Man nehme Schokoladen-, Vanille- und Erdbeereis und richte es zwischen zwei Waffeln an – fertig ist die Eisspezialität à la Fürst Pückler. Der dreifarbige Dessert-Klassiker ist nach einem der schillerndsten Schriftsteller, Weltreisenden und Parkgestalter des 19. Jahrhunderts benannt. Doch nicht immer schon sah es so aus wie heute.
Erstmals erwähnt wird das Eis 1839 in einem Kochbuch des Königlich-Preußischen Hofkochs Louis Ferdinand Jungius. Er beschreibt es als ein Demi-glace, ein Halbgefrorenes von geschlagener Sahne, das in drei Schichten in eine Form gefüllt und mit Früchten serviert wird. Alternativ kam statt Sahne auch Konfitüre zum Einsatz. Die Eisbombe in den Geschmacksrichtungen Schokolade, Vanille und Erdbeere bzw. Himbeere wurde mit frischen Früchten, Maraschino und Mandelmakronen durchmischt.
Einem Gourmet zu Ehren
Namensgeber für das eiskalte Dessert ist Fürst Hermann von Pückler-Muskau. Der Adlige machte sich nicht nur als leidenschaftlicher Gartenarchitekt und Reiseschriftsteller einen Namen, sondern war auch als ausgesprochener Feinschmecker bekannt. Er speiste häufig als Gast am Hof des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. und ließ bei seinen Gesellschaften auf Schloss Branitz gerne Eis auftischen. Erfunden hat er das dreifarbige Eis-Dessert nicht; er gab jedoch gerne seinen Namen für die kulinarische Kreation.
Auch wenn sich der fürstliche Gaumenschmeichler im Laufe der Zeit zur einfachen Waffelschnitte für jedermann wandelte – lecker ist sie auch heute noch allemal!