5 vegane Gästetypen und wie Sie ihre Wünsche erfüllen
Tierwohl, Gesundheit, Umweltschutz – die Gründe, aus denen sich Menschen vegan ernähren, sind vielfältig. Um die richtigen Speisen anzubieten und das Marketing Ihres Betriebes in Sachen „vegan“ voranzubringen, sollten Sie sich mit den Motiven für eine vegane Ernährung vertraut machen. Lernen Sie Ihre veganen Gäste in diesem Artikel noch besser kennen und erfahren Sie, wie Ihr Angebot sie voll und ganz überzeugt!
Vegan – auf dem Weg aus der Nische
2020 bezeichneten sich laut der Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse 1,13 Millionen Deutsche als Veganer. Das waren ganze 180.000 Personen mehr als ein Jahr zuvor, Tendenz steigend. Die Bedürfnisse veganer Gäste zu befriedigen und ihnen die gleichen Gaumenfreuden auf der Karte zu bieten, wie anderen Gästen, ist eine zentrale Zukunftsaufgabe für jeden Gastronomen. Denn das Potenzial dieser Zielgruppe ist schlicht zu groß, um sie mit einem tristen Salat „abzuspeisen“. Lassen Sie sich von den fünf veganen Gästetypen und ihren Bedürfnissen zu einer raffinierten Speisenauswahl inspirieren!
Typ Gesundheit: „Ich achte auf mich und mein Wohlbefinden“
Ernährung ist eine Quelle der Gesundheit und Selbstoptimierung, von der immer mehr Menschen bewusst Gebrauch machen. Besonders junge Frauen zwischen 20 und 35 Jahren legen einen Fokus auf gesunde Ernährung. Dieser Gästetyp bestellt vegan, weil er auf sein Wohlergehen, die Fitness oder das Körpergewicht achtet. Ein achtsamer Lifestyle mit bewussten Wellnessauszeiten sowie ein Sinn für Ästhetik zeichnen den gesundheitsbewussten Typen ebenfalls aus. Er ist offen gegenüber gesunden Food-Trends – von vegan bis vegetarisch, von lacto-ovo über paleo bis hin zu Low Carb. Für viele Gäste geht eine vegane Ernährung aber auch über den Lifestyle hinaus – und adressiert konkrete Ernährungsunverträglichkeiten, zum Beispiel Glutenunverträglichkeit oder Laktoseintoleranz.
So sprechen Sie den Typ Gesundheit an:
Zeigen Sie Ihre Wohlfühlküche! Wählen Sie für Ihre veganen Gerichte echte Vitaminlieferanten mit wenig Zucker aus. Verzichten Sie weitestgehend auf Zutaten mit Zusatzstoffen und Allergenen und machen Sie dies explizit deutlich – am besten schon außerhalb Ihres Betriebes. Marketing-Tipp: Denken Sie darüber nach, mit Influencern aus den Bereichen Health, Beauty oder Fitness zusammenzuarbeiten oder legen Sie beim Anrichten besonderen Wert auf eine optische Überraschung, die von den Gästen gerne über die sozialen Medien geteilt wird.
Schlüsselwörter für Ihr Marketing:
zuckerfrei, ohne Zusatzstoffe, healthy, gesund, fit, ausgewogen, energetisch, achtsam, bekömmlich, leicht, schlank, slow, feel good, Fitness, natürlich, Wellness, Power, Vollkorn, dynamisch, Wellbeing, Kraft, green, veggie, Sprossen, entschleunigend, Ruhe, Balance, Clean Eating
Typ Nachhaltigkeit: „Mir liegen Tierwohl und Umwelt besonders am Herzen“
Ein nachhaltiger Lebensstil wird immer selbstverständlicher – ganz besonders für die Generationen Y und Z, die für soziale Gerechtigkeit und ökologischen Wandel in den letzten Jahren verstärkt auf die Straße gegangen sind. Unter ihnen? Viele junge Frauen unter 35 Jahren, die über vegane Ernährung und pflanzliche Zutaten bestens informiert sind – und sie als Schlüssel zu einer umweltverträglicheren Lebensweise verstehen.
So sprechen Sie den Typ Nachhaltigkeit an:
Schaffen Sie Vertrauen! Lassen Sie Ihre Gäste wissen, woher Ihre veganen Speisen kommen oder erklären Sie Wissenswertes rund um die verwendeten Zutaten. Kommunizieren Sie ehrlich und direkt und geben Sie dem nachhaltigkeitsbewussten Gast auf diese Weise ein gutes Gefühl. Und: setzen Sie bei den Gerichten verstärkt auf heimische Komponenten. Marketing-Tipp: Sie könnten beispielsweise eine nachhaltige Organisation unterstützen und auf Ihrer Karte darauf aufmerksam machen. Oder wie wäre es damit, auch beim Anrichten alles auf Nachhaltigkeit auszulegen? Tomate, Zitrone, Petersilie sind schick, landen als Garnierung jedoch meist im Abfall. Wie wär's stattdessen mit einem Hingucker aus Kartoffelstroh? Solche Details fallen dem nachhaltigen Gästetypen auf!
Schlüsselwörter für Ihr Marketing:
Naturbelassen, Nährstoffe, nachhaltig, Tierwohl, schonend, im Einklang, zertifiziert, unverarbeitet, roh, pflanzlich, natürlich, Herkunft, regional, Erzeuger, fair, transparent, frisch, Feld, heimisch, Ursprung, gutes Gewissen, ökologisch, Zero Waste, Wertekreislauf, Ernte
Typ Kulinarik: „Ich probiere alle kulinarischen Trends aus“
Dann gibt es da noch die kreativen Köpfe zwischen 25 und 45 Jahren, die gerne selbst den Kochlöffel schwingen! Sie probieren mit Vorliebe Neues auf, sind offen für Trends und suchen immer wieder aufs Neue das besondere kulinarische Erlebnis. Immer ein Ohr an der Gastronomiebranche, wissen sie genau, wo auf der Welt spannende Gastrokonzepte entstehen. Für vegane Gerichte entscheiden sie sich aus Neugier und lassen sich gerne von der Vielfalt der pflanzlichen Welt überraschen.
So sprechen Sie den Typ Kulinarik an:
Zeigen Sie, dass Sie mit Ihrer Küche am Puls der Zeit sind und wissen, was in den kulinarischen Hotspots dieser Welt angesagt ist. Überraschen Sie mit außergewöhnlichen Kombinationen und zeigen so, wie abwechslungsreich die vegane Küche sein kann. Besonders interessant klingende Zutaten wie Salty Fingers, Gelbe Bete oder Judasohr machen den Kulinariker neugierig. Machen Sie sich auf Ihrer Karte das Storytelling zu Nutze, indem sie Ihren Gerichten vielversprechende Namen geben. Wie wäre es mit „Vegane Zen-Spezialitäten aus Japan“? Und schon ist die Neugier des Kulinarik-Typens geweckt! Marketing-Tipp: Da Sie es mit einem Gästetypen zu tun haben, der gerne selbst aktiv wird, könnten Sie eines Ihrer veganen Gerichte auch als Cooking-Kit zum Nachkochen anbieten. Oder: Verkaufen Sie ihm ein Glas Ihrer Signature-Soße, eines Chutneys oder einer anderen leckeren Komponente für seine heimischen Abenteuer am Herd.
Schlüsselwörter für Ihr Marketing:
Neu, Geschmackserlebnis, exotisch, geschmacksintensiv, im Wandel, Innovation, Neugier, aromatisch, Highlight, Neuland, Trend, Saat, Superfood, kulinarisch, Cuisine, raffiniert, Hotspot, Street Food, Craft, Abenteuer, urban, Gourmet, Geschmacksexplosion
Typ Kultur: „Ich esse aus spirituellen Gründen kein Fleisch“
Einige Kulturkreise verzichten auf spezielle Gerichte und Zutaten. In Japan wird beispielsweise vergleichsweise wenig Fleisch verzehrt. Italien kocht mit viel Gemüse. Muslime verzichten auf Schweinefleisch. Das Judentum isst koscher. Und im Buddhismus, Hinduismus und Jainismus wird gänzlich auf tierische Produkte verzichtet. Gäste, die sich aus Traditionsbewusstsein und kulturellen Motiven vegan ernähren, gehören allen Altersstufen an und legen Wert auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung.
So sprechen Sie den Typ „Kultur“ an:
Kichererbsen, Bohnen und Co. – seien Sie offen für Neuinterpretationen fernöstlicher Traditionsgerichte oder zeigen Sie, wie leckeres (und veganes) deutsch-indisches Fusion-Cooking geht! Marketing-Tipp: Zeigen Sie mit Ihrer Karte Weltoffenheit, Toleranz und Vielfalt, z.B. durch Kleinigkeiten wie die verwendeten Schriftarten, kleine Zeichnungen oder internationale Namen Ihrer Gerichte!
Schlüsselwörter für Ihr Marketing:
traditionell, Levante, koscher, Werte, international, ausgewogen, pflanzlich, bunt, abwechslungsreich, orientalisch, Ayurveda, Hinduismus, Karma, Buddhismus, indisch, cholesterinarm, gesund
Typ Gesellschaft: „Ich habe schon viel über vegane Ernährung gehört und bin neugierig“
In diese Kategorie könnte eine Vielzahl Ihrer Gäste fallen. Sie ernähren sich nicht vegan, nehmen aber die steigende gesellschaftliche Relevanz wahr und können die Beweggründe der „Vollzeit-Veganer“ gut nachvollziehen. Sie besitzen noch keinen ausgeprägten Wissensschatz rund um vegane Speisen, sind aber neugierig, Neues darüber zu lernen. Diese Gäste bestellen vegane Gerichte, um sich von ihnen überzeugen zu lassen und sie etwas stärker in ihre eigene Lebenswelt zu integrieren oder lassen sich gerne von klangvollen Zutaten in den Bann ziehen.
So sprechen Sie den Typ „Gesellschaft“ an:
Leisten Sie interessante Aufklärungsarbeit! Über viele Fakten rund um vegane Zutaten staunt dieser Gästetyp, denn bisher hat er sich nicht ausgiebig mit dem Thema beschäftigt. Machen Sie neugierig auf Ihre veganen Gerichte und stellen Sie die Vorteile für Gesellschaft, Umwelt und Gesundheit heraus. Marketing-Tipp: „Schmeckt mir das Essen und werde ich davon satt?“ Dieser Gästetyp möchte zwar grundsätzlich tierische Produkte reduzieren, entscheidet sich aber oft situativ für die Bestellung einer veganen Speise – nämlich, nachdem er mögliche Restzweifel überwunden hat. Helfen Sie ihm dabei! Führen Sie vegane Gerichte nicht in einer gesonderten Sparte auf, sondern integrieren Sie sie in Ihr Hauptmenü. Stellen Sie heraus, welche leckeren Zutaten enthalten sind – statt zu betonen, dass kein Fleisch verwendet wird.
Schlüsselwörter für Ihr Marketing:
Trend, Food, veggie, green, ausgewogen, natürlich, pflanzlich, angesagt, bekömmlich, neu, probieren, Nährstoffe, urban, hip, pflanzenbasiert, plant-based, Garden Gourmet, lecker, köstlich
Egal, aus welchem Grund sich Ihre Gäste für vegane Speisen auf Ihrer Karte interessieren, in jedem Fall gilt: Der Geschmack steht im Vordergrund! Überzeugen Sie sie mit köstlichen Kompositionen und heben Sie die kulinarische Qualität Ihrer Gerichte hervor. Holen Sie die pflanzlichen Gerichte so aus ihrer Nische heraus, denn eine leckere vegane Speise bedeutet längst keinen Verzicht mehr!