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CHEFS VALUE Fach-Insights Wirtschaftlichkeit Erfolgreich Entscheidungen treffen – 3 Methoden für Führungskräfte

Erfolgreich Entscheidungen treffen – 3 Methoden für Führungskräfte

So gewinnen Sie Klarheit und Handlungsfähigkeit im dynamischen Arbeitsalltag

Als Führungskraft jonglieren Sie täglich mit vielen Aufgaben. Dynamische Marktbedingungen, veränderte Gästebedürfnisse und intensiver Wettbewerb erschweren die Situation. Ihre Entscheidungen beeinflussen den Betriebsalltag sowie die langfristige Rentabilität.

Doch warum ist es oft schwierig, klare Entscheidungen zu treffen? Der Artikel beleuchtet typische Entscheidungsblockaden, präsentiert drei bewährte Methoden für mehr Sicherheit im Entscheidungsprozess und erklärt diese praxisnah anhand von Beispielen aus dem Branchenalltag.

Tipps für die Personalführung

Warum Entscheidungen oft schwerfallen

 

  1. Angst vor Fehlern: Viele zögern, weil sie befürchten, die falsche Entscheidung zu treffen – und für die Folgen geradestehen zu müssen. Diese Angst kann lähmen und dazu führen, dass Entscheidungen hinausgezögert oder gar nicht getroffen werden.
  2. Zu viele Möglichkeiten: Ob Technik, Angebote oder Lieferanten: Es gibt heute eine Fülle an Optionen. Diese Vielfalt kann überfordern und den Entscheidungsprozess blockieren.
  3. Perfektionismus: Wer immer die beste Entscheidung treffen möchte, verliert leicht zu viel Zeit. In der Praxis reicht oft eine gute, umsetzbare Lösung – Perfektion ist nicht immer notwendig.
  4. Mangel an Information: Wenn Informationen fehlen – oder wenn es nur so empfunden wird – entstehen Unsicherheiten. Auch das kann Entscheidungen behindern.
  5. Ungewissheit über die Zukunft: Je langfristiger die Folgen einer Entscheidung sind, desto schwerer fällt der Schritt. Zukunftsängste erschweren häufig das klare Handeln.

Tipp: Wer die eigenen Blockaden erkennt, kann konkret gegensteuern. Eine klare Zielsetzung, Feedback oder Achtsamkeitstechniken können helfen, innere Unsicherheiten abzubauen und die eigene Entscheidungsfindung zu verbessern.

Warum keine Entscheidung die schlechteste Entscheidung ist

  1. Stagnation und Stillstand: Wenn Entscheidungen ausbleiben, passiert oft einfach gar nichts. Besonders in einer Branche, die von Innovation und Anpassungsfähigkeit lebt, kann sich das negativ auf Weiterentwicklungen, die Wettbewerbsfähigkeit und die Motivation im Team auswirken. 
  2. Verpasste Chancen: Wer nicht handelt, verpasst möglicherweise wertvolle Chancen, wie neue Geschäftsmöglichkeiten, Partnerschaften oder Markttrends. 
  3. Unsicherheit und Verwirrung: Mitarbeitende brauchen Orientierung. Unklare Entscheidungen – oder keine – sorgen für Unsicherheiten, Verwirrung, fehlende Motivation und mangelndes Vertrauen in die Führung. 
Drei Methoden, die Ihnen das Entscheiden erleichtern

Gut durchdachte Entscheidungen sind entscheidend für den Unternehmenserfolg – deshalb lohnt es sich für Führungskräfte, praxiserprobte Methoden gezielt einzusetzen.

1. SWOT-Analyse
Swot-Analyse

Die SWOT-Analyse ist ein bewährtes strategisches Planungsinstrument, das Führungskräften hilft, fundierte Entscheidungen zu treffen. Durch die Identifizierung von Stärken, Schwächen, Chancen und Bedrohungen können Führungskräfte strategische Entscheidungen treffen, die auf einer klaren Analyse der aktuellen Situation basieren. 

Die SWOT-Analyse gliedert sich in vier Hauptkomponenten: 

  1. Stärken (Strengths): Interne Faktoren, die dem Unternehmen Vorteile verschaffen. Dazu gehören beispielsweise ein starkes Markenimage, qualifizierte Mitarbeitende oder eine exzellente Lage. 
  2. Schwächen (Weaknesses): Interne Faktoren, die das Unternehmen benachteiligen. Dazu zählen unzureichende Ressourcen, schlechte Kundenbewertungen oder ineffiziente Prozesse. 
  3. Chancen (Opportunities): Externe Faktoren, die das Unternehmen nutzen kann, um zu wachsen oder sich zu verbessern. Dazu gehören Markttrends, technologische Entwicklungen oder neue Zielgruppen. 
  4. Bedrohungen (Threats): Externe Faktoren, die das Unternehmen gefährden können. Dazu zählen Wettbewerbsdruck, wirtschaftliche Unsicherheiten oder sich ändernde gesetzliche Rahmenbedingungen. 

Vorteile & Nachteile

Vorteile

  • Umfassende Analyse: Sie erhalten einen klaren Blick auf Ihre aktuelle Lage – intern wie extern. Sie sehen, wo Ihr Betrieb stark aufgestellt ist, wo es noch Luft nach oben gibt, und was sich im Umfeld tut. Das hilft, Zusammenhänge besser zu erkennen und Entscheidungen auf einer soliden Basis zu treffen.
  • Strategische Ausrichtung: Wenn Sie wissen, wo Ihre Chancen liegen und welche Stärken Sie ausspielen können, lassen sich gezielt Maßnahmen entwickeln, die Ihr Unternehmen voranbringen. Gleichzeitig erkennen Sie frühzeitig Schwächen und Bedrohungen – und können gezielt gegensteuern.
  • Einfachheit und Flexibilität: Die Methode ist einfach zu verstehen und praktisch anzuwenden. Sie kann in verschiedenen Kontexten eingesetzt werden, wie zum Beispiel bei der Entscheidungsfindung. 
  • Teamorientierte Diskussion: Gerade wenn Mitarbeitende aus unterschiedlichen Bereichen eingebunden werden, entstehen wertvolle Diskussionen. Jeder bringt seine Sicht ein – das macht die Analyse nicht nur fundierter, sondern stärkt auch den Teamgeist.

Nachteile

  • Subjektivität: Die Ergebnisse der SWOT-Analyse können stark von den Meinungen und Erfahrungen der Beteiligten abhängen. Dies kann zu einer verzerrten Wahrnehmung der Realität führen, insbesondere wenn persönliche Vorurteile die Analyse beeinflussen. 
  • Zeitaufwand: Eine gründliche SWOT-Analyse braucht Zeit – und die ist im Tagesgeschäft oft knapp. Dies kann eine Herausforderung darstellen, insbesondere wenn schnelle Entscheidungen erforderlich sind. 
  • Statische Momentaufnahme: Die Analyse zeigt den Ist-Zustand. In einem Markt, der sich ständig verändert, ist es wichtig, die SWOT-Analyse regelmäßig zu aktualisieren. 
  • Mangel an Priorisierung: Die Methode zeigt, was wichtig ist – aber nicht, was zuerst angepackt werden sollte. Wer konkrete Entscheidungen treffen will, braucht ergänzende Tools oder zusätzliche Einschätzungen.

Praxisbeispiel: Soll ich ein neues Mittagstischangebot in meinem Restaurant einführen?

Stellen Sie sich vor, Sie sind Restaurantleiter und überlegen, ob Sie ein neues Mittagstischangebot einführen sollen. Ihr Ziel ist es, mehr Gäste während der Mittagszeit anzuziehen und so Umsatz und Produktivität zu steigern. Um diese Entscheidung fundiert zu treffen, arbeiten Sie heraus, welche Stärken und Schwächen Ihr Betrieb diesbezüglich hat und welche Chancen und Bedrohungen mit dieser Maßnahme verbunden wären.

Ziel: Einschätzen, ob die Einführung eines Mittagstischangebots sinnvoll ist.

Was sind Ihre Stärken (Strengths)?

  • Beste Lage mit hoher Laufkundschaft
  • Gutes Küchenteam, das schnell und qualitativ hochwertig kocht
  • Bereits bestehende Küche, die flexibel für neue Gerichte genutzt werden kann

Was sind Ihre Schwächen (Weaknesses)?

  • Begrenzte Kapazitäten während der Mittagszeit
  • Bisher keine Erfahrung mit Mittagessen-Angeboten
  • Höhere Personal- und Materialkosten

Was sind Ihre Chancen (Opportunities)?

  • Steigende Nachfrage nach schnellen, günstigen Mittagessen
  • Möglichkeit, Stammgäste zu binden und neue Zielgruppen zu gewinnen
  • Kooperationen mit Firmen in der Nähe

Was sind Ihre Bedrohungen (Threats)?

  • Konkurrenz bietet bereits Mittagstischangebote an
  • Unsicherheit bei der Akzeptanz durch die Gäste
  • Wirtschaftliche Unsicherheiten, die die Ausgaben der Gäste beeinflussen

Ergebnis: Die SWOT-Analyse zeigt, dass das Potenzial groß ist und zugleich bestehen Risiken. Es ist sinnvoll, eine Testphase zu starten.

2. Entscheidungsbaum
Entscheidungsbaum

Der Entscheidungsbaum ist ein visuelles Hilfsmittel, das verschiedene Handlungsoptionen und deren mögliche Konsequenzen darstellt. Er hilft Führungskräften, die Auswirkungen ihrer Entscheidungen zu visualisieren und so die besten Optionen zu identifizieren. Der Baum beginnt mit einer Ausgangsentscheidung, von der aus verschiedene Zweige (Optionen) abgehen, die jeweils zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.

Vorteile & Nachteile

Vorteile

  • Komplexes einfach darstellen: Der Entscheidungsbaum macht auch komplexe Entscheidungen anschaulich und nachvollziehbar – ideal, um Optionen und Folgen strukturiert zu vergleichen.
  • Risiken besser einschätzen: Mögliche Ergebnisse lassen sich gezielt durchspielen. So erkennen Sie frühzeitig, welcher Weg sich lohnen könnte – und wo Risiken lauern.
  • Strukturiert Entscheidungen finden: Der Aufbau hilft, Entscheidungen Schritt für Schritt zu durchdenken, indem man die verschiedenen Optionen und deren Auswirkungen strukturiert betrachtet. 

Nachteile

  • Unübersichtlich bei vielen Faktoren: Zu viele Optionen machen den Baum schnell komplex – und damit schwerer nutzbar.
  • Abhängig von guten Daten: Fehlende oder ungenaue Informationen können zu falschen Einschätzungen führen.
  • Zeitintensiv: Die Erstellung ist aufwendig und kostet Zeit. Dies kann in einem schnelllebigen Geschäftsumfeld herausfordern sein.

Praxisbeispiel: Soll ich die Testphase starten?

Ziel: Entscheidung, ob die Testphase gestartet werden soll.

Visualisierung/Ergebnis: Der Baum zeigt klar die Optionen und die möglichen Konsequenzen. Dies hilft Ihnen, Risiken bei der Entscheidungsfindung abzuwägen.

Beispiel Entscheidungsbaum
 
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3. GROW-Modell

Das GROW-Modell ist ein strukturiertes Coaching- und Entscheidungsfindungsinstrument, das aus vier Phasen besteht: Goal (Ziel), Reality (Realität), Options (Optionen) und Will (Wille). Es hilft Führungskräften, ihre Ziele klar zu definieren, die aktuelle Situation zu analysieren, mögliche Optionen zu entwickeln und schließlich einen Aktionsplan zu erstellen. 

  1. Goal (Ziel): Definieren Sie das Ziel, das erreicht werden soll. 
  2. Reality (Realität): Analysieren Sie die aktuelle Situation und identifizieren Sie Hindernisse. 
  3. Options (Optionen): Entwickeln Sie verschiedene Handlungsoptionen zur Erreichung des Ziels. 
  4. Will (Wille): Legen Sie fest, welche Schritte unternommen werden, um das Ziel zu erreichen. 

Vorteile & Nachteile

Vorteile

  • Zielorientierung: Das GROW-Modell fördert eine klare Zieldefinition und unterstützt dadurch eine zielgerichtete, fokussierte Entscheidungsfindung. 
  • Selbstreflexion: Die Analyse der Realität und der Optionen fördert Selbstreflexion und kritisches Denken und kann so zu besseren Entscheidungen beitragen. 
  • Flexibilität: Das Modell kann in verschiedenen Kontexten angewendet werden, sei es für individuelle Entscheidungen oder Teamprozesse. 

Nachteile

  • Subjektivität: Die Ergebnisse hängen stark von der Fähigkeit des Einzelnen ab, realistisch zu bewerten und kreative Optionen zu entwickeln. Dies kann zu einer verzerrten Wahrnehmung führen. 
  • Zeitaufwand: Obwohl das Modell strukturiert ist, kann der Prozess zeitintensiv sein, insbesondere wenn mehrere Optionen gründlich analysiert werden müssen. 

Praxisbeispiel: Mittagsangebot testen

Ziel: Umsetzung der Entscheidung, das Mittagstischangebot zu testen.

Goal (Ziel)

  • Innerhalb der nächsten zwei Wochen ein Pilotangebot für Mittagessen starten.

Reality (Ist-Situation)

  • Kein aktuelles Mittagessenangebot
  • Küchenkapazitäten sind vorhanden, Mitarbeitende sind verfügbar
  • Bisher keine Erfahrung mit Mittagstischangeboten

Options (Optionen)

  • Menü auf der bestehenden Speisekarte anpassen
  • Kurze Testphase mit einem speziellen Gericht
  • Werbung in der Nachbarschaft schalten

Will (Wille)

  • Team-Briefing und Schulung durchführen
  • Menü für die Testphase vorbereiten
  • Marketingmaßnahmen umsetzen
  • Feedback der Gäste sammeln und auswerten

Ergebnis: Klare Schritte sind festgelegt, um das Pilotprojekt erfolgreich umzusetzen.

Wann sich welche Methode für Sie lohnt

Die SWOT-Analyse bietet eine gute Grundlage für fundierte Entscheidungen und strategische Planung, da sie interne und externe Faktoren übersichtlich darstellt. Sie ist einfach einsetzbar, sollte aber kritisch bewertet und in einen größeren Entscheidungsprozess eingebettet werden.

Der Entscheidungsbaum eignet sich für strukturierte Entscheidungen mit klaren Alternativen und bekannten Konsequenzen. Er visualisiert den Entscheidungsprozess transparent.  

Das GROW-Modell ist besonders praktikabel im Coaching-Kontext oder bei persönlichen Entwicklungs- und Entscheidungsprozessen von Führungskräften und Teams.  

Die Praxisbeispiele zeigen, dass es sich empfiehlt, diese Werkzeuge sinnvoll miteinander zu kombinieren:

Durch die SWOT-Analyse erkennen Sie die Chancen und Risiken, der Entscheidungsbaum hilft, die Optionen und Konsequenzen zu visualisieren, und das GROW-Modell unterstützt Sie bei der konkreten Umsetzung. So können Sie als Führungskraft den Entscheidungsprozess methodisch angehen, um fundierte Entscheidungen für Ihren Betrieb zu treffen.

Jenny Schmitz
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Jenny Schmitz

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