Milchalternativen

Auswahl, Einsatzmöglichkeiten und Vorteile

Milchalternativen die glücklich machen

Für Veganer oder Menschen mit einer Laktose-Unverträglichkeit ist es heute selbstverständlich, im Supermarkt ans Kühlregal zu treten und Alternativen zur Kuhmilch zu finden. Tischgäste erwarten ebenfalls, eine passende Auswahl serviert zu bekommen. Bieten Sie Ihren Gästen diesen Service! Milchalternativen haben für die Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung nämlich etliche Vorteile, wenn es darum geht, Allergiker oder Menschen mit Unverträglichkeiten bzw. Veganer zu versorgen. Wir informieren Sie über das Thema und stellen Ihnen die gängigsten Alternativen zur altbekannten Kuhmilch vor, denn es gibt weit mehr als Soja.

Alternative mit Tradition

Milchalternativen sind keine Erfindung der Neuzeit. Getränke aus Mandeln wurden bereits im Mittelalter getrunken. In Asien hat es eine lange Tradition, aus Reis oder Soja milchähnliche Getränke herzustellen und zu verzehren. Diese Getränke werden für uns heute wichtiger denn je, denn die Anzahl der Kunden, die an einer oder mehreren Allergien leiden, steigt stetig. So ist eine Getreide- oder Nussalternative zum Sojadrink eine Option für Soja-Allergiker.

Das Aussehen und die Konsistenz der Alternativen kommen der Kuhmilch meist nahe. Geschmacklich unterscheiden sie sich allerdings, was kein Nachteil sein muss.

Vorteile der Drinks

  • 100 % pflanzlich, also vegan
  • frei von tierischen Fetten
  • kein Cholesterin
  • glutenfrei (außer Hafermilch)
  • laktosefrei
  • frei von Kuhmilcheiweiß

Verwendung

Die Verwendungsmöglichkeiten für die Alternativen sind nahezu unbegrenzt. Ihre Popularität liegt nicht zuletzt darin, dass sie Geschmacksvielfalt und Abwechslung in die Küche bringen – egal ob im Müsli, Kuchen, bei pikanten Gerichten, wie Aufläufen oder Quiches, bei Desserts oder auch im Kaffee. Moderne Milchalternativen lassen sich auch für die Milchschaumherstellung verwenden. Ein Vorteil von Sojamilch: Sie enthält Lezithine, somit kann sie als Bindemittel wirken, z. B. bei veganen Pfannkuchen.

Einkauf und Gesundheit

Beim Einkauf sollte man darauf achten, dass ausdrücklich kein genmanipuliertes Soja verwendet wird und dass kein zusätzlicher Zucker enthalten ist. Hafermilch z. B. hat einen sehr hohen Kohlenhydratanteil, der oft nicht nur aus dem Hafer, sondern auch aus dem zugesetzten Zucker resultiert. Auch weisen die meisten Milchalternativen keinen besonders hohen Gehalt an Kalzium auf – außer es wird extra zugesetzt.

Die in den Pflanzendrinks fehlenden oder nur gering enthaltenen notwendigen Nährtoffe wie Kalzium, Jod, Vitamin B 12 und Riboflavine sollten von Menschen, die auf Kuhmilch verzichten, durch angereicherte Pflanzendrinks oder durch den gezielten Verzehr anderer Lebensmittel aufgenommen werden. Achten Sie außerdem darauf, dass wenig Emulgatoren und Stabilisatoren verarbeitet sind.

Keine Milch

Die Alternativprodukte dürfen den Namen Milch nicht verwenden, obwohl sie natürlich umgangssprachlich so genannt werden. Das europäische Lebensmittelrecht reserviert nach §2 der Milchverordnung nämlich den Begriff Milch für „das durch ein- oder mehrmaliges, tägliches Melken gewonnene, unveränderte Eutersekret von zur Milchgewinnung gehaltenen Kühen." Die Milch anderer Tiere muss mit dem Namenszusatz des Tieres gekennzeichnet werden, z. B. Ziegenmilch.

Die Milchalternativen werden außerdem im Gegensatz zu Kuhmilch nicht subventioniert. Sie werden mit einem Steuersatz von 19% statt mit 7% besteuert, somit ergibt sich ein höherer Preis.

Sojadrink

Dies ist die älteste und verbreitetste Alternative zur Kuhmilch. Sojadrink wird immer öfter als Bioprodukt und neuerdings auch ohne Zucker angeboten. Von China aus verbreitete sich das Getränk mit dem leicht süßlichen Geschmack. Im Laufe der Jahre wurde der Geschmack optimiert. Die Masse, die beim Pressen von Soja zu Sojaöl entsteht, wird mit Wasser aufgekocht: So entsteht Sojadrink. Er hat ungefähr so viel Eiweiß wie herkömmliche Milch. Kuhmilch lässt sich in den meisten Rezepten durch Sojadrink ersetzen.

100 ml Sojadrink enthalten durchschnittlich 38 Kcal, 3 g Eiweiß, 1,8 g Fett und 2,5 g KH, bei der ungesüßten Variante nur 0,2 g KH.

Haferdrink

Hafer wird leider immer seltener angebaut. Dabei ist Hafer sehr gesund. Besonders hervorzuheben ist die cholesterinsenkende Wirkung. Für Haferdrink werden die Haferkörner von den Spelzen befreit, mit Wasser gemischt und dann gemahlen. Anschließend kommen noch etwas Pflanzenöl, evtl. Süßungsmittel und ein wenig Speiseöl hinzu. Haferdrink hat einen relativ hohen Kohlenhydratanteil. Er wird inzwischen auch ohne zusätzliche Süßung angeboten. Haferdrink eignet sich besonders für Frühstücks-Rezepturen, Smoothies oder für Suppen, Saucen und Gemüsespeisen.

100 ml Haferdrink enthalten durchschnittlich 45 Kcal, 1 g Eiweiß, 1,5 g Fett und 6,5 g KH.

Mandeldrink

Mandeldrink soll seinen Ursprung in Spanien und Portugal haben, wo man auch heute noch Mandeln anbaut. Auch während der Fastenzeit im Mittelalter wurde er geschätzt. Die Mandelkerne werden in Wasser eingeweicht und dann solange passiert, bis eine weiche Masse entsteht. Durch den leichten Mandelgeschmack eignet sich der Mandeldrink für Eis, Müsli oder Michshakes bzw. Kuchen und Torten. Er hat relativ wenig Eiweiß und Kohlenhydrate. Untersuchungen haben gezeigt, dass Mandeldrink besonders gut für Kinder geeignet sein kann, die an Allergien und Unverträglichkeiten gegenüber Tiermilch leiden.

100 ml Mandeldrink enthalten durchschnittlich 25 Kcal, 0,5 g Eiweiß, 1,1 g Fett und 3 g KH.

Reisdrink

Vollkornreis wird mit Wasser vermischt, gekocht und gemaischt. Dabei wird die natürliche Stärke aus dem Reis in Zucker umgewandelt. Anschließend wird die Mischung mit Pflanzenöl versetzt. Evtl. kommen noch Salz oder Zucker hinzu. Reisdrink enthält kaum Eiweiß, aber viele Kohlenhydrate. Diese liefern schnelle Energie, z. B. beim Frühstück als Kakao oder für Kinder und Sportler nach der Bewegung in einem Smoothie.

100 ml Reisdrink enthalten durchschnittlich 49 Kcal, 0,1 g Eiweiß, 1 g Fett und 10 g KH, in der ungesüßten Variante 0,2 g KH.

Kokosdrink

Ein wesentlicher Bestandteil in der asiatischen Küche! Allerdings gibt's einen Unterschied zwischen Kokosdrink in Dosen und Kokosdrink in Kartons: Der Drink in Dosen hat einen hohen Fettgehalt und wird gern für Currys oder Suppen verwendet. Kokosdrink im Getränkekarton dagegen wird stärker mit Wasser verdünnt und manchmal auch mit Vitaminen angereichert. Der perfekte Milchersatz in Kaffee, Milchshakes und für Cerealien! Wegen des hohen Wasseranteils hat Kokosdrink im Karton nicht nur weniger Fett und weniger Kalorien, sondern auch einen relativ niedrigen Proteingehalt.

100 ml Kokosdrink haben durchschnittlich 20 Kcal, 0,1 g Eiweiß, 0,9 g Fett und 2,7 g KH.