Neue Werte an Tisch 3

Wie Sie nach Corona auf die veränderten Bedürfnisse Ihrer Gäste reagieren

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Geschlossene Lokale, ein Alltag in den eigenen vier Wänden – unser Leben hat sich während der Corona-Pandemie um 180 Grad gedreht. Trendforscher sind sich einig: Ihre Gäste hat der neue Alltag zum Nachdenken gebracht. Habe ich vor der Pandemie zu verschwenderisch gelebt? Sollte ich öfter regional essen? Oder gleich viel mehr selber machen? Ein kleiner Exkurs in die neue Realität: was Ihren Gästen nach der Pandemie wirklich wichtig ist und wie Sie als Gastronom darauf reagieren können.

Neue Nähe zu Lebensmitteln 
Obwohl viele Lebensbereiche während der Corona-Pandemie stillstanden, gab es ganz schön viel Bewegung –  in den Köpfen der Menschen und in ihren Küchen. Neue Beschäftigung musste her – da rief der eigene Herd zum Abenteuer. Die Experimentierfreude zwischen Kühlschrank und Konserve wächst noch immer. Das Essen mit der Familie, Flanieren durch die Supermarktgänge – plötzlich absolute Alltags-Highlights. Und das Selbermachen erst! Gegen die Langeweile wird in der Küche neuerdings selbstgemacht, was das Zeug hält: Oma freut sich, denn ihre DIY-Marmeladen, Brote und Sauerkraut erleben ein echtes Revival. Kurz gesagt: Auf Essen war in der Pandemie Verlass! Es hat unserem Alltag in den langen Pandemiemonaten Struktur und Abwechslung geschenkt.


Was nach der Krise bleibt, sind neue Werte 
Das bleibt nicht ohne Konsequenz: Viele Konsumenten sind näher an Lebensmittel herangerückt und haben begonnen, ihr eigenes Verhalten – sowie das der Nahrungsmittelindustrie – stärker zu hinterfragen. Und so kommt es, dass sich unsere Werte beinahe über Nacht radikal verschoben haben. Prof. Dr. Jana Rückert-John von der Hochschule Fulda bringt das auf den Punkt: „Es wird mehr gekocht und mehr Wert auf Lebensmittel aus der Region gelegt.“ Das unterstreichen auch die Ergebnisse des Ernährungsreports 2020 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Und noch etwas rückt durch die Krise in den Fokus: Die Menschen- und Tierrechte in der Lebensmittelerzeugung sowie der Umgang mit Ressourcen. Laut Bund Ökologischer Lebensmittelwirtschaft kletterte der Bio-Markt mit einem Umsatzplus von 16,4 Prozent auf ein historisches Hoch. Die Deutschen investierten 22 Prozent mehr Geld in Bio-Lebensmittel als 2019, damit legte „Öko“ doppelt so stark zu wie der Lebensmittelmarkt insgesamt. 


Neue Werte, viele Chancen 
Regionalität, Bio, Do it Yourself (DIY) – in den Köpfen der Konsumenten verändert sich etwas. Aber was bedeutet das für Sie? Ganz klar: Jede Menge Chancen. Die Chance, neue Wünsche Ihrer Gäste zu bedienen und sich so abzuheben. Die Chance, Ihren Betrieb am Puls der Zeit zu positionieren. Drehen Sie an einigen Stellschrauben und nutzen Sie so den gesellschaftlichen Wandel, um in der „neuen Normalität“ mit Ihrem Betrieb ganz weit vorne mitzuspielen!
 

Zwar mag die Pandemie das Wertegefüge Ihrer Gäste im Turbogang verändert haben – dass wir an der Schwelle zu einem neuen Konsumentenverhalten stehen, haben jedoch bereits die letzten Jahre gezeigt. Die Krise war erst der Beginn einer Wende – keine kurzfristige Veränderung. Jetzt heißt es umso mehr: Wer nicht mitzieht, riskiert unternehmerischen Erfolg. Indem sie Ihre eigene Haltung an das neue Umfeld anpassen und sie auf innovative Weise deutlich machen, nutzen Sie die Chancen der veränderten Welt optimal aus. Denn Gelegenheit macht erfolgreiche Gastronomen. Und Gelegenheiten gibt es jetzt genügend.