Geplante Mehrwertsteuerreduzierung zum 1. Januar 2026
Warum 12 % weniger Mehrwertsteuer auf Speisen nicht 12 % mehr Ertrag sind
Die Gastronomie ist ein unverzichtbarer Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens – und dennoch steht sie in Deutschland seit Jahren unter wachsendem Druck. Besonders in wirtschaftlich angespannten Zeiten wird deutlich, wie empfindlich das Gleichgewicht zwischen steigenden Kosten, notwendigen Verkaufspreisen und den Erwartungen der Gäste ist. Umso größer ist die Bedeutung der politischen Entscheidung, die der Bundestag jetzt verabschiedet hat: Ab dem 1. Januar 2026 soll der reduzierte Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent auf Speisen dauerhaft gelten. Jetzt muss am 19. Dezember 2025 nur noch der Bundesrat zustimmen, damit das Gesetz in Kraft tritt.
Wer die neuen Rahmenbedingungen sinnvoll nutzen will, muss nicht nur neu kalkulieren, sondern auch bestehende Strukturen kritisch hinterfragen. Jetzt gilt es, wirtschaftliche Stabilität zu schaffen, Prozesse zu verschlanken und zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln. Ein genauer Blick auf die aktuellen Herausforderungen zeigt, wo der größte Handlungsbedarf besteht – und welche Stellschrauben entscheidend sind. Schauen wir uns das gemeinsam an:
Was die Neuregelung für die Branche bedeutet
Was ursprünglich als befristete Corona-Hilfsmaßnahme eingeführt wurde, soll nun wieder zur strukturellen Entlastung werden. Ab 2026 könnte der reduzierte Satz wieder für alle zubereiteten Speisen, die innerhalb gastronomischer Betriebe verzehrt werden, gelten – von Restaurants über Gasthäuser bis zu Cafés. Für Getränke bliebe es beim regulären Steuersatz von 19 Prozent. Mit dieser geplanten Maßnahme reagiert die Politik auf die anhaltenden wirtschaftlichen Belastungen der Branche und setzt ein Signal für Planungssicherheit. Für viele Betriebe eröffnet sich damit ein neuer Spielraum…
…DOCH…
…allein die steuerliche Entlastung wird nicht ausreichen, um bestehende Herausforderungen zu lösen. Denn diese sind vielschichtig: hohe Personal- und Energiekosten, schwankende Nachfrage, Rückzahlungen pandemiebedingter Kredite, Investitionsstau und zunehmende bürokratische Anforderungen. Die Realität bleibt komplex – und fordert klare betriebliche Antworten.
Anhand der folgenden Beispielkalkulation wird exemplarisch dargestellt, wie sich Umsatz, Kosten und Gewinn vor Steuern vom heutigen Stand bis 2026 entwickeln könnten – mit der geplanten Mehrwertsteuersenkung im Blick. Deutlich wird, dass der Gewinn vor Steuern trotz des um 12 % gestiegenen Speisenumsatzes nur um etwa 3,6 % höher als aktuell ist:
Wie Sie jetzt die richtigen Weichen stellen
Die geplante Rückkehr zur ermäßigten Mehrwertsteuer auf Speisen ab 2026 ist ein wichtiges Signal an die Branche – aber kein Garant für deutliche Ertragssteigerungen. Der Entlastungseffekt liegt in der Praxis eher bei rund 3–4 % und nicht bei den oft vermuteten 12 %. Sie würde zwar dringend benötigte Spielräume schaffen, ersetzt jedoch keine strategische Neuausrichtung. Wer wirtschaftlich bestehen will, muss jetzt aktiv werden: Prozesse analysieren, Kalkulationen überarbeiten, Investitionen klug planen und vor allem das eigene Konzept auf Zukunftstauglichkeit prüfen.
Trotz aller Herausforderungen bleibt die Gastronomie ein Ort der Begegnung, des Genusses und der Lebensqualität. Die Nachfrage nach guten, ehrlichen und durchdachten gastronomischen Angeboten ist da – auch in wirtschaftlich angespannten Zeiten. Es sind die Betriebe, die sich flexibel auf neue Rahmenbedingungen einstellen, die Chancen erkennen und konsequent handeln, die in den kommenden Jahren erfolgreich am Markt bestehen werden.
Die Voraussetzungen sind geschaffen. Jetzt kommt es darauf an, sie entschlossen zu nutzen. Wir bei CHEFS VALUE beraten Sie gern bei Ihren nächsten Schritten und unterstützen Sie mit unseren V TOOLs, V CHECKs, Schulungen, digitalen Tools, Konzeptlösungen und vielem mehr.
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