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Roulade und Medaillon

Portionsgröße: 300 g 
  • 2,00 kg
    Hirschkeule ohne Knochen, TK
  • 100 g
    Maronen(Esskastanien, TK
  • 100 g
    Austernpilze
  • 100 g
    Birnen
  • 100 g
    Zwiebeln
  • 10,0 ml
    Rapsöl
  • 100 g
    Buttertoast
  • 20,0 g
    Butter
  • 1,20 kg
    Kalbsjus, TK
  • 200 ml
    roter Portwein
  • 20,0 g
    Wacholderbeeren
  • 50,0 ml
    Birnen Senfsauce

Die Hirschkeule fachgerecht auftauen, parieren und zuschneiden. Für die Roulade der Personenzahl entsprechend je eine lange, dünne Scheibe von etwa 140 g aus der Keule schneiden - danach plattieren, würzen und kaltstellen. Für das Medaillon aus den runden Teilen je 60 g schwere Medaillons schneiden. Die Medaillons anbraten und beiseitestellen.

Die Maronen für die Füllung auftauen. Die Pilze putzen und etwas klein schneiden. Die Birne schälen, entkernen und stückig schneiden. Die Zwiebeln schälen und ebenfalls stückig schneiden. Die vier Zutaten in Pflanzenöl anschwitzen und leicht Farbe nehmen lassen. Anschließend im Cutter zerkleinern, aber nicht zu fein. Das Toastbrot in kleine Würfel schneiden und in der Butter goldbraun backen. Danach wird das Brot unter die Füllung gehoben. Nach Belieben abschmecken.

Die Füllung auf das Rouladenfleisch streichen. Anschließend das Fleisch straff einrollen und mit Nadeln oder einem Band fixieren. Die Rouladen anbraten und beiseitestellen.

Die Kalbsjus auftauen lassen. Portwein und Wacholderbeeren in einen Topf geben und auf ein Viertel reduzieren. Mit der Jus auffüllen und für 15 Minuten durchkochen. Anschließend die Rouladen in der Sauce für ca. 45 Minuten schmoren lassen. Die Rouladen ausstechen und dann die Jus durch ein Sieb passieren und mit Birnen-Senf abschmecken.

Beilage

Portionsgröße: 140 g 
  • 400 g
    Reibekuchenteig
  • 100 g
    geschälte Haselnusskerne
  • 100 g
    geschälte, ganze Pistazien
  • 20,0 ml
    Rapsöl
  • 1,50 kg
    Austernpilze
  • 30,0 g
    Butter
  • 30,0 g
    Petersilien-Kresse

Den Reibekuchenteig in eine Schüssel geben. Die Nusskerne dazugeben und beides vermischen. Zu kleinen Taler formen und in Pflanzenöl knusprig ausbacken.

Die Pilze putzen und je nach Größe halbieren. Butter in einer Pfanne erhitzen und die Pilze darin anbraten. Nach Belieben abschmecken und kurz vor dem Servieren mit der Kresse vermischen.

Unsere Empfehlung zum Anrichten

Die Roulade anschneiden und das Medaillon halbieren. Beides nebeneinander auf den Teller legen. Das Nuss-Rösti anlegen, die Pilze stapeln und mit Sauce angießen.

 

Nährwerte für das gesamte Rezept

Nährwertepro 100 gpro Portion
Kilojoule (kJ)580,2 kJ2.553,0 kJ
Kilokalorien (kcal)138,9 kcal611,0 kcal
Fett (g)6,9 g30,5 g
... davon gesättigte Fettsäuren (g)1,7 g7,5 g
Kohlenhydrate (g)7,3 g32,1 g
... davon Zucker (g)2,1 g9,1 g
Eiweiß (g)11,7 g51,3 g
Salz (g)0,5 g2,2 g

Lebensmittelinformations-Verordnung – was ist zu beachten?

Seit Dezember 2014 sind Verpflegungsbetriebe verpflichtet, ihre Tischgäste über Zutaten zu informieren, die allergische Symptome oder Unverträglichkeitsreaktionen auslösen können. Erfahren Sie, welche das sind und was Sie zu beachten haben ...

Lebensmittelinformations-Verordnung

Allergene in den Rezept-Komponenten

Roulade und Medaillon
Laktose
unter Verwendung von Alkohol
Beilage
Laktose
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Esskastanie 

Produktname: Dt.: Esskastanie; engl.: chestnut; frz.: châtaigne

Früher galt sie als „Brot der armen Leute“, heute ist sie besonders bei Feinschmeckern heiß begehrt: Vor allem frisch geröstet schmeckt die Esskastanie herrlich süß, weil sich die in ihr enthaltene Stärke in Zucker umwandelt. Ein Genuss für jeden Gast!

Geschichte

Schon in der Antike kannte man die Esskastanie und wusste sie zu schätzen – man nutzte vermutlich ihr Holz und ihre Früchte. Die Römer verbreiteten die geschmackvollen Früchte im gesamten Römischen Reich bis nach Britannien; so kamen sie auch nach Deutschland.

Vom Mittelalter bis Ende des 19. Jahrhunderts waren sie in den Bergregionen Südeuropas das Hauptnahrungsmittel der Landbevölkerung – wohl deshalb wurden Esskastanien auch das „Brot der armen Leute“ genannt. Heute findet man sie in gerösteter Form alle Jahre wieder vor allem auf Weihnachtsmärkten, wo sie Hände und Mägen der Besucher wärmen.

Herkunft

Weil Esskastanienbäume sich in mildem Klima am wohlsten fühlen, wachsen sie in Europa hauptsächlich in Frankreich, Portugal, Spanien, Italien, Griechenland und der Türkei. Aber auch in Deutschland findet man sie – vor allem in Weinbauregionen wie der Pfalz und im Rheingau. Dort werden Esskastanien übrigens auch liebevoll „Keschte“ genannt.

Familie & Arten

Auch wenn der Name fast gleich klingt – die ungenießbare Rosskastanie ist nicht mit der Esskastanie verwandt. Letztere wird auch Edelkastanie genannt und gehört botanisch zu den Buchengewächsen, die Rosskastanie zählt zu den Seifenbaumgewächsen. Die Früchte beider Arten sehen sich allerdings ähnlich; daher kommt wohl der Name.

Es gibt 3 Typen der Edelkastanie:

  •  Esskastanien mit dunkler, gleichmäßiger Schalenfarbe
  •  Maronen mit hellerer, rotbrauner Schale und dunklen Streifen
  •  Dauermaronen, die nicht vom Baum fallen, sondern im November gepflückt werden müssen
Merkmale

Die sommergrünen Esskastanien wachsen als Baum, der durchschnittlich 20–25 m hoch wird und einen Stammumfang von 1–2 m hat. Die elliptischen, gezähnten Blätter mit kurzer Spitze werden 12–20 cm lang und 3–6 cm breit. 20–25 cm lang, gelb und kätzchenähnlich zeigen sich die Blütenstände.

Daraus entstehen stachelige Fruchtbecher, in denen sich 1–3 Nüsse mit glatter, glänzender, gleichmäßig brauner oder auch gestreifter, holzig-ledriger Schale sowie hellem Fruchtfleisch entwickeln. Esskastanien sind rund und auf einer Seite abgeflacht, Maronen dagegen etwas größer und herzförmig. Bei Vollreife wird der grüne Fruchtbecher gelbbraun und springt auf, je nach Sorte fällt er auch vom Baum.

Verwendung

Esskastanien sind natürlich schon pur – geröstet oder gekocht – ein Genuss. Dazu sollte die Schale kreuzweise eingeritzt werden, damit die Früchte im Backofen oder Kochtopf nicht platzen. Zu Schweizer Käse und Wein schmecken sie dann besonders gut.

Die gesunden Nüsse lassen sich auch prima trocknen und zu Mehl verarbeiten, aus dem man köstliches Brot herstellen kann. Oder wie wäre es mit Kastanienkuchen oder Kastanien-Eis?

In Frankreich liebt man die Früchte kandiert oder püriert mit Sahne. In Italien genießt man Gnocchi, die aus Kastanienmehl gemacht wurden. Ein Klassiker unter den Desserts sind auch Vermicelles – Kastanienpüree wird durch eine Presse gedrückt, sodass es aussieht wie Spaghetti. Dazu reicht man Schlagsahne.

Auch herzhaft zubereitet, z.B. als Suppe, schmecken Esskastanien ausgesprochen gut. Als Beilage sind sie zu Geflügel und Wild ein Gedicht. Eine Gans lässt sich prima damit füllen. Oder machen Sie doch einmal Spätzle daraus! Übrigens: Weil Esskastanien glutenfrei sind, eignen sie sich bestens für Gäste mit Zöliakie.

Nährwerte

100 g Esskastanien haben ca. 200 Kalorien und 41,2 g Kohlenhydrate, trotzdem sind sie für eine Diät geeignet. Sie haben nämlich nur 2 g Fett, bringen dafür aber fast 1/3 des täglichen Bedarfs an gesunden Ballaststoffen mit. Wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium und Phosphor sind ebenso in den Nüssen enthalten wie die Vitamine B1, B2, B6, C, E und Folsäure.

Lagerung & Aufbewahrung

Die feste Schale der Esskastanie täuscht: Die Früchte sehen zwar aus, als könnten sie länger aufbewahrt werden, sie trocknen aber relativ schnell aus, werden so ungenießbar. Verarbeiten Sie sie daher nach dem Kauf recht zügig. Gekühlt lassen sich Esskastanien und Maronen ca. 1–2 Wochen lagern, Dauermaronen halten 1–2 Monate. Man kann sie allerdings auch prima einfrieren – dafür kochen Sie sie mit eingeritzter Schale 20 Minuten und schälen sie danach. So vorbereitet, können die Früchte in den Froster.

Qualität & Einkauf

Esskastanien müssen schön glänzen, prall und fest sein und dürfen keine kleinen (Wurm-)Löcher haben.

Gesundheit & Wirkung

Esskastanien bringen den Darm auf Trab und sollen bei Magenbeschwerden helfen: Nach einer Magen-Darm-Grippe können die Nüsse die Verdauung wieder stärken. Außerdem wird ihnen eine schleimlösende und reizmildernde Wirkung nachgesagt – aus diesem Grund setzt man sie gerne bei Erkältungen mit Husten ein. Esskastanien sind zudem eine echte Nervennahrung: Ihre B-Vitamine und der Phosphorgehalt sorgen dafür, dass sie uns bei geistiger Erschöpfung wieder aufbauen.

Marone 

Produktname: Dt.: Marone; engl.: chestnut; frz.: châtaigne

Knackig braun und heiß begehrt: Maronen sind so lecker wie vielseitig. Der edle Wintersnack wird weltweit für seinen nussig-süßen Geschmack und seine zahlreichen gesunden Eigenschaften geschätzt. Zwar sind die kultivierten Sorten verwandt mit herkömmlichen Esskastanien, letztere schmecken aber weniger intensiv und sind oft kleiner als echte Maronen.

Geschichte

Maronen werden bereits seit dem 12. Jahrhundert gezüchtet und verspeist. Ursprünglich stammen sie von der Edelkastanie ab, die in den Wäldern Südeuropas beheimatet ist. Während Maronen im späten Mittelalter etwas weniger populär wurden, erlebten sie im Frankreich des 19. Jahrhunderts eine Renaissance und gelten bis heute als Delikatesse und wichtiger Teil der gehobenen Küche.

Herkunft

Der Ursprung der beliebten Leckereien ist nicht eindeutig belegt, wird jedoch im kaukasisch-armenischen Raum vermutet. Von dort aus haben sie sich höchstwahrscheinlich über Griechenland und Italien europaweit verbreitet. Heute werden Maronen auch in Nordamerika und Asien gezüchtet.

Familie & Arten

Maronen gehören zur Familie der Buchengewächse und sind eine gezüchtete Variante der Edel- bzw. Esskastanie. Es gibt verschiedene Arten von Maronen, die sich in Größe, Form und Geschmack unterscheiden können.

Merkmale

Charakteristisch ist zum einen die glänzend braune, harte Schale, zum anderen die runde bis ovale Form der Frucht. Das Fruchtfleisch ist von hellbrauner Farbe und hat eine weiche, mehlige Konsistenz. Im Gegensatz zu herkömmlichen Esskastanien sind Maronen oft größer.

Verwendung

Ob roh, geröstet, als Püree oder sogar als schmackhafte Fleischbeilage – Maronen lassen sich auf vielfältige Weise zubereiten und bieten immer ein großartiges Geschmackserlebnis.

Nährwerte

Maronen schmecken nicht nur gut, sie sind auch sehr nahrhaft. Sie sind kalorienarm, dafür aber reich an Ballast- und Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen. Die hohe Menge an Vitamin C kann mit der einer Orange verglichen werden. 100 g rohe Maronen beinhalten ca. 200 kcal, zudem jeweils ca. 2 g Fett und Proteine sowie ca. 45 g Kohlenhydrate.

Lagerung & Aufbewahrung

Maronen sollten kühl und trocken gelagert werden. Bei Temperaturen zwischen 2 und 7 Grad bleiben sie viele Wochen lang frisch. Bei Zimmertemperatur sind Maronen dagegen nur etwa eine Woche haltbar.

Qualität & Einkauf

Wenn die harte Schale der Marone unbeschädigt ist und eine glänzend braune Optik besitzt, ist sie reif und in einem guten Zustand. Tiefgefrorene Maronen sind ebenfalls eine Option, diese sind das ganze Jahr über erhältlich.

Gesundheit & Wirkung

Dank ihrer vielen Ballaststoffe tragen Maronen zur Förderung einer gesunden Verdauung und eines stabilen Blutzuckerspiegels bei, was das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken kann. Darüber hinaus liefern sie wichtige Vitamine und Mineralstoffe.

Austernpilz 

Austernpilz

Produktname: Dt.: Austernpilz; engl.: oyster mushroom; frz.: pleurote en (forme d‘)huître

"Ein bisschen wie Kalbsfleisch" beschreiben Kenner den feinen Geschmack des Austernpilzes. Doch nicht nur sein Aroma, auch seine unkomplizierte Art machen den winterlichen Waldbewohner zu einer der beliebtesten Pilzarten.

Geschichte

Eigentlich ist der Austernpilz ein echter Winterfreund, denn er gedeiht erst bei Temperaturen unter 11 °C. Doch da er so lecker schmeckt, wollten sich Gourmets mit der jahreszeitlichen Beschränkung nicht abfinden. Die Franzosen waren die Pioniere beim Bestreben, den Wildwuchs zu zähmen: Ende des 19. Jahrhunderts unternahmen sie erste Kulturversuche. Die Deutschen folgten ihrem Beispiel ein paar Jahre später und begannen Anfang des 20. Jahrhunderts, den Pilz gezielt zu züchten. Zu dieser Zeit wurden noch Baumstämme mit der Pilzbrut beimpft.

Heute wird der Austernpilz auf Stroh angebaut, wodurch er besser gedeiht. Denn die Nachfrage nach der schmackhaften Beilage ist groß: Der Austernpilz gehört neben Champignons und Shiitake zu den beliebtesten Kulturpilzen.

Herkunft

Die Heimat des Austernpilzes liegt vermutlich in Südostasien, er fühlt sich aber auch in unseren Wäldern heimisch. Er ist einer der wenigen Pilzsorten, bei dem die Züchtung geglückt ist. Kulturpilz-Lieferanten sind in Europa vor allem Deutschland, Italien, Holland und Frankreich. Weltweit führen unter anderem Japan, Hongkong und Thailand.

Familie & Arten

Der Austernpilz gehört zur Familie der Seitlingsartigen. Er ist auch den Anfängern unter den Pilzsammlern wohlgesonnen: Man kann ihn praktisch mit keinem giftigen Verwandten verwechseln. Höchstens mit dem essbaren Lungenseitling, der auch Sommerausternseitling genannt wird – und auf Märkten häufig als Austernpilz vermarktet wird. Von dem gelbstieligen Muschelseitling lässt sich der Austernpilz am besten an der Farbe des Stiels unterscheiden. Doch auch hier ist eine Verwechslung nicht tragisch: Der Doppelgänger schmeckt zwar nicht, ist aber auch nicht gefährlich.

Weitere Namen des Austerpilzes sind Baumpilz, Austern-Seitling, Muschelpilz, Kalbfleischpilz oder Weihnachtspilz. Den Beinamen Seitling verdankt er der Tatsache, dass er in freier Natur seitlich aus Bäumen wächst – und dass sein Stiel seitlich am Hut ansetzt. Der wissenschaftliche Name ist Pleurotus ostreatus.

Verwendung

Austernpilze haben einen feinen, waldpilzartigen Geschmack. Er erinnert Feinschmecker an Kalbsfleisch mit einem Hauch Pfeffer. Roh sollte man die Pilze nicht essen; in diesem Zustand sind sie ungenießbar und schwer verdaulich. Doch ansonsten sind Austernpilze äußerst unkompliziert: Es reicht, sie vor dem Zubereiten mit einem Pinsel und Küchenpapier leicht zu säubern und den unteren Teil des Stieles abzuschneiden. Waschen sollte man sie nicht, da sie sich sonst mit Wasser vollsaugen. In der Küche zeigen sich Austernpilze von ihrer facettenreichen Seite: Dank ihres festen Fleisches lassen sie sich braten und grillen, kochen und dünsten und sogar frittieren. Innerhalb weniger Minuten ist die Delikatesse gar. Zu lange sollte man Austernpilze nicht braten, denn sonst bekommen sie eine zähe Konsistenz.

Bei der Kombination der Zutaten zeigen sich Austernpilze multikulturell – sie passen zu asiatischen Gerichten ebenso gut wie zu klassisch deutschem Geschnetzeltem. Zudem sind sie Teamplayer, die auch mit anderen Pilzen harmonieren. Ob zum Gemüse oder als Ragout, ob zu Filet oder zu Wild – die schmackhaften Waldbewohner verleihen jedem Gericht ein feines Aroma. Damit dieses erhalten bleibt, sollte man sie jedoch nicht mit Gewürzen überfrachten. Große Exemplare lassen sich als vegetarisches Schnitzel zubereiten: Einfach panieren und in der Pfanne anbraten. Gerne werden Austernpilze darüber hinaus auch in Essig und Kräuter eingelegt.

Nährwerte

100 g Austernpilze haben in etwa 11 Kalorien, 2,8 g Eiweiß, 0,2 g Fett, 0 g Kohlenhydrate und 5,3 g Ballaststoffe. Zudem stecken in ihnen Vitamin D, Kalium, Phosphor und Eisen. Hinzu kommen Vitamine der B-Gruppe, die man ansonsten vorwiegend im Fleisch findet.

Lagerung & Aufbewahrung

Austernpilze sollten immer gekühlt gelagert werden. Denn sie sind sehr anfällig für Keime. Nach dem Sammeln bzw. dem Einkauf sollten sie so schnell wie möglich verwertet werden. Im Gemüsefach des Kühlschranks halten sie sich rund 5 Tage. Es empfiehlt sich, sie in einer Papiertüte aufzubewahren. Alternativ kann man sie in eine Schüssel legen und mit einem Tuch bedecken.

Ein weißer Belag auf den Austernpilzen zeigt keinen Schimmelbefall an: Hierbei handelt es sich um ein natürliches Geflecht des Pilzes, das sogenannte Mycel. Es lebt und wächst auch nach der Ernte noch weiter; die Qualität der Pilze wird dadurch nicht beeinträchtigt. Beim Putzen kann es mit einem Küchentuch entfernt werden. Anders sieht es bei einem grünen Belag aus, der tatsächlich ein Zeichen für Schimmel ist. In diesem Fall müssen die Pilze entsorgt werden.

Qualität & Einkauf

Austernpilze gibt es unter anderem auf dem Wochenmarkt und bei Lebensmittelhändlern. Sie werden als Büschel oder als einzelne Pilze mit und ohne Stiele angeboten. Frische Austernpilze sind prall und glatt und haben keine matschigen oder feuchten Stellen. Der Hut sollte nicht mehr als 15 cm im Durchmesser betragen und noch nach unten gebogen sein – auch das ist ein Zeichen von Frische. Feinschmecker wählen zudem am besten kleine und mittelgroße Exemplare. Denn ist der Austernpilz größer oder älter, wird er zäh und faserig. Auch der Geschmack leidet und gibt sich dann leicht muffig.

Gesundheit & Wirkung

In Austernpilzen steckt Vitamin D. Es ist wichtig für unsere Knochen, das Nervensystem und die Immunabwehr. Unser Körper kann es selbst bilden, wenn er über die Haut genug Sonne tanken darf. Da diese jedoch gerade in den kalten Monaten Mangelware ist, kommt der Austernpilz gerade recht!

Zudem enthalten die Waldbewohner eine gute Portion Eiweiß – und ersetzen damit fast das Kalbsfleisch, an das sie geschmacklich erinnern. Sie sind tierischem Eiweiß ebenbürtig, denn sie enthalten alle lebenswichtigen Aminosäuren, die der Körper nicht selber bilden kann. Dem tierischen Produkt habe sie sogar etwas voraus: Ihren hohen Ballaststoffgehalt. Denn eine Portion von 200 g liefert rund 10 g der unverdaulichen Nahrungsbestandteile – rund ein Drittel der täglich empfohlenen Dosis. Damit bringt der Austernpilz eine träge Verdauung auf Trab.

Besonders Feinschmecker mit ungünstigen Blutfettwerten dürfen den Austernpilz öfter mal auf den Tisch bringen: Einer Studie zufolge können die gesunden Inhaltsstoffe die "bösen" Cholesterinwerte senken. Zum Teil liegt das vermutlich am Chitin – das Material, aus dem die Zellwände der Pilze gebaut sind. Der Stoff bindet die Cholesterin-Moleküle im Darm und sorgt dafür, dass sie ausgeschieden werden. Darüber hinaus bescheinigen Wissenschaftler dem Austernpilz eine antibiotische und zum Teil sogar eine krebshemmende Wirkung.

Birne 

Birne

Produktname: Dt.: Birne; engl.: pear; frz.: poire

In Deutschland gehört die Birne ganz klar zu den beliebtesten Obstsorten. Kein Wunder – die saftig-süßen Früchtchen schmecken herrlich mild und lassen sich in der Küche so schön vielfältig einsetzen.

Geschichte

Birnen ernähren die Menschen schon seit langer Zeit: Schon um 3500 v. Chr. wurden sie im Kaukasus und Anatolien kultiviert. Schriften aus dem 8. Jahrhundert v. Chr., der griechischen Frühzeit, berichten von herrlichen Birnbäumen. Rasch haben die Menschen damals wohl verschiedene Birnensorten gezüchtet, denn der griechische Philosoph Theophrast erzählt von 3, der römische Gelehrte Plinius 400 Jahre später bereits von 38 Birnensorten.

Vor allem die Römer waren es, die den Obstanbau in Europa verbreiteten. Nach Ende der Römerzeit ging der Anbau zurück. Ab 600 n. Chr. wurden die süßen Früchte wieder vermehrt in Klöstern und von Adeligen gezüchtet. Die Verarbeitung des Obstes zu Most wurde in den Klöstern weiterentwickelt und brachte den Orden solide Einkünfte. Im Spätmittelalter begann man damit, den fachgerechten Obstanbau in Büchern festzuhalten.

Im 15. und 16. Jahrhundert kam der Verzehr der rohen Frucht nach dem römischen Vorbild wieder in Mode; allerdings war das wie so oft erst einmal den Reichen und Adeligen vorbehalten. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelten Gärtner und Wissenschaftler eine wahre Leidenschaft für das Obst – und es entstanden zahlreiche neue Birnensorten.

Herkunft

Birnen werden hauptsächlich nicht nur in Deutschland, sondern auch in Italien, Spanien, Frankreich und anderen EU-Staaten angebaut. Auch aus Übersee kommen die süßen Früchtchen zu uns – aus Chile, Argentinien, Südafrika, China und den USA.

Familie & Arten

Als Kernobst zählt die Birne zur Familie der Rosengewächse. Geschätzt gibt es von Pyrus communis, so der wissenschaftliche Name, weltweit ca. 2.500 Sorten. Die Früchte werden in Sommer-, Herbst- und Winterbirnen unterschieden. Außerdem ordnet man sie verschiedenen Gruppen zu:

  • Tafelbirnen lassen sich prima roh verzehren. Eine Tafelbirne mit besonders zartschmelzendem Fruchtfleisch wird Butterbirne genannt.
  • Mostbirnen werden zu Most und Obstweinen verarbeitet.
  • Kochbirnen eignen sich, wie der Name schon sagt, vor allem zum Kochen, beispielsweise für Kompott oder den norddeutschen Eintopf „Birnen mit Bohnen und Speck“.

Über 50 Birnensorten hat es einmal in Deutschland gegeben. Heute werden im Handel allerdings nur noch die Exemplare angeboten, die sich gut lagern und transportieren lassen. Zu den wichtigsten Sorten im deutschen Anbau gehören „Conference“, „Alexander Lucas“ und „Williams Christ“. Je nach Region werden in der BRD aber auch „Köstliche aus Charneux“, „Clapps Liebling“, „Vereinsdechantsbirne“, „Boscs Flaschenbirne“ und „Gute Luise“ angebaut. 

Merkmale

Die sommergrünen Bäume haben eiförmige, glänzend dunkelgrüne, fein gesägte oder gekerbte Laubblätter. Diese sind anfangs behaart und später kahl. Im April und Mai zeigt der Birnbaum vor oder mit den Blättern kleine weiße Blüten mit roten Staubbeuteln. Sie stehen in traubenartigen Blütenständen zusammen und riechen etwas streng. Aus ihnen entstehen die typisch geformten, 5–16 cm langen, saftig-süßen Früchte.

Verwendung

Birnen sind viel säureärmer als Äpfel und schmecken so schon pur sehr lecker. Aber mit den süßen Früchten lässt sich noch viel mehr anstellen: Sie gehören unbedingt in einen Obstsalat. Desserts können sie gehörig aufpeppen – denken Sie nur an die „Birne Helene“ mit Schokoladensauce! Aus reifen Birnen zaubern Sie einen köstlichen Smoothie.

Das Obst macht sich aber auch sehr gut auf Kuchen, in Torten, als Sorbet oder Kompott. Auch zu herzhaften Gerichten passt es perfekt – es lässt sich prima mit Ziegen- oder Blauschimmelkäse kombinieren oder verfeinert einen herzhaften Salat. Gedünstet in Rotwein und gewürzt mit Nelken, Ingwer und Zimt als Beilage ist die Birne zu Wildgerichten eine Delikatesse. Auch zu Geflügel oder Lamm schmeckt sie himmlisch!

Nährwerte

Birnen sind so saftig, weil sie zu 83 % aus Wasser bestehen. 100 g haben ca. 52 Kalorien, 15,5 g Kohlenhydrate, 0,38 g Eiweiß und 0,3 g Fett. Mit B-Vitaminen und Vitamin C können die Früchte punkten, aber vor allem die Mineralstoffe Kalium, Phosphor, Kalzium und Magnesium kommen darin vor.

Lagerung & Aufbewahrung

Birnen reifen bei Zimmertemperatur schnell nach. Sie bleiben so nur ein paar Tage genießbar. Kaufen Sie die Früchte am besten unreif und lagern Sie sie kühl und dunkel – so halten sie etwa 2 Monate.

Qualität & Einkauf

Birnen sollten eine glatte und unbeschädigte Schale haben. Fühlen sie sich zu weich an und hat die Schale dunkle Flecken, lassen Sie besser die Finger von den Früchten. Für manche Sorten ist eine sogenannte Berostung – also braune, raue Stellen – allerdings typisch und deswegen kein Zeichen für Überreife. Reife Früchte geben auf Daumendruck am Stielansatz leicht nach. 

Gesundheit & Wirkung

Die säurearmen Birnen sind selbst für Menschen mit empfindlichem Magen sehr bekömmlich. Babys vertragen sie besser als anderes Obst und werden nicht so schnell wund. Der regelmäßige Genuss von Birnen kann der Entstehung von schädlichen Bakterien im Darm entgegenwirken – die Früchte sind quasi eine Wunderwaffe bei Verdauungsproblemen. Übrigens: Die meisten wertvollen Inhaltsstoffe liegen bei Birnen genauso wie bei Äpfeln direkt unter der Schale. Die Früchte sollten daher immer mit Schale gegessen werden.

Zwiebel 

Zwiebel

Produktname: Dt.: Zwiebel; engl.: onion; frz.: oignon

Kaum ein Koch kommt ohne sie aus: Die Zwiebel sorgt in vielen Speisen für die richtige Würze. Und dabei hat sie noch zahlreiche innere Werte! Einer davon rührt uns zu Tränen …

Geschichte

Die Heimat der Zwiebel liegt, so nehmen Wissenschaftler an, wohl in Westasien. Sicher ist: Sie zählt zu den ältesten Nutzpflanzen der Menschheit. Schon vor 5.000 Jahren war sie als Heil- und Gewürzmittel bekannt und wurde kultiviert.

Die alten Ägypter reichten sie ihren Göttern als Opfergabe. Die Knollen waren aber auch eine Art Zahlungsmittel für die Arbeiter beim Bau der Pyramiden. Sie wurden zudem den Toten als Wegzehrung für die Reise ins Jenseits mitgegeben – das beweisen Zwiebelreste aus Tutanchamuns Grab.

Bei den Römern war die Zwiebel ein Grundnahrungsmittel vor allem für den ärmeren Teil der Bevölkerung. Die römischen Legionäre waren es auch, die das Gemüse in Mitteleuropa verbreiteten. Schon bald zählte es zu den beliebtesten Gemüsearten – im Mittelalter diente es sogar als Amulett gegen die Pest. Ab dem 15. Jahrhundert begann man in Holland verschiedene Sorten der Zwiebel zu züchten, im 19. Jahrhundert hatte sich die Knolle endgültig auch in Deutschland durchgesetzt.

Herkunft

Berühmt für ihre Qualität sind die Zwiebeln aus der Vorderpfalz, Südhessen, Westfalen, Brandenburg und Niederbayern. Ansonsten kommen die Knollen aus europäischen Ländern wie Frankreich, Italien, Spanien und den Niederlanden. Auch Neuseeland, Australien, Peru, Chile und Südafrika exportieren nach Europa.

Familie & Arten

Die Zwiebelpflanze gehört botanisch zu den Lauchgewächsen und wird wissenschaftlich Allium cepa genannt. Es gibt verschiedene Sorten:

  • Haushalts- bzw. Küchenzwiebeln werden zum Würzen verwendet. Sie haben den schärfsten Geschmack, sind knackig und kommen in verschiedenen Größen und Farben mit weißer oder mattgelber Schale daher.
  • Gemüsezwiebeln sind größer als Küchenzwiebeln und schmecken milder. Unter ihrer hellbraunen, trockenen Schale zeigt sie weißes und saftiges Fleisch.
  • Rote Zwiebeln sind nicht nur außen lackrot, die Farbe säumt auch ihre einzelnen Schichten.
  • Frühlings- bzw. Lauchzwiebeln haben eine kleine weiße Knolle am Ende des Grüns, das mitgegessen werden kann.
  • Schalotten haben mal eine silbergraue, mal eine rosige Haut. Sie fassen wie Knoblauch mehrere kleine Zehen unter einer Hülle zusammen und schmecken aromatischer als Küchen- oder Gemüsezwiebeln.
  • Silberzwiebeln werden nur 15–35 mm groß und sind empfindlich, weil ihnen die schützende Schale fehlt. Im Handel gibt es sie nur als Sauerkonserve in Gläsern.
Die Haushaltszwiebel wird noch einmal unterteilt:
  • Sommerzwiebeln werden im Frühjahr ausgesät und im August/September geerntet.
  • Winterzwiebeln sät man im August aus. Die Pflanzen überwintern, sodass im Mai geerntet werden kann, wenn die Lagerware sich dem Ende neigt.
  • Steckzwiebeln werden als 1 cm große Exemplare im Frühling in den Boden gesteckt. Sie sind schneller reif als Sommerzwiebeln und werden größer, lassen sich aber nicht so lange lagern.
Merkmale

Zwiebeln werden ausnahmslos in Kulturen angebaut. Sie wachsen als krautige Pflanzen, die je nach Sorte 60–120 cm hoch werden können. Die röhrenförmigen, blaugrünen Blätter verdicken sich an der Basis zur Zwiebel. Der ebenfalls röhrige Blütenschaft trägt oben einen kugeligen Blütenstand mit zahlreichen winzigen, sternförmigen, weißen Blüten.

Verwendung

Für jedes Gericht gibt’s die richtige Zwiebel: Haushaltszwiebeln passen zu würzigen Zutaten, zu Scharfem und Deftigem. Rote Zwiebeln werden wegen ihres hübschen Aussehens oft zum Dekorieren verwendet; sie runden Speisen dezenter ab. Frühlingszwiebeln sind prima für Asiatisches, Schalotten haben wegen ihres feinen Aromas seit langem ihren Platz in der gehobenen Gastronomie gefunden.

Generell würzen die Knollen Suppen, Brühen und Saucen. Roh geben sie eingelegtem Fisch den richtigen Geschmack und peppen Salate auf. Man isst sie auch zu Matjesfilet oder Heringstopf. Zwiebelringe schmecken, geröstet oder gebraten, als Beilage zu kurzgebratenem Fleisch köstlich. Große Gemüsezwiebeln sind mit Hackfleisch gefüllt ein wahres Gedicht.

Nährwerte

100 g Zwiebeln haben gerade mal 32–47 Kalorien, 1,3 g Eiweiß, nur 0,3 g Fett, 5,9 g Kohlenhydrate und 3,1 g Ballaststoffe. Für wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Zink und Phosphor sowie die Vitamine B und C sind Zwiebeln eine gute Quelle.

Lagerung & Aufbewahrung

Zwiebeln sollten unbedingt kühl, trocken, dunkel und an einem gut belüfteten Ort aufbewahrt werden. So bleiben die Knollen mehrere Wochen bis Monate frisch. Ansonsten würden sie schnell schimmeln.

Qualität & Einkauf

Gute Zwiebeln sind prall, fest und trocken ohne dunkle Stellen auf der Schale. Sie haben keine grünen Triebe. Beim Schneiden treiben sie uns kräftig die Tränen in die Augen. Verantwortlich dafür sind ihre ätherischen Öle. Ältere Exemplare haben davon viel verloren.

Gesundheit & Wirkung

Zwiebeln sind praktisch ein pflanzliches Antibiotikum: Ihre ätherischen Öle wirken keimhemmend und können Bakterien sogar abtöten. Sie schützen unsere Verdauung, regen den Appetit an, stärken das Herz und beugen Grippe vor. Die würzigen Knollen sollen sogar Krebserkrankungen verhindern. Ihre schwefelhaltigen Stoffe sorgen außerdem dafür, dass dem Körper mehr Insulin zur Verfügung steht – das ist gut für unseren Blutzuckerspiegel.

Zwiebelsaft mit Honig oder Zucker soll z. B. bei Husten und Heiserkeit helfen; eine aufgeschnittene Zwiebel lindert den Schmerz eines Insektenstichs.

Rapsöl 

Rapsoel

Produktname: Dt.: Rapsöl; engl.: rape oil/canola oil; frz.: huile de colza

Nicht nur, dass der Anblick der leuchtend gelb blühenden Rapsfelder im Frühling Balsam für die Seele ist – das Öl, das aus den Samen der Pflanzen gewonnen wird, gilt als besonders wertvoll für unsere Gesundheit. Kein Wunder also, dass es in der deutschen Küche so gerne verwendet wird!

Geschichte

Ursprünglich stammt die Rapspflanze wohl aus dem östlichen Mittelmeerraum. Seit Jahrhunderten wird sie wegen des hohen Ölgehalts in ihren Samenkörnern angebaut. Man fand Hinweise für eine Nutzung in Indien um 2000 v. Chr., auch den Römern war die leuchtend gelb blühende Pflanze bekannt.

In Mitteleuropa kennt man Raps erst seit dem 14. Jahrhundert, ab dem 17. Jahrhundert wurde der Anbau populärer. In Deutschland und den Niederlanden galt die Pflanze zu der Zeit bis ins 19. Jahrhundert sogar als wichtigste Ölfrucht.

Allerdings nutzte man das Öl der Rapskörner weniger als Lebensmittel, sondern viel mehr als Brennstoff für Öllampen – zumindest bis in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts günstigere Öl-Importe auf den Markt kamen.

Im Zweiten Weltkrieg warb man wieder verstärkt für Rapsöl, um sich von Importen zu lösen. Vor allem Margarine wurde damit hergestellt. Trotzdem war es als Speiseöl lange Zeit eher ungeeignet – schmeckte es doch bitter und galt als ernährungsphysiologisch bedenklich, weil die Sorten damals noch einen hohen Anteil an Erucasäure hatten. Diese kann Lipidablagerungen im Herzmuskel verursachen.

Erst nachdem man in den 1970er- und 1980er-Jahren neue Rapssorten mit weniger Bitterstoffen züchtete, die außerdem noch nahezu frei von Giftstoffen waren, stand Rapsöl immer öfter auf dem Speiseplan der Menschen. Mittlerweile zählt es in Deutschland sogar zu den beliebtesten Ölen und steht noch vor dem Sonnenblumenöl.

Herkunft

Raps wird weltweit angebaut. Zu den wichtigsten Herkunftsländern zählen die EU, China und Kanada. In der Bundesrepublik ist Raps die wichtigste Ölfrucht – immerhin wird die Pflanze hierzulande auch zu Biodiesel und Pflanzenölkraftstoff verarbeitet.

Familie & Arten

Rapsöl wird aus den Samen der Rapspflanze gewonnen, die zu den Kreuzblütengewächsen gehört.

Merkmale

Raps wächst als krautige Pflanze, die bis zu 1,50 m hoch werden kann. Der Stängel ist im oberen Bereich verzweigt und zeigt im Frühling einen traubigen Blütenstand mit 20–60 leuchtend gelben Blüten. Daraus entwickeln sich nach 2 Monaten schmale, 5–10 cm lange Schoten, die 12–20 kleine, schwarz-braune Samenkörner enthalten. Jedes Körnchen hat einen Ölgehalt von etwa 42 %.

Verwendung

Rapsöl lässt sich in der Küche vielseitig einsetzen. Vor allem die raffinierte Variante kann bis 180 °C erhitzt werden und eignet sich so prima zum Kochen, Dünsten, Backen, Braten und Frittieren. Auch Mayonnaise und milde Vinaigretten gelingen damit garantiert. Weil es geschmacks- und geruchsneutral ist, unterstreicht es den Geschmack von frischen Zutaten perfekt.

Aus kaltgepresstem Rapsöl lässt sich bestens ein köstliches Pesto herstellen; es schmeckt im kräftigen Dressing zum frischen Salat oder in Marinaden und Dips ebenso hervorragend. Für warme Gerichte sollten Sie es aber besser nicht verwenden – hohe Temperaturen verträgt es nicht und nimmt einen unangenehmen Geschmack an.

Übrigens: Auch für Kuchen und Gebäck dürfen Sie getrost zum – raffinierten – Rapsöl greifen; es macht die Backwaren sehr saftig und gibt eine schöne Farbe. Besonders Quark-Öl-Teige, Hefeteige und Rührteige werden damit zum Gedicht.

Nährwerte

Rapsöl besteht zu etwa 65 % aus den gesunden einfach ungesättigten Fettsäuren. Hinzu kommen 9 % Omega-3-, 20 % Omega-6-Fettsäuren und nur 6 % gesättigte Fette. 100 ml Rapsöl haben etwa 900 Kalorien und eine große Portion Vitamin E.

Lagerung & Aufbewahrung

Bewahren Sie Rapsöl unbedingt dunkel und kühl auf. Kommt es längere Zeit mit Licht und Luft in Berührung, wird es schnell ranzig. Geöffnete Flaschen halten so 1–2 Monate, ungeöffnete Exemplare können Sie ungefähr 1 Jahr lagern.

Qualität & Einkauf

Ob kaltgepresstes oder raffiniertes Rapsöl besser ist, darüber streiten sich die Geister. Am besten entscheiden Sie selbst, welches sich für Ihre Küche am besten eignet. Die Hauptinhaltsstoffe sollen in beiden Varianten ungefähr gleich stark vertreten sein.

Gesundheit & Wirkung

Die einfach ungesättigten Fettsäuren im Rapsöl wirken sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus: Sie senken das schlechte LDL-, nicht aber das gute HDL-Cholesterin und schützen so vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Vor allem der Anteil an Ölsäure ist innerhalb der einfach ungesättigten Fette sehr hoch. Sie stabilisiert und senkt den Fettgehalt im Blut.

Auch mit dem hohen Gehalt an Alpha-Linolensäure punktet Rapsöl: Diese essentielle Fettsäure kann unser Körper nicht selbst bilden – aber sie ist lebensnotwendig. Sie unterstützt die Hirnfunktion, hilft beim Aufbau der Netzhaut, beugt Entzündungen vor, fördert die Blutgerinnung und erweitert die Blutgefäße. Außerdem reguliert sie den Blutdruck und beugt somit Thrombosen, Herzinfarkten und Schlaganfällen vor.

Das Vitamin E im Öl schützt vor freien Radikalen, vorzeitiger Zellalterung und Arterienverkalkung. Vor allem im Babybrei soll Rapsöl sehr gut sein: Omega-3-Fettsäuren sorgen für eine gesunde Entwicklung des kleinen Gehirns, der Nerven und des Körpers. Allerdings sollten allergiegefährdete Babys nur Breis erhalten, die mit raffiniertem Öl zubereitet wurden.

Butter 

Butter

Produktname: Dt.: Butter; engl.: butter; frz.: beurre

Alles in Butter: Ob als feiner Brotaufstrich, im Kuchen oder in der Sauce – des Deutschen beliebtes Streichfett ist ein wahres Allround-Talent in der Küche. Schließlich gibt Butter den Speisen ein ganz besonderes Aroma.

Geschichte

Wann und wo genau Butter zuerst hergestellt wurde, ist nicht ganz klar. Wissenschaftler vermuten, dass die Erfindung des Streichfettes mit dem Beginn der Viehzucht einherging. Als älteste Darstellung von Butter gilt ein 5.000 Jahre altes Mosaik der Sumerer.

Sicher ist: Griechen und Römer in der Antike kannten Butter. Allerdings war das Olivenöl bei ihnen zum Kochen weiter verbreitet; darum aßen sie sie nicht, sondern nutzten sie für medizinische Zwecke.
Ab dem Mittelalter wurde Butter zu einem wichtigen Handelsgut, das in Töpfen und Fässern auch auf dem Seeweg transportiert wurde. Weil das wertvolle Streichfett schnell verdarb, kam es nur bei Festessen der Reichen auf den Tisch. Es wurde oft als krönender Gang, wie ein Dessert, serviert.

Kein Wunder – die Herstellung des Streichfettes war schließlich bis ins späte 19. Jahrhundert hinein schweißtreibend. Erst die Erfindung der Zentrifuge machte die Arbeit einfacher. Und mit der modernen Produktion wurde Butter bald für jeden erschwinglich.

Merkmale

Die typisch gelbe Farbe der Butter entsteht auf natürlichem Wege, wenn die Kühe auf der Weide grasen können. Gras enthält Carotinoide, die fettlöslich sind und sich im Milchfett der Butter anreichern.

Bekommen die Kühe kein Gras, sondern Kraftfutter oder Heu zu fressen, bleibt die Butter eher weiß.
So mancher Betrieb setzt – den Futterbedingungen angepasst – der Sahne in der Molkerei oder dem Futter der Kühe eine bestimmte Menge Beta-Carotin zu. So bekommt der Verbraucher das ganze Jahr über Butter mit der gleichen Farbe.

Diese Buttersorten gibt es in Deutschland:

  • Sauerrahmbutter wird aus mikrobiell gesäuertem Rahm hergestellt.
  • Süßrahmbutter macht man aus frischem, ungesäuertem Rahm. Sie schmeckt sahnig und mild.
  • Mildgesäuerte Butter heißt das Produkt, wenn erst die Butterkörner mit Milchsäurebakterien gesäuert werden. Der Vorteil: Die Buttermilch, die im Prozess entsteht, ist noch süß und kann besser vermarktet werden.
  • Die Produktpalette umfasst mittlerweile auch Butter mit anderen Zutaten wie Salz, Kräuter oder Knoblauch.

Außerdem gibt es Butter mit unterschiedlichem Fettgehalt:

  • Dreiviertelfettbutter, auch fettreduzierte Butter genannt, enthält 60–62 % Milchfett. Die Färbung mit Beta-Carotin ist üblich.
  • Halbfettbutter wird auch fettarme Butter genannt und darf einen Fettgehalt von 40–42 % haben. Auch diese Sorte wird meist mit Beta-Carotin gefärbt.
  • Andere fettreduzierte Buttersorten müssen den genauen Fettgehalt auf der Verpackung angeben.
Verwendung

Butter ist schon als Brotbelag sehr beliebt – nicht umsonst spricht man liebevoll vom „Butterbrot“. Vor allem Süßrahmbutter eignet sich allerdings auch bestens als Grundlage für köstliche Saucen, weil sie im Gegensatz zu Sauerrahmbutter nicht so schnell ausflockt.

Beim Backen ist Butter als Zutat für leckere Kuchen und Torten nicht wegzudenken. Beim Kochen können Sie z. B. Zwiebeln sehr gut damit anschwitzen. Zum Braten und Frittieren eignet sich Butter allerdings nicht, weil dabei zu hohe Temperaturen entstehen.

Frisches Gemüse kann sie ebenso ganz prima verfeinern. Und eine selbstgemachte Würzbutter ist immer ein Hit – nicht nur zu Gegrilltem! Verfeinern Sie sie beispielsweise mit Curry, Knoblauch, Kräutern, Nüssen, Pilzen, Pfeffer, Meersalz, Oliven …

Nährwerte

100 g Butter haben etwa 740 Kalorien. Der Fettgehalt von mindestens 82 % besteht zu etwa gleichen Teilen aus gesättigten und einfach ungesättigten Fettsäuren, ein kleiner Teil mehrfach ungesättigte Fettsäuren kommt allerdings auch darin vor. Daneben findet man geringe Mengen Mineralstoffe und Cholesterin – etwa 230 mg in 100 g Butter. Der Vitamingehalt schwankt je nach Art der Fütterung der Kühe – im Sommer ist er bei Weidekühen höher als im Winter.

Lagerung & Aufbewahrung

Kühl und dunkel aufbewahrt, wird Butter nicht so schnell ranzig. Achten Sie aber immer auf das Mindesthaltbarkeitsdatum. Sie lässt sich übrigens auch prima einfrieren und ist dann etwa 7 Monate lang genießbar.

Qualität & Einkauf

Butter darf nicht ölig, ranzig oder talgig schmecken, außerdem nicht krümelig oder schmierig sein.

Gesundheit & Wirkung

Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen, Diabetes, hohem Blutdruck oder hohem Cholesterinspiegel sollten besser auf Butter verzichten. Stattdessen bietet sich Diätmargarine für sie an. Aber auch gesunde Menschen sollten laut Experten nicht mehr als 20 g Butter pro Tag essen – das sind etwa 2 Teelöffel.

Weil gesättigte Fettsäuren insbesondere den schlechten LDL-Cholesterinwert erhöhen, gilt Butter bei so manchem als wenig gesundheitsfördernd. Allerdings haben einige der in Butter vorkommenden gesättigten Fettsäuren gar keinen Einfluss auf den Fettstoffwechsel und sind außerdem leicht verdaulich.

Generell kommt es auf die sonstige Ernährung an: Wenn auch viel Gemüse und Obst sowie Fisch auf dem Speiseplan steht, ist der Verzehr von Butter in Maßen unbedenklich.

Wacholder 

Wacholder

Produktname: Dt.: Wacholder; engl.: juniper; frz.: genévrier

Wacholder und Wildgerichte gehören einfach zusammen! Das kräftig aromatisch-würzige Aroma rundet den typisch herben Wildgeschmack perfekt ab. Doch auch als Heilmittel hat er richtig was zu bieten!

Geschichte

Zum Wacholder gibt es viele abergläubische, mystische und mythische Überlieferungen. Bereits in der Bibel wurde das Würzmittel erwähnt. Bei den Germanen war Wacholder hoch angesehen – der Wacholderbaum galt als Baum des Lebens und war ihnen heilig. Die Zweige wurden geräuchert, um bei Opferhandlungen und Totenverbrennungen böse Geister fernzuhalten.

Wacholder war schon früh ein beliebtes Heilmittel. Es half u. a. gegen Husten, Asthma, Blasenerkrankungen, Migräne und Hautkrankheiten. Im Mittelalter zur Zeit der Pest galt Wacholder durch seine fungizide und bakterizide Eigenschaft als Desinfektionsmittel: Krankenzimmer wurden ausgeräuchert, um das Ansteckungsrisiko zu vermindern.

Herkunft

Der Wacholderstrauch wächst vor allem in Heide- und Berglandschaften und ist in ganz Europa verbreitet. Hauptlieferanten sind Italien, Spanien und der Balkan.

Familie & Arten

Wacholder ist das einzige Gewürz, das der Gruppe der Nadelhölzer angehört.

Merkmale

Das baum- oder strauchförmige Gewächs trägt spitze 1–2 cm lange Nadeln und kleine, unscheinbare Blüten, die zu kugelförmigen Beeren heranreifen. Während einer Reifezeit von 3 Jahren verfärben sie sich von Grün in ein dunkles Blau. Vom Geschmack und Aussehen erinnern Wacholderbeeren an Pfefferkörner. Sie schmecken süßlich-würzig und leicht harzig-bitter.

Verwendung

Die reifen Beeren können frisch oder getrocknet, ganz oder gemahlen verwendet werden. Da Wacholder ein starkes Würzmittel ist, passt er perfekt zu herben Wildgerichten und zu Lamm-, Rind- sowie Schweinefleisch. Außerdem harmonisiert es hervorragend mit Sauer-, Rot- und Weißkraut, Rote Bete und Rüben. Wichtig: Wacholderbeeren immer sehr sparsam einsetzen.

Aus dem Großteil der Wacholder-Ernten werden jedoch Gin, Genever, Schnäpse und Liköre hergestellt.

Lagerung & Aufbewahrung

Wacholderbeeren verlieren schnell an Aroma. Daher sollten sie in gut verschlossenen Behältern dunkel und kühl aufbewahrt werden. So sind sie bis zu 3 Jahre haltbar.

Qualität & Einkauf

Grundsätzlich gilt: Würze und Aroma sind abhängig vom Gehalt der ätherischen Öle. Je südlicher der Wacholder wächst, desto kräftiger wird sein Aroma. Die Beeren weisen eine gute Qualität auf, wenn sie groß, rund und dick sind. Sie sollten eine tiefviolette Farbe aufweisen und leicht glänzen.

Gesundheit & Wirkung

Auch hier gilt, wie beim Würzen: Wacholder sparsam einsetzen. Denn Beeren und Blätter haben nicht nur eine starke Würzkraft, sondern werden in größeren Mengen auch als „gering giftig“ eingestuft. Richtig dosiert regt Wacholder den Appetit an und macht schwere Speisen verdaulicher. Bei Magen- und Darmerkrankungen lindert Wacholder die Beschwerden. Als Tee reinigt er das Blut und besitzt harntreibende Wirkung. Gewusst? Wacholder enthält eine große Menge Vitamin C.

Haselnuss 

Produktname: Dt.: Haselnuss; engl.: hazelnut; frz.: noisette

Was wäre ein Morgen ohne Nuss-Nougat-Creme? An dem Erfolg des süßen Brotaufstriches hat die Haselnuss großen Anteil. Aber nicht nur dabei macht sie eine gute Figur ...

Geschichte

Alte Aufzeichnungen besagen, dass die Haselnuss ihren Ursprung in der Türkei an der Schwarzmeerküste fand. Von dort aus ist sie nach Rom und Griechenland gebracht worden. Danach verbreitete sich die kleine Nuss überall. Schon 2838 v. Chr. wurde die Nuss in chinesischen Aufzeichnungen erwähnt.

Herkunft

Früher wurden Haselnüsse zwischen Europa und Kleinasien angebaut. Heute findet man sie größtenteils im Mittelmeerraum. Aber auch in den USA und in Deutschland gibt es die kleinen Nüsse.

Familie & Arten

Die Haselnuss gehört zur Gattung der Birkengewächse. Es gibt zwei sehr bekannte Haselnussarten – die Zellernuss und die Lambertsnuss.  Die Zellernuss wird in Deutschland angebaut und ist etwas bitter im Geschmack. Die Lambertsnuss hingegen ist süßer und wird überwiegend in der Türkei angebaut. 

Merkmale

Haselnüsse haben einen kräftig nussigen Geschmack und sind sehr aromatisch. Probieren Sie die Haselnüsse einmal geröstet – dabei entfalten sie ihr volles Aroma und schmecken intensiver. Die kleinen Nüsse wachsen an Bäumen, die bis zu fünf Meter hoch werden. 

Verwendung

Haselnüsse sind eine beliebte Zutat beim Backen. Gehackt oder als Ganzes verleihen sie Gebäck ein besonderes Aroma und mehr Biss. Außerdem sind sie Bestandteil von Nougat und vielen leckeren, süßen Brotaufstrichen. Genauso gut schmecken sie in Salaten oder als Snack für zwischendurch.

Die kleinen Nüsse werden nicht nur in der Küche verwendet, sondern auch in Kosmetika. Das Öl der Nuss findet sich zum Beispiel in Masken, Shampoos und Lotionen.

Nährwerte

Die Haselnüsse enthalten je 100 Gramm 650 Kalorien, 60 % Fett, 16 % Eiweiß und 6 % Kohlenhydrate.

Sie liefern viele ungesättigte Fettsäuren, Vitamin B1, Biotin Folsäure und Vitamin E. 

Lagerung & Aufbewahrung

Haselnüsse sollten möglichst dunkel, trocken und kühl gelagert werden. Am besten knacken Sie die Schale der Nüsse erst kurz vor der Verwendung, da sie sonst aufgrund ihres hohen Fettgehaltes schnell Gerüche aus der Umgebung aufnehmen. Bei richtiger Lagerung halten sich die Nüsse ungeschält mehrere Monate. Die geschälte Nuss sollten Sie innerhalb von vier Wochen verbrauchen. 

Qualität & Einkauf

Beim Kauf von ganzen Nüssen ist es wichtig, dass sie sauber und unverletzt sind. In keinem Fall zu muffig riechenden oder verfärbten Exemplaren greifen. 

Bei gemahlener, gehackter und gehobelter Ware können Sie dem Mindesthaltbarkeitsdatum vertrauen – ist es noch aktuell, brauchen Sie also keine Bedenken bezüglich Geruch, Geschmack, Farbe und Nährstoffe haben. 

Gesundheit & Wirkung

Das enthaltene Vitamin B1 ist wichtig für den Energiestoffwechsel und das Biotin ist für den Erhalt der Haut nützlich.
Haselnüssen wird nachgesagt, dass sie Muskelkrämpfe, Harnwegserkrankungen oder Durchfall entgegenwirken. Außerdem sollen die Öle der Haselnuss das Herz- Kreislaufsystem stärken und Krebs oder einem Herzinfarkt vorbeugen. 

Pistazie 

Pistazie

Produktname: Dt.: Pistazie; engl.: pistachio; frz.: pistache

Pistazien schmecken nussig und leicht süßlich und sind vor allem eines: gesund. Doch um die leckere Steinfrucht zu genießen, muss sie erst einmal aus ihrer Schale geknackt werden. Meist werden Pistazien bei uns gesalzen und geröstet angeboten, als Zutat in Pralinen oder bei der Zubereitung von Hauptgerichten.

Geschichte

Der Ursprung der Pistazie liegt im Nahen Osten. In Vorderasien wachsen Pistazienbäume auch heute noch wild und werden dort seit der Antike geschätzt. Damals galt die Steinfrucht als Speise der Könige. Einer Legende nach soll die Königin von Saba die Pistazie geliebt haben und verbot dem einfachen Volk den Genuss. Im 1. Jahrhundert n. Chr. soll Kaiser Vitellius die Nuss in Rom eingeführt haben. Dort genoss sie den Ruf eines Heilmittels. In den 1880er Jahren importierten Einwanderer diese schließlich nach Amerika.

Herkunft

Die Pistazie wird seit mehreren 1000 Jahren geschätzt. Ihre Heimat hat die Nuss in vorderasiatischen Ländern wie Afghanistan und dem Iran. Der Iran beansprucht heutzutage sogar 50 Prozent der globalen Produktion für sich und ist somit das wichtigste Anbauland des kleinen Leckerbissens. Daneben wird die Pistazie u.a. in Ländern wie Italien, Syrien, Türkei, China und Griechenland angebaut.

Familie & Arten

Pistazienbäume gehören zur Familie der Sumachgewächse. Die Bäume wachsen auf bis zu zehn Metern an. Dabei gedeihen die Pistazien als Trauben mit zehn bis 25 nebeneinanderliegenden Früchten, vergleichbar mit wachsenden Weinbeeren. Jedoch bringt nicht jeder Baum Pistazien hervor. Nur der weibliche Baum sorgt alle zwei Jahre für ausgiebige Ernte. Die Pistazie ist eine Steinfrucht und keine Nussfrucht im botanischen Sinne.

Merkmale

Wenn die Pistazie reif wird, verfärbt sich die Haut des Fruchtfleisches rot. Der hellgrüne Kern wird größer und die harte Schale platzt entlang der Mittelnaht auf. Diese werden auch „gespaltene Pistazien“ genannt. Bei „ungespaltenen Pistazien“ ist die Nuss nicht richtig reif geworden. Bei uns werden sie überwiegend gesalzen und geröstet verzehrt. Jedoch sollte man vor verdorbenen Pistazien die Finger lassen. Diese können krebserregende Aflatoxine enthalten.

Verwendung

Ganz oder gehackt – besonders in der Küche eignen sich die kleinen Geschmackswunder vorzüglich. Dort verfeinern sie u.a. Fleischterrinen, Saucen, Füllungen oder sogar Speiseeis. Doch auch geröstet und gesalzen sind sie ein beliebter Snack für Zwischendurch.

Nährwerte

Pistazien sind gesund und nahrhaft, aber auch sehr kalorienreich. 100 g bringen es auf 518 Kilokalorien. Sie bestehen zu gut 50 Prozent aus ungesättigten Fettsäuren und 20 Prozent aus Eiweiß. Zudem enthalten Pistazien viele Vitamine und Mineralstoffe. Zu ihren Inhaltsstoffen zählen u.a. Vitamin B, Vitamin E, Pro-Vitamin A, Calcium, Magnesium und Natrium. Auch der Anteil von Kalium und Eisen ist hoch und die enthaltenen Ballaststoffe sind gut für die Verdauung.

Lagerung & Aufbewahrung

Geschälte Pistazien sollten immer kühl gelagert und vor Feuchtigkeit geschützt werden, da sie sonst verderben und giftige Schimmelpilze bilden. Im Kühlschrank halten sie sich bis zu vier Wochen. Ungeschälte Pistazien sind bei gleicher Lagerung einige Monate haltbar.

Qualität & Einkauf

Pistazien können mit und ohne Schale eingekauft werden, sowie geröstet, gesalzen oder unbehandelt. Dabei gilt besonders: Je grüner desto qualitativ hochwertiger. Jedoch sollte der Preis eine untergeordnete Rolle spielen. Wichtiger ist das Herkunftsland. Niedrige Preise können auf eine zu hohe Belastung mit schädlichen Aflatoxinen hinweisen. Die Kontrollen zur Vermeidung dieser sind teuer.

Gesundheit & Wirkung

Der tägliche Verzehr der kleinen Nüsse ist gut für die Gesundheit. Pistazien haben einen wertvollen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Diese können vor einem zu hohen Cholesterinwert und Herz-Kreislauf Erkrankungen schützen. Als Phosphorlieferant stärken Pistazien – zusammen mit Calcium - Zähne und Knochen. Außerdem beugen Pistazien Krebserkrankungen und Magen-Darm-Beschwerden vor.

Kresse 

Kresse

Produktname: Dt.: Kresse; engl.: cress; franz.: cresson

Das weltbekannte Naturheilmittel gibt nicht nur vielen Gerichten einen besonderen Kick, sondern auch eine ordentliche Portion Gesundheit mit auf den Weg.

Geschichte

Experten vermuten, dass römische Soldaten die Kresse nach Mitteleuropa gebracht haben. Man benutzte sie als frisches Salat- und Gewürzkraut.

Herkunft

Ursprünglich stammt Kresse aus Persien, Süd- und Mittelamerika, West- und Zentralasien. Dort wächst Kresse auch heute noch wild.

Familie & Arten

Es gibt viele Arten der Kresse. In der Küche werden hauptsächlich Gartenkresse, Brunnenkresse und Kapuzinerkresse verwendet.

  • Gartenkresse: Sie ist überall im Handel erhältlich, weil sie das ganze Jahr kultiviert werden kann. Sie stammt ursprünglich aus West- oder Zentralasien, wo sie bis heute wild vorkommt. Sie hat einen pikanten Geschmack. Die Pflanze wird bis zu 60 cm groß und blüht von Juni bis August. Sie hat auch eine verdauungsfördernde, antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung. Außerdem regt sie den Appetit an und fördert die Bildung der Blutkörperchen. 
  • Brunnenkresse: Im Volksmund wird Brunnenkresse oft Bauch- oder Wasserkresse genannt. Für ihr Wachstum braucht das Kraut eine Menge Wasser, da es in der freien Natur die Nähe von Flüssen, Bächen und Teichen bevorzugt. Die Pflanze wird bis zu 80 cm hoch und hat große, rundliche Blätter. Sie blüht zwischen Juni und September. Brunnenkresse enthält viele Vitamine, z. B. Vitamin A und C. Außerdem bringt sie wichtige Mineralstoffe wie Kalium und Kalzium mit. Am besten schmeckt Brunnenkresse frisch. 
  • Kapuzinerkresse: Sie gehört zu den Kapuzinerkressengewächsen. In Deutschland wird sie häufig als Zierpflanze verwendet. Die Blätter sind kreisrund und die Blüten groß, gelb, orange oder rot. Der Geschmack der Kapuzinerkresse ist sehr scharf. Bei dieser Kressenart kann man sowohl die Blätter als auch die Blüten und die Knospen essen.
Merkmale

Die Triebe der Kresse erreichen eine Wuchshöhe von bis zu 60 cm. Ihre Blüten haben eine weiße bis rosa Färbung, die Blätter sind zart, klein und grün. Sie sind 1-jährige Pflanzen und sehr krautig.

Brunnen- und Gartenkresse schmecken würzig-pikant und angenehm scharf. Man isst nur den oberen Teil, der direkt an der Pflanze abgeschnitten wird. Besonders im Winterhalbjahr ist Kresse sehr beliebt, da es sonst nicht viel Grünes gibt.

Durch die leichten Anbaumöglichkeiten ist Kresse oft in Küchen zu finden. Die einfachste Methode, Kresse anzubauen: Die Samen einfach auf einem feuchten Küchentuch aus Papier in einer Schale oder einem Teller verteilen.

Kresse, die im Freiland angebaut wird, sollte einen Reihenabstand von 15 cm haben. Die Samen sollten nur angedrückt, aber nicht in die Erde gedrückt werden.

Verwendung

Heutzutage verzehrt man Kresse meistens als Keimling. Man benutzt das Kraut oft zum Würzen, dabei schneidet man es mit einer Schere direkt auf die Speise. Es lässt sich in Kartoffelsalat, Aufstrich, Kartoffelsuppe oder pfannengerührtem Gemüse servieren.

Klein geschnitten schmeckt das Kraut auch auf dem Butterbrot. Manchmal werden die geschlossenen Knospen und die unreifen Früchte als Ersatz für Kapern verwendet. Die Blüten dekorieren viele Speisen.

Nährwerte

Kresse hat besonders viel Vitamin C, das schon 1/3 des täglichen Bedarfs deckt. Außerdem enthält sie Kohlenhydrate, Eiweiß, Mineralstoffe, Kalzium, Kalium, Phosphor und Eisen. Zudem bringt sie reichlich Provitamin A, Vitamin B1, B2, B6 und C mit.

Lagerung & Aufbewahrung

Geschnittene Kresse ist nur 1 Tag gekühlt haltbar. Ungeschnitten im Karton und feucht, bleibt sie 2–3 Tage frisch.

Qualität & Einkauf

Im Handel bekommt man Kresse meistens im Karton, sodass man sie sofort ernten kann. Beim Kauf unbedingt darauf achten, dass die Kresse dunkle und große Blätter hat – dann ist die Ware frisch. Von matten oder gelblichen Exemplaren sollten sie lieber die Finger lassen.

Gesundheit & Wirkung

Durch den hohen Vitamin-C-Gehalt schützt Kresse vor Erkältungen. Außerdem wirkt sie appetitanregend. Kresse fördert auch die Blutbildung und hilft gegen Frühjahrsmüdigkeit. Man sagt zudem, dass Kresse bei Haarausfall und Kopfschmerzen wirksam ist.