Wo Reis, Gemüse, Fisch, Fleisch und Eis auf den Tisch kommen, darf Kubeben-Pfeffer nicht fehlen! Die kleinen Kügelchen verfeinern jede Speise mit einem leichten Menthol-Aroma.
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Geschichte
Den Siegeszug in Europa konnte der Kubeben-Pfeffer bereits im ersten Jahrhundert nach Christus verbuchen. Bis ins 17. Jahrhundert dienten die schrumpeligen Kügelchen als Pfefferersatz. Durch neue Handelsrouten wurde jedoch der Schwarze Pfeffer immer erschwinglicher, sodass dieser sich am Ende durchsetzte. Unter König Johann IV. von Portugal wurde der Verkauf von Kubeben-Pfeffer sogar verboten, um den Vertrieb von Schwarzem Pfeffer, der deutlich mehr Gewinn einbrachte, zu fördern. Heute werden rund 100 Tonnen Kubeben-Pfeffer im Jahr produziert.
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Herkunft
Traditionell wird das exotische Gewürz in der indonesischen und afrikanischen Küche verwendet. Von dort stammt der Kubeben-Pfeffer, er ist auf Java und anderen indonesischen Inseln beheimatet. Man findet die Pflanze aber auch auf Sri Lanka, in Westafrika und im Kongo. Im afrikanischen Raum wird der Pfeffer häufig als Zusatz für Gewürzmischungen verwendet.
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Herstellung
Geerntet werden die Früchte, wenn sie noch grün sind. In der Sonne trocknen sie dann solange bis sie braunschwarz sind. Erst dann entfalten sie ihr volles Aroma.
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Saison
Ob gemahlen oder ungemahlen – Kubeben-Pfeffer ist das ganze Jahr erhältlich.
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Familie & Arten
Kubeben-Pfeffer ist eine Kletterpflanze aus der Familie der Pfeffergewächse. Am Strauch befinden sich kleine, weiße Blüten, die wie eine Ähre eng beieinander stehen. Die Früchte sind schrumpeliger als schwarze Pfefferkörner. Jede Beere hat einen kurzen Stängel, der wie ein Schwänzchen aussieht. Nicht umsonst spricht man bei Kubeben-Pfeffer von Schwanz-Pfeffer. Manchmal ist auch von Java-Pfeffer, Stielpfeffer oder Schwindelkörnern die Rede.
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Merkmale
Der etwas unbekanntere Verwandte des schwarzen Pfeffers zeichnet sich durch seinen holzig-bitteren Zitrusgeschmack aus. Aber auch ätherische Öle finden sich im Gewürz, die stark an Eukalyptus und Minze erinnern.
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Verwendung
Obwohl Wildgerichte mit dunklen Saucen einen starken Eigengeschmack haben, geht das würzig-frische Aroma des Kubeben-Pfeffers nicht unter. Ganz im Gegenteil: Es ergänzt die Speise perfekt. Auch bei Rotwürsten und Gemüse, wie Rotkohl oder Wirsing, unterstützt der Stielpfeffer den kräftigen Geschmack. Bergkäse und Camembert freuen sich ebenfalls über eine Prise Kubeben-Pfeffer. Die Schwindelkörner lassen sich hervorragend in Schmorgerichten mitgaren, da ihr Aroma sich nach einiger Zeit verflüchtigt. Beim Mahlen sollte die Körnung etwas gröber ausfallen, um die ätherischen Öle in den Zellwänden nicht zu zerstören. Tipp: Aufgrund der zitronenartigen Frische ist der Kubeben-Pfeffer auch prima für Fruchteis oder -sorbets geeignet!
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Nährwerte
Kalorienarm ist Kubeben-Pfeffer nicht, zum Glück wird zum Kochen nur eine Prise bzw. 1-2 Körnchen verwendet. Mit 308 Kalorien schlagen die Körnchen auf 100 g zu Buche. Sie enthalten 3,3 g Fett und 52 g Kohlenhydrate, davon sind 49,4 g Zucker. 13 g Ballaststoffe und 10,9 g Eiweiß werden ebenfalls geliefert.
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Lagerung & Aufbewahrung
Am besten in einer Gewürzdose trocken und luftdicht lagern, dann ist der Kubeben-Pfeffer bis zu 2 Jahre haltbar.
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Gesundheit & Wirkung
Kubeben-Pfeffer – ein Gewürz mit heilender Kraft! Nicht umsonst wurde es 2016 zur Heilpflanze des Jahres gekürt. In der Medizin ist das Gewürz besonders für die Stärkung des Magen-Darm-Trakts bekannt. Es wird aber auch gerne bei Bronchitis, Heiserkeit, Kopfschmerzen und Harnerkrankungen gegeben. Interessant: Dem Kubeben-Pfeffer sagt man eine aphrodisierende Wirkung nach.