Waren's wirklich die Schweizer?

Käsefondue

Das Nationalgericht der Schweizer: Nirgendwo sonst steht das Käse-Fondue so hoch auf der Hit-Liste wie in der Schweiz. Bei eisiger Kälte beglückt es jedoch nicht nur die Gaumen der Schweizer, sondern auch die der Europäer. Kein Wunder, denn es ist ein wahrer Genuss: Die Kombination aus verschiedenen würzigen Käse-Sorten, Wein und Kirschwasser bringen so manche Geschmacksnerven auf Kurs. Der Begriff "Fondue" stammt übrigens aus dem Französischen und bedeutet so viel wie "geschmolzen". Um das perfekte Käse-Fondue zuzubereiten, sollten Sie Ihren Käse unbedingt vor dem Schmelzen reiben, denn nur so erlangt er die optimale Konsistenz. Außerdem schmilzt der Käse schneller und verbindet sich zügiger mit dem Wein. Und natürlich: "Gut Ding will Weile haben" – auch wenn das ständige Rühren mühselig ist, zahlt es sich am Ende aus. Ihre Gäste werden es lieben!

 
Mönch

Wer es erfunden hat ...

... bleibt leider ein ungelöstes Rätsel. Zwar ist es das Nationalgericht der Schweizer, jedoch ranken sich um die Erfindung mehrere Geschichten. Schon die alten Griechen kannten ein ähnliches Gericht. Im 11. Gesang von Homers Odyssee wird ein Fondue-ähnliches Gericht erwähnt. Im 18. Jahrhundert soll es schon in der ganzen Welt verbreitet gewesen sein: Von Paris über London bis hin nach Brüssel.

Einer weiteren Erzählung nach, hatten Mönche ihre Finger im Spiel. Sie durften in der Fastenzeit keine feste Nahrung serviert bekommen. Schlau wie die Schweizer sind, haben sie den Käse einfach geschmolzen – so war keine Fastenregel gebrochen und die Mönche wohl gesättigt.

Die nächste Legende besagt, dass das Käsefondue von den Sennen erfunden worden sein soll. Sie hatten lediglich Brot und Käse als Lebensmittel zur Verfügung und probierten die unterschiedlichsten Kombinationen der zwei Nahrungsmittel aus – das Ergebnis war das Käse-Fondue.

Das erste deutsche Rezept wurde 1699 erwähnt: Es stammt aus dem Kochbuch der Züricherin Anna Maria Gessner, wo es heißt: "Thu ein halb glässlin voll wein in ein blatten und die glutpfann und thu geschabten oder zerrinnen feissen alten käss darein und lass ihn im wein kochen, biss er gantz zergangen und man den wein im kusten nit mehr gespürt."

1955 war es dann soweit: Das erste Fertig-Fondue von der Firma "Zingg AG" kam auf dem Markt. Zwischen 1970 und 1980 wurde das Käse-Fondue dann so richtig populär: Der Werbeslogan "Fondue isch guet und git e gueti luune" (Fondue find ich gut und macht gute Laune, FIGUGEGL) brachte dem Käse-Fondue viele neue Liebhaber. In jeder Schweizer Käserei konnte man Käse-Fondues für einen kleinen Betrag mieten. 

Wo das Käse-Fondue wirklich herkommt, weiß keiner so wirklich. Aber eins steht fest: Nicht nur die Schweizer lieben es, wir tun es auch!