Was in Europa die Bouillon ist, ist in Japan der klare, fettfreie Fischsud Dashi! Als Pulver, Brühe oder Soße – der Sud aus getrocknetem Seetang (Kombu) und getrockneten Thunfischflocken (Bonito-Flocken) ist aus der japanischen Küche nicht wegzudenken und verleiht Gerichten den klassisch japanischen Geschmack.
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Geschichte
Dashi ist eine der ältesten japanischen Speisen und gilt als das Herz der hiesigen Küche. Mit regional und saisonal variierenden Zutaten gehörte Dashi schon immer zu den japanischen Grundnahrungsmitteln. Die heute bekannte Variante etablierte sich etwa um 1800. Nachdem sie in den Jahrhunderten zuvor mit Pilzen, Zwiebeln, Wurzeln, Gewürzen und Lebensmittelresten hergestellt wurde, besteht die heutige Variante aus lediglich drei Zutaten: Kombu (getrockneter Seetang), Flocken des Bonitofisches (japan.: Katsuobushi) und Wasser. Sie gilt als die qualitativ hochwertigste Brühe Japans und ist das japanische Pendant zu unserer Kraftbrühe.
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Herkunft
Die Dashi-Brühe erzeugt den bekannten „Umami“ Geschmack, der als typisch japanisches Aroma gilt. Neben süß, sauer, bitter und salzig gilt Umami als fünfte Geschmacksrichtung und kann am ehesten mit einem herzhaften Geschmack umschrieben werden. Umami wurde 1909 vom japanischen Chemiker Ikeda Kikunae identifiziert und bedeutet übersetzt „wohlschmeckend“. Der charismatische Umami-Geschmack, den Dashi in viele Speisen bringt, entsteht dabei durch die natürliche Aminosäure Glutamat.
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Saison
Im Herbst führt die Meeresströmung Kuroshio große Schwärme des Bonitofisches an der Ostküste Japans entlang. Da der Bonito nach dem Fang schnell verdirbt, wird er in der japanischen Küche getrocknet und geräuchert, um ihn haltbar zu machen. Das getrocknete Bonito-Fleisch heißt Katsuobushi und wird in Flocken geschnitten. Auf diese Weise entstehen die Bonitoflocken, eine der drei Hauptzutaten von Dashi. Dank ihnen ist es heute möglich, Dashi zu jeder Jahreszeit zuzubereiten.
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Familie & Arten
Neben Bonitoflocken eignen sich auch Gemüse, Fleisch und weitere Fischarten zur Herstellung von Dashi. Zu den beliebtesten Dashi-Varianten zählen:
Katsuo-Dashi (Dashi-Brühe mit Bonitoflocken)
Diese Dashi-Variante basiert auf der Hauptzutat Katsuobushi, den getrockneten Flocken des Bonitofisches. Die Brühe wird meist für Suppen oder Gemüsegerichte verwendet.
Kombu-Dashi (Dashi-Brühe mit Seetang)
Bei dieser Variante ist die Hauptzutat die getrocknete Braunalge Kombu. Sie verleiht der Brühe einen milden Geschmack.
Awase Dashi (gemischte Variante, klassische Dashi-Brühe)
Das Standard-Dashi kombiniert die Zutaten Katsuobushi (getrocknete Bonitoflocken) und Kombu (getrocknete Alge). Darauf lässt auch der Name schließen: „Awase“ bedeutet übersetzt „gemischt“. Mit dieser geschmackvollen und zugleich milden Dashi-Variante werden die meisten japanischen Gerichte verfeinert.
Iriko-Dashi (Dashi-Brühe mit Sardinen)
Beim Iriko-Dashi (auch Niboshi-Dashi) sind getrocknete Sardinen oder Sardellen die Hauptzutat. Die Brühe besitzt einen starken Fisch-Geschmack und wird gerne für Suppen verwendet.
Shiitake-Dashi (vegetarische Dashi-Brühe mit Shiitake-Pilzen)
Die vegetarische Variante verwendet statt Fisch getrocknete Shiitake-Pilze. Dazu werden die Pilze in Wasser eingeweicht und die Flüssigkeit meist mit Kombu-Dashi vermischt. Die Brühe rundet besonders gut Fischgerichte, Stir-Frys und Nudelsuppen ab. Das vegetarische Dashi mit einem dezenten Pilzgeschmack kommt aber auch als Gemüsebrühe in allen vegetarischen und veganen Gerichten zum Einsatz.
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Merkmale
Dashi-Brühe ist ein klarer, würziger und fettfreier Sud. Sie wird flüssig, aber als auch Instant-Pulver oder Brühwüfel angeboten. Der Geschmack des Dashi will sich in der japanischen Küche nicht in den Vordergrund drängen, sondern die Aromen der weiteren Zutaten einer Speise lediglich unterstreichen.
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Verwendung
Dashi gilt als der Schlüssel zur authentischen, japanischen Küche. Um die Brühe herzustellen, wird Kombu in einen Topf mit Wasser gegeben und bis zum Siedepunkt erhitzt. Dann werden die Algen herausgenommen und die Bonitoflocken ins Wasser gegeben. Nach dem Aufkochen lässt man sie für einige Minuten ziehen, bis die Flocken auf den Boden des Topfes gesunken sind. Der Sud wird abgegossen und gesiebt.
Wofür der Fischsud verwendet wird? Es gibt in der japanischen Küche kaum ein Gericht, das nicht mit ihm verfeinert wird! Besonders Miso-Suppen, Ramen, Eintöpfe, Gemüsegerichte, Soßen, Dips und Tempura rundet Dashi mit seinem salzigen, geschmackvollen Aroma ab. Dashi lässt sich auch in der europäischen Küche ausgezeichnet als Ersatz für Fischfond oder als Grundlage für eine Fischsoße einsetzen.
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Nährwerte
Das klassische Dashi bringt zwei natürliche Geschmacksträger zusammen: Während die Bonitoflocken sehr viel Inosinsäure beinhalten, bringt Kombu viel Glutaminsäure in die Kombination ein. Tatsächlich gilt Kombu gilt als das Lebensmittel mit dem höchsten natürlichen Glutamatgehalt. Im Wasser entfalten sich die getrockneten Algen und die Fischflocken geschmacklich. Mit 0g Fett und nur 4 Kalorien pro 100ml stellt Dashi eine gesunde Bouillon-Alternative, insbesondere für Menschen mit problematischen Blutfettwerten, dar.
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Lagerung & Aufbewahrung
In der Kühlung hält sich eine frische Dashi-Brühe wenige Tage, sie kann jedoch auch eingefroren werden. Raumtemperatur verträgt Dashi nicht. Dashi-Pulver hält sich in einer verschlossenen Verpackung mindestens ein Jahr.
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Qualität & Einkauf
Dashi-Brühe ist schnell und einfach selbst hergestellt – deutlich einfacher als eine Bouillon. Doch obwohl selbst gemachtes Dashi das beste Geschmackserlebnis verspricht, setzen die Japaner immer stärker Instant-Dashi-Pulver. Pulver und Brühwürfel sowie die Zutaten für ein frisches Dashi sind im Asia-Laden erhältlich.
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Gesundheit & Wirkung
Durch den geringen Fettgehalt des Suds und den Anteil gesunder Aminosäuren in den Bonitoflocken gilt die klassische Dashi-Brühe als gesundheitsfördernd, obwohl sie über einen hohen Wasseranteil verfügt. Aminosäuren tragen zur Bildung von Gewebe, Organen, Muskeln, Haut und Haaren bei und gelten als Grundbausteine aller Proteine im menschlichen Körper. Die in Dashi enthaltene Alge ist zudem reich an Jod, Kalzium, Eisen, Kalium, Zink, Magnesium und den Vitaminen B, C, D und E, welche ebenfalls starke Muskeln und den Knochenaufbau fördern. Vorsicht ist bei Instantpulver geboten: Achten Sie darauf, dass die Zutatenliste frei von dem Lebensmittelzusatzstoff Mononatriumglutamat ist.