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CHEFS VALUE Fach-Insights Wirtschaftlichkeit 360° Nachhaltigkeit

360° Nachhaltigkeit

Warum ein nachhaltiges Erfolgsmodell mehr ist als nur „Bio & Grün“

Nachhaltigkeit – selten war ein Begriff so präsent, so strapaziert und gleichzeitig so missverstanden. Nach der Pandemie erlebte das Thema Nachhaltigkeit in der Außer-Haus-Verpflegung einen regelrechten Hype. Viele Betriebe investierten euphorisch in Bio-Produkte, regionale Lieferketten oder energiesparende Technologien. Doch inzwischen hat sich die Anfangseuphorie gelegt – ohne dass das Thema an Relevanz eingebüßt hat. Gründe dafür sind unter anderem die Verschiebung gesetzlicher Vorgaben zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, teure Investitionen, die hohen Kosten für kleinere und mittelständische Betriebe und der allgegenwärtige Personalmangel. So rücken andere Themen in den Vordergrund – und am Ende bleibt oft nur eines im Fokus: die Kosten. 

Dabei lohnt es sich, innezuhalten und den Blick zu weiten. Denn Nachhaltigkeit ist kein „grünes Zusatzprojekt“, sondern ein strategisches allumfassendes Erfolgskonzept – und genau das kann der Schlüssel sein, um die Zukunftsfähigkeit der Branche zu sichern. Wie Sie sich rundum nachhaltig aufstellen? So geht’s: 

SDGs, Nachhaltigkeitsziele

Weg vom „grünen Image“ – hin zu einem 360°-Ansatz

Noch immer wird Nachhaltigkeit in den Betrieben fast ausschließlich mit ökologischen Themen verbunden: Bio, Umweltfreundlichkeit, Abfalltrennung, Einsatz regionaler Zutaten und Energieeffizienz. Das ist wichtig, aber greift zu kurz. Ein Blick auf die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) verdeutlicht, wie ganzheitlich das Konzept gedacht ist:

  • 9 Ziele betreffen die soziale Dimension – Gesundheit, Bildung, Chancengleichheit, Arbeitsbedingungen.
  • 4 Ziele widmen sich der Ökologie – dazu gehören Klimaschutz, Landschaftsbau und Gewässer/Meeresschutz.
  • 4 Ziele beziehen sich auf wirtschaftliche Stabilität und Entwicklung – wie ein nachhaltiger Konsum und eine Produktion in nachhaltigen Städten.

Was versteht man also unter Nachhaltigkeit? 

Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur „grün“ zu sein – und ist somit nicht nur ein ökologisches, sondern vor allem ein ganzheitliches Erfolgsmodell. Sie bedeutet, ökologische, ökonomische und soziale Faktoren zu verbinden und damit ein stabiles Fundament zu schaffen.

Was 360°-nachhaltige Prozesse ausmacht

Nachhaltigkeit bedeutet: Risikominderung UND Zukunftsfähigkeit. Wer „Nachhaltigkeit“ richtig versteht, sieht sie nicht als Pflicht, sondern als Investition in ein langfristig erfolgreiches Geschäftsmodell. Gerade in unsicheren Zeiten können nachhaltige Prozesse ein Unternehmen krisenfester machen. Dazu gehören: 

  • Prozesse zukunftsfähig gestalten: Abläufe neu denken, digitalisieren und mit Unterstützung von neuester Technik zukunftsfähig gestalten, statt kurzfristige Strohfeuer zu entzünden. 
  • Attraktivität als Arbeitgeber steigern: Maßnahmen hierfür sind eine faire Bezahlung, verlässliche Arbeitszeiten, Weiterbildungsangebote und ein wertschätzendes Betriebsklima. 
  • Sparsamer Umgang mit Ressourcen: Die Energie- und Ressourcenkosten schwanken stark. Wer sparsamer wirtschaftet, senkt nicht nur Ausgaben, sondern wird unabhängiger von Preissprüngen und minimiert so Risiken. 
  • Gäste, Bewohner:innen und Patient:innen erwarten Authentizität: Nachhaltigkeit wird zunehmend zur Erwartungshaltung – nicht nur bei jungen Zielgruppen, sondern auch bei Geschäftsreisenden oder Familien. 

So gesehen ist Nachhaltigkeit kein Kostenfaktor, sondern eine Strategie der Zukunftsfähigkeit und Risikominimierung. So entsteht ein Betrieb, der nicht nur ökologisch „grün“ ist, sondern auch ökonomisch stark und sozial überzeugend – und damit die Attraktivität für Gäste, Bewohner:innen, Patient:innen und Mitarbeitende erhöht.

soziale Nachhaltigkeit

Soziale Nachhaltigkeit: Fachkräfte gewinnen und binden

Kaum eine Branche kämpft so stark mit dem Fachkräftemangel wie jene der Außer-Haus-Verpflegung. Eine hohe körperliche Belastung, unregelmäßige Arbeitszeiten und teilweise geringe Löhne prägen das Branchenimage – und schrecken viele Talente ab. Soziale Nachhaltigkeit setzt genau hier an – Sie stellt den Menschen in den Mittelpunkt und schafft Rahmenbedingungen, die Motivation, Gesundheit und Zufriedenheit fördern. 

Bausteine sozialer Nachhaltigkeit: 

  • Faire Bezahlung und transparente Entwicklungschancen 
  • Planbare Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen durch digitale Tools und klare Prozesse 
  • Wertschätzung im Team statt hoher Fluktuation und kurzfristiger Aushilfen 
  • Angemessene Mitarbeitendenverpflegung  

Ein nachhaltig geführter Betrieb denkt über den Tag hinaus. Er zeigt: Hier geht es nicht nur ums Geschäft, sondern um Zukunft, Gemeinschaft und Beständigkeit. Ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, ist heute einer der wichtigsten Wettbewerbsfaktoren. 

Nachhaltigkeit auf dem Teller: Ernährung als Zukunftskonzept

Auch im Angebot für die Tischgäste kann Nachhaltigkeit gelebt werden. Die klassische, fleischlastige Küche verliert zunehmend an Strahlkraft. Immer mehr Menschen wünschen sich leichte, gesunde, frische Alternativen – Bowls, saisonale Highlights und regionale Produkte.

Das bedeutet nicht, dass Fleisch von der Speisekarte verschwinden muss. Aber es geht um ein Umdenken: weniger Masse, mehr Klasse. Weniger Überproduktion, mehr Saisonalität. Weniger Verzicht, mehr Genuss. Ein solches Angebot ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch ökonomisch klug:

  • Weniger Wareneinsatz durch effizientere Kalkulation.
  • Höhere Zufriedenheit der Gäste, Bewohner:innen und Patient:innen, die bewusster konsumieren.
  • Positionierung als moderner, zukunftsorientierter Betrieb.

So wird das Speisenangebot selbst Teil einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie.

Digitalisierung Großküche

Digitalisierung als Wirtschaftstreiber

Oft wird übersehen, dass Digitalisierung und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen:

  1. Digitale Lösungen rund um die Verpflegung optimieren und vereinfachen Abläufe
  2. Systemisch und smarte Küchenprozesse erlauben die Entkoppelung von Produktions- und Servicezeiten und bieten hierüber ein attraktives Arbeitszeitenmodell 
  3. Smarte Systeme reduzieren Energieverbrauch im Betrieb
  4. Digitale Bestellsysteme im Einkauf vermeiden Überproduktion und Food Waste

Wer Prozesse digitalisiert, gewinnt Zeit, spart Kosten – und macht den Betrieb effizienter. Auch das ist gelebte Nachhaltigkeit.

Das Wissen auf einen Blick: So wird Nachhaltigkeit zur Erfolgsformel

Die Hotellerie, Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung stehen an einem Wendepunkt. Nachhaltigkeit wird dabei zum Schlüssel, um Zukunftsfähigkeit und wirtschaftlichen Erfolg miteinander zu verbinden. Wer Nachhaltigkeit nicht nur als reines „Ökothema“, sondern als allumfassende Zukunftsstrategie begreift, legt den Grundstein für Erfolg: 

  • ökologisch, durch ressourcenschonendes Wirtschaften, Abfallvermeidung und Energieeffizienz. 
  • ökonomisch, durch effiziente Prozesse, stabile Kostenstrukturen und vorausschauendes Risikomanagement. 
  • sozial, durch faire Arbeitsbedingungen, gelebte Wertschätzung und die Förderung engagierter Mitarbeitender. 

Genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt, Nachhaltigkeit neu zu denken: 
Nicht als Kostenfaktor, sondern als Motor für Resilienz, Attraktivität und unternehmerische Stärke. So wird sie zur echten Zukunftsformel einer Branche, die Verantwortung lebt und Chancen nutzt. 

Sarah Knuplez
Ich bin Ihre Expertin, wenn Sie...
Sarah Knuplez

Expertin für Nachhaltigkeit

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