Tipps für eine gesunde Kantine

Schritt für Schritt zum perfekten Verpflegungskonzept für Kita und Schule

Seminar Kita- und Schulverpflegung Martina Walter-Kunkel steht Interessierten mit Rat und Tat zur Seite

Bevor Kinder zu Obst und Gemüse in der Kantine greifen können, steht erst einmal die Planung einer gesunden Küche im Vordergrund. Doch die Umsetzung für ein nährstoffreiches Speisenangebot stellt viele Kita- und Schulmensen vor eine große Herausforderung. Wir trafen Ernährungsexpertin Martina Walter-Kunkel auf der CHEFS CULINAR Messe in Ulm, um mit ihr über effektive Vorgehensweisen bei der Planung einer kindgerechten Küche zu sprechen.

Kurz vor ihrem Seminarvortrag über Kita- und Schulverpflegung empfängt uns Diät- und Fachdiätassistentin Vollwert-Ernährung UGB Martina Walter-Kunkel zum Gespräch. Die Expertin erklärt uns: "Kindertagesstätten sowie Grundschulen begleiten unsere Kids einen Großteil ihres Tages. Und das an 5 von 7 Tagen in der Woche. Somit spielen diese Einrichtungen eine entscheidende Rolle in Sachen Ernährung." Wenn Sie die Verpflegung in Ihrer Einrichtung nach den aktuellsten Ernährungsempfehlungen anpassen wollen, empfehlen wir folgende Vorgehensweisen.

Tipp 1: Projektteam bilden

Im ersten Schritt sollten Sie vor allem Entscheidungsträger für das Vorhaben begeistern. Bilden Sie ein Projektteam aus Lehrern, Erziehern, Küchenchefs, Kita- oder Schulleitung, Eltern und Schülervertretern. Die Zusage des Direktors oder der Kitaleitung ist besonders wichtig, da diese Personen das Projekt finanziell unterstützen müssen. Legen Sie einen Verpflegungsbeauftragten fest. Die Aufgaben zwischen Verpflegung und Wissensvermittlung an Eltern und Kinder sind mittlerweile so vielfältig geworden, dass eine Person beauftragt werden sollte, die alles koordiniert.

Ein Interview mit der lokalen Zeitung, der Schülerzeitung sowie ein Hinweis auf der Website wecken das nötige Interesse in der Umgebung.  

Tipp 2: Ist-Zustand festlegen

Überprüfen Sie mithilfe unserer Broschüre "Gesund und lecker: Kinderküche leicht gemacht", welche Standards Ihre Einrichtung bereits erfüllt und wo Verbesserungen vonnöten sind. Am besten Sie legen den Fokus auf folgende Punkte:

  • Menüplanung
  • die Präsentation der Speisen
  • die Gestaltung des Speiseraums
  • die Hygiene   

Bei der Erstellung des Menüplans sollten je nach den Gegebenheiten Ihrer Küche mindestens 2 Gerichte zur Auswahl stehen, darunter ein vegetarisches. Ebenfalls wichtig: die Präsentation der Speisen! Dabei kommt es z. B. darauf an, die gesunden Lebensmittel in den Mittelpunkt zu stellen. Obst und Gemüse sollten demnach in der Vitrine vorne und auf Augenhöhe liegen. An der Kasse, wo die Kinder meist länger stehen, lohnt es sich, ausschließlich gesunde Produkte anzubieten. Sorgen Sie für eine angenehme Atmosphäre im Speiseraum. Dazu gehören nicht nur Pflanzen und Dekoration, auch ein angemessener Geräuschpegel sowie ausreichend Zeit zum Essen sind wichtige Aspekte.

Tipp 3: Ziele definieren und Pläne erstellen

Stecken Sie sich nicht zu viele Ziele! Es macht mehr Sinn, den Fokus auf wenige, aber ausgewählte Punkte zu legen, diese aber gewissenhaft und qualitativ gut umzusetzen. Haben Sie alle Ziele festgelegt, entwickeln Sie einen genauen Plan. Dabei können Sie ruhig die Aufgaben an verschiedene Projektmitglieder verteilen. Beziehen Sie weitere Personen mit ein. Rufen Sie z. B. einen Wettbewerb ins Leben, der zur Ideenfindung von Speisenkartengestaltung, Mottowochen oder Müllvermeidung beiträgt. Dadurch wird das Interesse der Schüler an dem Projekt gesteigert und das Ergebnis später besser angenommen.  

Tipp 4: Plan ausführen

Überprüfen Sie Ihren Plan! Nur wenn jeder Schritt in der Zielsetzung detailliert festgelegt wurde, sollte die Umsetzung erfolgen. 

Tipp 5: Konzept überprüfen

Nachdem das Projekt angelaufen ist, sollten Sie die Ausführungen überprüfen. Sind alle Ziele erreicht? Werden die neuen Produkte und Angebote angenommen? Hilfreich sind Feedbackbögen, die an Schüler, Eltern und Lehrer verteilt werden. Die Auswertungen fließen mit in die Weiterentwicklung ein, um das Projekt zu verbessern. Besprechen Sie sich regelmäßig mit dem Projektteam. So lassen sich Schwachstellen rechtzeitig erkennen und Abläufe besser umplanen. Lassen Sie sich auf keinen Fall entmutigen, Kinder brauchen Zeit um sich an neue Lebensmittel zu gewöhnen.  

Weitere Informationen erhalten Sie in unserer neuen Broschüre "Gesund und lecker: Kinderküche leicht gemacht". Oder melden Sie sich zum Inhouseseminar "Kita- und Schulverpflegung" an. Martina Walter-Kunkel freut sich auf Sie!