Schwefel, Magnesium, Mangan und andere Mineralien sowie Senfölglykoside und ätherische Öle. 

Lagerung & Aufbewahrung

Am besten wird das Kraut noch am Tag des Einkaufs verarbeitet. Sie können die Blätter auch kräftig salzen, mit Olivenöl bedecken und in ein verschließbares Glas geben. Dann halten sie sich gekühlt bis zu 6 Monate. Eine weitere Möglichkeit: Sie frieren die gehackten Blätter ein. 

Qualität & Einkauf

Achten Sie beim Einkauf auf makellose, frische und knackig wirkende Blätter ohne Blüten. 

Gesundheit & Wirkung

Heutzutage wird Bärlauch bei Verdauungsstörungen, Arteriosklerose, Bluthochdruck, zur Stärkung des Immunsystems sowie zur Blutzucker- und Cholesterinsenkung eingesetzt. Auch gegen Hautausschläge soll das Kraut wirksam sein. Bei Bronchitis wird es zur Schleimlösung genutzt. Wegen seines Schwefelgehaltes dient der Bärlauch außerdem der Entgiftung und Entschlackung des Körpers. 

Petersilie 

Petersilie

Produktname: Dt.: Petersilie; engl.: parsley; frz.: persil

Die Petersilie ist aus deutschen Küchen nicht mehr wegzudenken. Ihr intensiv würziges Aroma verfeinert besonders Eintöpfe und Suppen. Besonders zu Fisch ist der grüne Kräuterling ein absolutes Muss.

Geschichte

Die Petersilie wurde bereits im antiken Griechenland als heilige Pflanze gesehen und galt als Symbol für Freude und Festlichkeit. So überreichte man Petersilienkränze bei Festspielen feierlich zur Siegerehrung.

Erst im Mittelalter verwendete man das Heilkraut Petersilie, das zu der Zeit meist in Klöstern angebaut wurde, als Kochzutat. Um eine Verwechslung mit der giftigen, aber ähnlich aussehenden „Hundspetersilie“ zu vermeiden, wurden Sorten mit krausen Blättern gezüchtet.

Außerdem wurde befürchtet, dass die Petersilie Unglück bringe. Die lange Keimdauer der Pflanzen wurde als Anlass für die Erklärung genommen, die Petersilie müsse 7-mal zum Teufel fahren, bevor sie keimt. Im 19. Jahrhundert war auch die Bezeichnung „Parselkraut“ gebräuchlich, die mittlerweile jedoch so gut wie ausgestorben ist.

Herkunft

Beheimatet ist die Petersilie im Mittelmeerraum. Doch das grüne Kraut wird heute vor allem in Deutschland angebaut.

Familie & Arten

Sie gehört botanisch zur Familie der Doldenblütler, entwickelt allerdings erst im zweiten Jahr Stängel mit Blütenständen.

Merkmale

Petersilie ist ein 2- bis mehrjähriges Kraut und wird – je nach Sorte – 30–120 cm hoch. Ob glatt oder kraus – das Aussehen ist vielen recht vertraut. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Unterarten: Blatt- oder Krautpetersilie und Wurzelpetersilie. Der Geruch beider Kraut-Arten ähnelt sich – er ist unverkennbar und sehr aromatisch.

Der Geschmack beider Sorten ist jedoch unterschiedlich. Die Blätter der Blatt- bzw. Krautpetersilie schmecken würzig und etwas pfeffrig. Dabei gilt: die glatte Petersilie hat einen intensiveren Geschmack als die krause. Die Wurzelpetersilie schmeckt eher süßlich, ist aber auch etwas scharf. Ihr Aroma erinnert an Sellerie.

Verwendung

Ob in Suppen, Eintöpfen, Salaten, Saucen, zu Fisch- oder Fleischgerichten – die Petersilie wird in der Küche vielseitig verwendet. In Kombination mit Dill, Kerbel, Schnittlauch oder Melisse macht sie viele Gerichte perfekt. Die Petersilienwurzel kommt vor allem bei der Zubereitung von Eintöpfen, Ragouts und Röstgemüse zum Einsatz.

Weniger gut passt das kleine grüne Pflänzchen zu Reisgerichten, Desserts, Gebäck, Eingemachtem und zu Getränken. Auch in der internationalen Küche ist Petersilie oft zu finden. Viele asiatische, türkische und libanesische Spezialitäten werden mit dem Kraut verfeinert. 

Nährwerte

100 g Petersilie haben 52 Kalorien, 4 g Eiweiß und 7 g Kohlenhydrate. Der Fettanteil liegt unter 1 g. Zudem ist sie ein hervorragender Vitamin-C-Lieferant.

Lagerung & Aufbewahrung

Frische Petersilie lagern Sie am besten in einem Gefrierbeutel an einem kühlen, dunklen Ort oder im Kühlschrank. Das Kraut kann auch eingefroren werden. Dabei die Blätter unter fließendem Wasser waschen und anschließend gut trocken schütteln. Die Blätter von den Stängeln zupfen und in einen Gefrierbeutel geben. Mindestens 3 Stunden ins Gefrierfach legen.

Qualität & Einkauf

Frische Petersilie erkennen Sie an der hellgrünen Farbe der Blätter. Finger weg von verwelkten oder feuchten Exemplaren. Greifen Sie zu Petersilie, die wenige Stängel aufweist. Die Stängel sind hart und weniger aromatisch.

Gesundheit & Wirkung

Dank Ihrer ätherischen Öle, Vitamine und Mineralstoffe wirkt die Petersilie nicht nur entwässernd, sondern auch blutreinigend und antimikrobiell. Ihr hoher Gehalt an Vitamin C wirkt belebend und Erkältungskrankheiten entgegen. Außerdem wirkt sie harntreibend, krampflösend, schleimlösend und tonisierend. Sie findet unter anderem Verwendung in der Behandlung von Gicht, Verdauungsstörungen, Bluthochdruck, Mundgeruch, Hautkrankheiten und Frauenbeschwerden.