Ein heißes Konzept

Experten-Tipps fürs Eröffnen einer Suppen-Bar

CHEFS CULINAR Berater Klaus Ommer kennt sich mit Unternehmensgründungen im Gastronomie-Bereich bestens aus CHEFS CULINAR Consultant Klaus Ommer weiß, wann sich die Eröffnung einer Suppen-Bar lohnt

Die Deutschen sind Suppenkasper: Gerade in der Mittagspause zählt eine heiße Suppe zu den beliebten Klassikern – schließlich ist sie erheblich gesünder als Currywurst & Co.. Der Trend zur Suppen-Bar schwappte schon Ende der 1990er-Jahre aus den USA zu uns herüber, heute ist er aktueller denn je. Gerade in größeren Städten und dicht bevölkerten Metropolen kann sich die Gründung einer Suppen-Bar wirtschaftlich lohnen – wenn man ein paar Dinge beachtet. Wir haben Experte und CHEFS CULINAR Berater Klaus Ommer dazu im Interview befragt.

CHEFS CULINAR: Herr Ommer, welches Publikum braucht es, damit eine Suppen-Bar Erfolg hat?

Klaus Ommer: Die Standortfrage ist eine ganz entscheidende. Suppen funktionieren am besten in größeren Städten als Mittagstisch in der Nähe von Bürohäusern oder in Randlage von Einkaufsmöglichkeiten. Da frisches, schnelles, gesundes Essen derzeit boomt, passt das Konzept wunderbar in unsere Zeit.

CHEFS CULINAR: Diese Ecken sind aber meistens auch recht teuer, oder?

Klaus Ommer: Ja, und genau das ist die Kehrseite des Ganzen. Zwar hat man bei Suppen einen sehr günstigen Wareneinsatz, der Durchschnittsbon liegt aber nur zwischen 6 und 8 Euro brutto. Heißt im Umkehrschluss: Man muss eine ganze Menge Brokkolicremesuppe verkaufen, um die Miete bezahlen zu können. Suppen sind wirtschaftlich gesehen ein schwieriges Produkt. Außerdem funktioniert das Konzept vor allem mittags, beziehungsweise bis 18 Uhr. Das bringt große Herausforderungen mit sich.

CHEFS CULINAR: Und wie können Gastronomen diese meistern?

Klaus Ommer: Man muss das Konzept noch weiterdenken. Mit welchen Suppen-Toppings – wie z. B. Garnelen – lassen sich höhere Preise erzielen? Womit kann das Angebot ergänzt werden? Salate wären eine Möglichkeit. Oder Quiches und Sandwiches. Der Verkauf von Merchandising-Produkten könnte helfen. Und für das Abendgeschäft wäre eine Alkoholkonzession sinnvoll, um kleinere Gerichte zu einer ausgefallenen Weinkarte anzubieten.

CHEFS CULINAR: Wie groß sollte so eine Suppenküche mindestens sein?

Klaus Ommer: Die meisten Läden sind sehr klein, was wiederum mit der Miete und dem vergleichsweise geringeren Umsatz zusammenhängt. Entsprechend wichtig ist es, das To-Go-Geschäft zum Laufen zu bringen. Auch Zustelldienste können helfen, z. B. wenn sie speziell auf Firmen abgestimmt sind. Wer täglich feste Abnehmer hat, kann wirtschaftlich auch besser planen.

CHEFS CULINAR: Vielen Dank, Herr Ommer, für diese wertvollen Infos!

Eine köstliche Garnelen-Suppe ist für viele Berufstätige eine gute Alternative zu Currywurst und Co. – die Eröffnung einer Suppen-Bar kann sich für Unternehmer also durchaus lohnen Eine köstliche Suppe, wie z. B. eine mit Garnelen, macht satt und ist für viele Berufstätige eine tolle Alternative zu Currywurst & Co. Die Eröffnung einer Suppen-Bar kann sich für Unternehmer also durchaus lohnen!