Das Fleisch der Zukunft?
Burger & Co. gibt es jetzt auch bald aus der Petrischale

Vegetarische Ernährung der Megatrend des Jahrzehnts? Nein – es ist viel mehr als das: Für diejenigen, die sich fleischlos ernähren, ist es eine Lebenseinstellung, die durch und durch gelebt wird. Immer mehr Menschen schließen sich dieser Ernährungsweise an – laut Studien kommen pro Tag etwa 2.000 Vegetarier hinzu ...
Genau das nahmen viele Wissenschaftler zum Anlass, um sich mit der Züchtung von Fleisch in Petrischalen zu beschäftigen.

Im Jahre 2013 ...
… machte der Professor Mark Post von der Universität Maastricht den wichtigsten Schritt in Richtung Labor-Fleisch: Er präsentierte den ersten Burger aus der Petrischale. Dafür wurden einem Rind Stammzellen entnommen und diese zu Muskelfasern herangezüchtet. Die Kosten beliefen sich damals auf stolze 250.000 Euro. Doch der horrende Preis machte die Neuheit keinesfalls wettbewerbsfähig. Deshalb tüftelte der Initiator weiter: Nach knapp 2 Jahren ging der Erfinder eine Kooperation mit dem Start-up-Unternehmen Mosa Meat ein. Zusammen konnten sie den Preis vorerst auf ca. 70 Euro senken; 2017 belief sich er sich nur noch auf 10 Euro. Ein großer Schritt in Richtung Zukunft war also getan.
Derzeit arbeitet Post an der Verfeinerung des Geschmacks und der Qualität des Produkts. Dabei spielt auch die Kosteneffizienz eine große Rolle, denn nur wenn das Fleisch günstig ist, kann es sich auf dem Markt etablieren.

Normalität im Jahre 2030?
Ob sich das Fleisch aus der Petrischale durchsetzt, weiß niemand genau. Zwar haben schon viele Investoren, wie beispielsweise Google-Gründer Sergey Brin, das Projekt unterstützt, doch die Produkte müssen auch im Geschmack und im Aussehen die Konsumenten überzeugen. Das ist nicht einfach, denn der Standard der heutigen Fleischprodukte ist hoch: Die Konsumenten erwarten hohe Qualität, feinsten Geschmack und maximale Saftigkeit. Dazu ist herkömmliches Fleisch schon seit Urzeiten ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung.