Erythrit, die natürliche Zuckeralternative, kommt sowohl beim Geschmack als auch von der Optik Zucker sehr nahe.
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Geschichte
Erythrit wurde 1874 vom schottischen Chemiker John Stenhouse erstmals beschrieben, nachdem er es in fermentierten Flüssigkeiten nachwies. Industrielle Bedeutung gewann die Zuckeralternative allerdings erst viel später, als japanische Forscher in den 1980er-Jahren die großtechnische Herstellung durch Fermentation entwickelten. In der EU ist Erythrit seit 2006 als Süßungsmittel (E 968) zugelassen und wird seither in vielen kalorienreduzierten Produkten eingesetzt.
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Herstellung
Industriell wird Erythrit durch Fermentation von Traubenzucker oder Maisstärke mit Hilfe spezieller Hefen gewonnen. Nach der Gärung wird der Stoff gereinigt, kristallisiert und getrocknet, sodass ein weißes, kristallines Pulver entsteht.
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Familie & Arten
Erythrit gehört zur Gruppe der Zuckeralkohole (Polyole), zu denen auch Xylit, Sorbit und Maltit zählen. Es unterscheidet sich jedoch von vielen anderen Polyolen durch eine bessere Verträglichkeit und einen nahezu kalorienfreien Energiegehalt.
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Merkmale
Optisch ähnelt Erythrit Zucker: weiß, kristallin und leicht löslich. Seine Süßkraft entspricht etwa 60–70% der von Haushaltszucker, aber praktisch ohne Kalorienwert. Der kühlende Effekt im Mund ist zudem typisch für Zuckeralkohole.
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Verwendung
Erythrit wird häufig in kalorienreduzierten Produkten wie Backwaren, Getränken, Kaugummis oder Desserts eingesetzt. Auch in der Low-Carb- und Keto-Küche ist es beliebt, da es den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst.
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Nährwerte
Erythrit liefert nahezu keine verwertbare Energie: etwa 0-0,2 kcal pro Gramm. Da es größtenteils unverändert über den Urin ausgeschieden wird, hat es keinen Einfluss auf den Blutzucker- oder Insulinspiegel.
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Lagerung & Aufbewahrung
Trocken, kühl und luftdicht gelagert ist Erythrit lange haltbar.
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Gesundheit & Wirkung
Da Erythrit hauptsächlich vom Dünndarm aufgenommen und wieder ausgeschieden wird, ist es gut verträglich. Im Gegensatz zu anderen Zuckeralkoholen verursacht es deutlich seltener Blähungen oder Durchfall und verursacht kein Karies.